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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freunde!« rief ich laut, aber ich dachte an
Flucht.
    Die letzten Rinder stoben vor den Fackeln zur Seite, die Hirten
blieben verblüfft stehen, dann erklärte Adrar mit einigen
lauten, schrillen Sätzen, wer wir waren und welche Absichten wir
hatten. Bald umstand uns ein Halbkreis von mehr als zwanzig
aufgeregten jüngeren
    und älteren Männern, die sich schweigend anhörten,
was wir hier suchten. Der Elefant griff mit seinem Rüssel nach
oben und hob Adrar herunter, was allgemeines Staunen hervorrief und
Mißtrauen, denn derartige Dinge vollbrachten nur die
blitzewerfenden Fremden.
    »Der Tempel der Einsamkeit ist leer. Das heißt,
niemand von den Göttern ist dort!« sagte endlich einer der
Hirten und deutete scheu einen steilen Hang aufwärts, der einige
hundert Meter in die Nacht aufragte. »Nur die Sklaven wachen
dort oben. Bleibt an unseren Feuern!«
    »Dann helft uns«, sagte ich und öffnete die
Knoten der Seile, die unsere Ausrüstung hielten.
    »Und gebt uns etwas zu essen!« schloß Adrar.
    Während wir uns in die Richtung auf das Feuer entfernten,
drehte sich das Riesentier um und trottete den Weg zurück, den
wir gekommen waren. Kurze Zeit später war für uns eine
kleine, aus Laub und Fellen bestehende Hütte geräumt. Wir
saßen am Feuer, tranken wunderbar kühle Milch und aßen
alle die Dinge, die hier im Umkreis der Herden erzeugt wurden. Der
älteste und erfahrenste Hirte kam, krummgebeugt und auf einen
weißen Stab gestützt, an unser Feuer. Die Nachricht, daß
ein mächtiger fremder Jäger mit weißen Haaren
aufgetaucht war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Wingossen,
der Hirte, sah mich lange und prüfend an, schließlich
sagte er mit einer unglaublich alt klingenden Stimme:
    »Du mußt allein gehen und Alyeshka töten. Aber
nicht so. Du bist anders als wir.«
    Du mußt dich tarnen. Nimm das Aussehen der Eingeborenen an!
drängte das Extrahirn.
    »Ich bin anders, ja«, stimmte ich zu. »Morgen
werde ich aussehen wie einer von euch. Aber heute sind wir müde.«
    »Ich werde dir sagen, was es mit dem Tempel der Einsamkeit
auf sich hat«, begann Wingossen langsam. »Dort oben sind
viele Häuser und Stallungen. Die meiste Zeit des Jahres stehen
sie leer, aber ab und zu kommt einer der Fremden. Sie suchen die
Einsamkeit dort, aber die Sklaven müssen den ganzen Mond lang
für das Haus sorgen und bereit sein. Sie sind wild und
rücksichtslos, die Fremden. Ab und zu verschwinden junge Mädchen
und Männer und werden an die Stämme weit im Osten verkauft,
die wir nicht richtig kennen.«
    »Das alles seit sechs Monden?« fragte ich verwundert.
Adrar saß neben mir und preßte sich an meine Seite.
    »Es klingt unglaublich, aber sie sind es gewohnt, zu
herrschen.«
    Sie hatten augenblicklich nach ihrem Eintreffen die Herrschaft
übernommen. Sie waren also alles andere als dumm. Wenn sie
Spielfiguren auf dem Kunstplaneten waren, so schienen sie aus einer
nachgeahmten Kultur zu stammen, in der sie alle die bereits von mir
    gesehenen und erkannten Techniken beherrschten.
    »Schlaft jetzt. Morgen werden wir euch alles sagen und
geben. Du wirst uns versprechen, Alyeshka zu töten?«
    Ich fragte irritiert:
    »Alyeshka ist hier?«
    »Nein, aber die Trommeln sagen, daß sie kommt. Sie ist
Tage unterwegs bis zum Tempel der Einsamkeit.«
    Sie fürchteten sich also und benutzten mich als Werkzeug. Ich
konnte sie verstehen. Sie würden mich ohne die geringsten
Skrupel opfern, weil sie glaubten, ich wäre furchtloser oder
habe ein geheimes Rezept gegen die geschleuderten Blitze. Ich stand
langsam auf und reckte meine Arme.
    »Morgen«, sagte ich. »Morgen werde ich den Hang
hinaufsteigen und darüber nachdenken, was ich tun kann.«
    »Und ich? Ich komme mit!« sagte Adrar und zog mich in
das provisorische Zelt.
    Nebelfetzen fuhren über die Kante des Tafelbergs dahin. Ich
fröstelte trotz der Anstrengungen. Die Zweige der verkrüppelten
Bäume und Büsche am Hang schüttelten sich in einem
leichten westlichen Wind. Ich kletterte weiter, ich hatte mich
verwandelt. Mein Haar war mit einem streng riechenden Pflanzensud
dunkel, fast schwarz gefärbt worden. Adrar hatte es mit dem
Messer kürzer geschnitten und entsetzlich zugerichtet. Ich trug
ein breites, besticktes Lederband darum. Die Sonne kletterte langsam
über den Horizont herauf; ich hatte mich bereits in der
Dämmerung auf den Weg gemacht, von einigen Hirten und Adrar
begleitet. Jetzt sah ich sie tief unter mir, eine kleine Gruppe, die
hintereinander auf

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