Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sklaven.«
    Eine Wanderung von neun Tagen begann. Jede Nacht entließ ES
das Tier aus dem Zugriff seines Willens, aber am Morgen, beim ersten
Sonnenlicht, fand sich das Tier gehorsam und geduldig bei unserem
Lager ein. Und am siebenten Tag, gegen Mittag, geschah das, was ich
erwartet und befürchtet hatte.
    Zuerst waren die Vögel da.
    Sie zogen Kreise in der hohen Luft, sie flatterten in aufgeregten
Schwärmen über der Savanne, die wolkenförmigen
Ballungen und die langgezogenen, V-förmigen Ketten vollführten
blitzschnelle Richtungsänderungen.
    »Sie jagen!« sagte Adrar erbittert. »Sie jagen
Löwen und Menschen.«
    »Die Fremden?«
    »Ja. Die fremden Götter!«
    Vor uns erhob sich seit Tagen die mächtige Kulisse des
Gebirges, das aus Sandstein zu bestehen schien, eine helle, im
Sonnenlicht unerträglich glänzende Barriere, die im
Morgenlicht und in den Sonnenstrahlen der Abenddämmerung alle
Töne im roten Bereich zeigte. Davor befanden sich die
tafelbergähnlichen Vorberge. Vom ersten Abhang waren wir noch
zwei Tagesreisen entfernt, und die Jagd schien sich von rechts nach
links zu bewegen.
    »Ich frage dich etwas. Von dieser Frage hängt vieles
ab, Adrar!« sagte ich und hielt sie an den Schultern fest. »An
welcher Stelle finden wir Unterschlupf bei deinen Leuten, fernab von
den Göttern?«
    Sie deutete auf den westlichsten Ausläufer der Vorberge.
    »Dort. Bei den Herden, die von Wasserstelle zu Wasserstelle
ziehen. Dorthin kommen die Fremden sehr selten.«
    »Und an welcher Stelle hausen die Fremden?«
    »Sie leben an sechs verschiedenen Stellen. Auf sechs Hügeln.
Dort und dort, auf dem runden Hügel und dort, wo du die Felsen
unter der treibenden Wolke sehen kannst.«
    Um der Jagd zu entgehen, mußten wir nach Osten traben. Um an
die zuerst bezeichnete Stelle zu kommen, sollten wir einen weiten
Bogen nach Westen schlagen. Ich beschloß, das Tier in einen
Halbkreis traben zu lassen, zuerst nach Nordost und dann entlang der
Abhänge zurück nach Westen.
    »Sie dürfen uns nicht sehen!« rief Adrar
zitternd. »Ich habe Angst, Jäger!«
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, erklärte ich.
»Wir greifen sie nicht an. Noch nicht.«
    Der Elefant trabte weiter. Immer mehr Vögel erhoben sich in
die Luft. Wir sahen die ersten flüchtenden Tiere. Sie kamen uns
schräg entgegen, und ich dirigierte unser Reittier mehr nach
rechts in eine Bodensenke hinein. Zwei Löwinnen hetzten an uns
vorbei, ohne uns mehr als einen flüchtigen Blick zu gönnen,
die Bäuche tief an den Boden gepreßt. Hinter den Büschen
trabten drei Giraffen mit wiegenden Hälsen entlang. Ich hielt
nach kurzer Zeit den Elefanten an.
    Sie kommen näher! In ein Versteck! rief der Logiksektor.
    Weder Adrar noch ich konnten etwas hören. Aber die Anzahl der
flüchtenden großen Tiere nahm zu. Ich sah mich um und
entdeckte ein einigermaßen gutes Versteck; eine zerklüftete,
überwachsene Felsengruppe auf einem kleinen Hügel. Ich
rammte die Spitzen der Stiefel hinter die Ohren des Tieres, trieb es
an und hielt mich und Adrar fest. Schnaubend und leise trompetend
rannte der Elefant durch einen Graben voller Sumpfgewächse, über
die Grasflächen und durch die Büsche, die krachend
splitterten oder zurückschnellten. Dann erreichten wir den
breiten Felsspalt, ich dirigierte das Tier rückwärts
zwischen die Felsen und durch die Vorhänge aus Lianen und
    vielblättrigen Schmarotzerpflanzen. Wir befanden uns
unsichtbar in einem kleinen, von allen Seiten von Felsen
umschlossenen Versteck und hatten einen guten Blick über das
Gelände.
    »Sie jagen tatsächlich Menschen!« sagte ich
verblüfft.
    Schweigend betrachteten wir die Szene, die sich schräg unter
uns abspielte. Es waren zwei Gespanne mit jeweils drei Insassen.
Hinter ihnen bewegten sich lange Ketten von Männern mit Waffen.
Die Ketten der Treiber und die zwei Gespanne bildeten eine riesige
Sichel. Die Wagen befanden sich in der Mitte. Ein Mann lenkte, zwei
andere handhabten Bogen oder eine lange Lanze - oder aber kurze
Wurfspeere. Ich konzentrierte mich mit steigender Verwunderung auf
die Gespanne und die Wagen. Die fremden Götter hatten eine Menge
neuer Technik oder Verfahren schon nach einem halben Jahr eingeführt.
    Die vier Tiere, die aussahen wie Pferde, aber längere Ohren
und kürzere Schwanzquasten hatten, waren noch halbwild. Es
schienen Eselshengste zu sein, die mit Peitsche, Stachel und langen
Zügeln gelenkt wurden. Der Wagen besaß zwei Deichseln, an
denen drei Halbesel

Weitere Kostenlose Bücher