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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn die sechs Register wieder aufNull
zurückgestellt werden, glaubt, sie sei eben erst gestartet."
    Die Umstehenden sahen einander an.
    „Das kann man sich kaum ausmalen", bemerkte Nasey
Starrop. „Aber wahrscheinlich haben Sie recht."
    „Hoffentlich habe ich auch mit der Ansicht recht",
konterte Mark Richter bissig, „daß Sie sich auf die
Programmierung lemurischer Rechner verstehen!"
    Nasey grinste.
    „Da haben Sie Glück gehabt, alter Herr. Die Geschichte
des Computers ist eines meiner Steckenpferde. Ich verstehe mich
ziemlich gut auflemurische Rechner."
    „Das ist ausgezeichnet!" strahlte Mark. „Ich habe
nämlich vor ..."
    Er kam nicht mehr dazu, zu sagen, was er vorhatte.
    Aus dem Stollen, der zu den Sälen der Tiefschläfer
führte, kam Nigol Werman. Er bewegte sich rasch, und seine Miene
war bekümmert.
    „Es wird kritisch!" stieß er hervor. „Die
Körpertemperatur der Leute sinkt bei voller Herztätigkeit.
Noch eine Stunde so weiter ... und sie sind alle tot!"
    Mark Richters Plan war fertig.
    „Hormel... Sie kehren mit Ihren Leuten zu den Triebwerken
zurück. Halten Sie Kontakt! Auf meinen Befehl beginnen Sie, die
Aggregate unter Feuer zu nehmen. Ich hoffe allerdings, daß es
soweit nicht kommen wird..."
    Während Hormel Dalakka seine Gruppe zum Abmarsch formierte,
wandte sich Mark an Nasey Starrop.
    „Sie kommen mit mir!" befahl er. „Wir werden die
Göttin über ihren Irrtum aufklären... hoffentlich."
Dann legte er den Kopf in den Nacken und schrie, so laut er konnte:
    „Karintha - es bedarf einer weiteren Unterredung!"
    „Es steht nur ein begrenzter Speicherbereich zur Verfügung",
antwortete die Göttin aufMark Richters Frage. „Dein
Programm müßte klein sein."
    „Es ist klein", behauptete Mark.
    „Dann ist gegen deinen Wunsch kein Einwand zu erheben",
erklärte die Göttin.
    Mark und Nasey befanden sich in dem metallenen Behälter im
Innern des kugelförmigen Hohlraums. Nasey Starrop setzte eine
der Konsolen in Tätigkeit.
    Auf den Tasten gab er die Routine-Vorbefehle eines lemurischen
Rechnerprogramms ein.
    „Eins muß ich noch wissen", sagte er plötzlich.
„Göttin ... wie oft hast du deinen Zeitzähler auf
null zurückgesetzt?"
    „Dreihundertachtundsechzigmal", lautete die Antwort.
    Nasey Starrop nickte befriedigt und fuhr fort, die Tastatur zu
bedienen. Das Programm, das Mark Richter sich ausgedacht hatte, war
primitiv: es summierte Nano- zu Mikrosekunden, diese zu Sekunden,
weiter zu Stunden, Tagen und Jahren. Das Resultat war die Zahl der
Jahre, die seit dem

    Start der KARINTHA in Richtung Erde vergangen war. Diese Zahl der
Göttin mündlich zur Kenntnis zu geben, hätte nichts
genützt. Sie mußte das Resultat in ihren Speichern finden,
nur dann würde sie daran glauben.
    Etwa zehn Minuten lang war Nasey Starrop beschäftigt.
Inzwischen sprach Mark Richter mit der Göttin.
    „Unsere Rechnung wird dir beweisen, daß die Reife der
Zeit längst vergangen ist", erklärte er.
    „Die Reife der Zeit ist noch nicht gekommen!"
widersprach ihm die mechanische Stimme.
    „Du wirst es erkennen", versprach Mark. „Ich
erwarte, daß du meinen Befehlen gehorchst, sobald du erkannt
hast, daß dein Plan nicht durchführbar ist."
    „Ich gehorche niemand ... aber wenn ich erkenne, daß
die Reife der Zeit tatsächlich verstrichen ist, werde ich dir
zur Verfügung stehen."
    Nasey Starrop nickte Mark auffordernd zu.
    „Die Rechnung läuft", sagte Mark Richter.
    Ein paar Sekunden vergingen. Naseys Programm hatte seine Arbeit
längst verrichtet. Die Zahl von mehr als fünfzigtausend
Jahren stand deutlich lesbar im Arbeitsspeicher des Rechners, auch
die unbestechliche Logik des Programms war für die Göttin
klar durchschaubar.
    Selten in seinem Leben hatte Mark Richter Augenblicke derart
unerträglicher Spannung erlebt. Hatte er die „Mentalität"
des Rechners richtig beurteilt? Genügte es wirklich, die
Kapazität der sechs Uhrenregister mit der Zahl der
Rückstellungen zu multiplizieren, um die Maschine von der
Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens zu überzeugen?
    Es war unheimlich still in dem runden Raum. Mark Richter spürte,
wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.
    Plötzlich brach aus der Höhe die Stimme der Göttin:
    „Ich habe erkannt, was du mir sagen wolltest! Die Reife der
Zeit ist versäumt worden. Ich stehe zu deiner Verfügung!"
    Das Gefühl der Erleichterung war so gewaltig, daß Mark
Richter die Knie zitterten.

EPILOG
    Als erstes wurden die Männer und Frauen der

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