PR TB 155 Traumhändler Des Universums
Myorexis-Chanbar vor, Captain a Hainu?"
vergewisserte er sich. Als ich nickte, fuhr er fort: „Ich nehme
an, das Regis Hloki ist eine biologische Defensivwaffe der Laktonen,
jedenfalls muss es das ursprünglich gewesen sein. Woher wollen
Sie wissen, dass diese Waffe nicht gegen uns eingesetzt wird, wenn
wir den Planeten Lakton anfliegen?"
„Sie wird nur gegen Intelligenzen eingesetzt, die uns
eindeutig feindselig gegenübertreten", warf Pan ein.
„Außerdem werde ich zwischen meinem Volk und Ihnen
vermitteln, wenn Sie es wünschen."
„Ich nehme Ihr Angebot an", sagte Hotrenor-Taak.
Er wandte sich wieder an mich.
„Ich denke, dass ich Hwltysch-Pan vertrauen kann, Captain a
Hainu. Das trifft allerdings nicht in gleichem Maße auf Sie und
Ihre Freunde zu. Ich werde während der Expedition sehr wachsam
sein. Sollte ich feststellen, dass Sie falsch spielen, bekommen Sie
alle, einschließlich der Besatzung der OMIKRON, die volle Härte
der Konzilsgesetze zu spüren."
„Wir haben nichts zu befürchten", erklärte
ich.
„Reden Sie keinen Unsinn, Sie marsianische
Suppenschildkröte!" fuhr Dalaimoc Rorvic mich an. „Bei
Ihrer Veranlagung, Unfug anzustellen, haben Sie sehr wohl etwas zu
befürchten, nämlich meinen Zorn."
Hotrenor-Taak erhob sich.
„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber es wird
Zeit, dass ich mit meinen Vorbereitungen beginne. Sie sind
selbstverständlich meine Gäste in Murnte-Neek, meine Damen
und meine Herren."
Oberst Swingby und Professor Ogurewa hatten Rorvic und mich um
eine Unterredung gebeten.
Da wir in den geschlossenen Räumen des Stützpunkts mit
verborgenen Mikrospionen rechneten, die Laren uns aber volle
Bewegungsfreiheit außerhalb der Gebäude in einem Radius
von zehn Kilometern ließen, waren wir ins Freie gegangen.
Ein eigentümliches Gefühl beschlich mich, als ich den
riesigen Gletscher wieder sah, der im Norden bis dicht an Murnte-Neek
reichte. In einer Felshöhle unter diesem Gletscher hatte einst
die GHOST versteckt gestanden, während Rorvic als Halluzination
im Bordcomputer herumgeisterte und ich verzweifelt nach einer
Möglichkeit suchte, ihm seine menschliche Erscheinungsform
zurückzugeben.
Auch der Anblick des kuppelförmigen Tempels, der noch von
einer Sekte des Carsualschen Bundes errichtet worden war, weckte
Erinnerungen an diese harte Zeit. Doch ich behielt diese Erinnerungen
für mich.
„Ich weiß nicht, ob wir das, was wir tun, verantworten
können", meinte Nengho Swingby. „Zwar bin ich sicher,
dass eine gewisse Kooperation von Menschen und j Laren auch in Atlans
Sinn liegt. Aber ich bin nicht sicher, ob der Nutzen dieser
speziellen Kooperation nicht ' einseitig bei den Laren wäre."
„Das wird allein bei uns liegen", erwiderte ich.
„Wie wollen Sie verhindern, dass allein die Laren Nutzen aus
einem Besuch der Galaxis Myorexis-Chanbar ziehen?" fragte der
Oberst.
„Vielleicht können die Laktonen das Regis Hloki gezielt
gegen die Laren einsetzen, die uns begleiten", sagte ich.
„Das darf nicht der Sinn einer gemeinsamen Expedition sein",
wandte Kaliko Ogurewa ein. „Wenn wir gemeinsam mit
Hotrenor-Taak und anderen Laren nach Myorexis-Chanbar fliegen und
gemeinsam die Gefahren überwinden, die uns dort sicherlich
erwarten, sollten wir diese günstige Gelegenheit nutzen, um
allen Beteiligten klarzumachen, dass wir alle einander brauchen."
„Typisch weibliche Gefühlsduselei!" erklärte
Rorvic.
Kaliko blieb stehen.
„Jetzt hören Sie mir einmal genau zu. Sie Karikatur
eines Menschen! Was Sie als weibliche Gefühlsduselei bezeichnen,
ist ein Element, das in der Vergangenheit viele Kriege verhindert
hätte, wäre sein Einfluss stark genug auf die Politik aller
Beteiligten gewesen. Ihr Männer seid uns Frauen zwar in
politischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht
gleichgestellt, aber in der Mentalität gibt es dennoch
gravierende Unterschiede. Wir Frauen lehnen das absichtliche
beziehungsweise vorsätzliche Töten, wie es jeder Krieg mit
sich bringt, deshalb vor allem gefühlsmäßig ab, weil
wir das ungeborene Leben in uns heranreifen spüren und die
Kinder gebären. Ihr Männer dagegen gebärdet euch hart,
weil das angeblich männlich ist. In Wirklichkeit kommt eure
Missachtung des Lebens nur von eurer fehlenden innigen Beziehung zum
heranwachsenden Leben, ist also ein negativer Charakterzug, der es
eigentlich erforderlich macht, dass Männer von den
verantwortlichen Ämtern der Politik ausgeschlossen werden."
Dalaimoc Rorvic
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