PR TB 155 Traumhändler Des Universums
Gefechtsstationen!"
„Rechnen Sie mit einem Angriff?" erkundigte sich
Hotrenor-Taak, der vor rund einer Stunde wieder in die Hauptzentrale
zurückgekehrt war und den Zwischenfall mit keinem Wort mehr
erwähnt hatte.
„Nein", antwortete Nengho Swingby. „Aber es ist
meine Pflicht, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein."
Plötzlich flimmerte die Luft vor mir. Es handelte sich
allerdings nur um eine optische Täuschung, die dadurch
hervorgerufen wurde, dass Pan sich allmählich sichtbar machte.
Hotrenor-Taak blickte den Laktonen scheu von der Seite an.
„Ich muss mit Ihnen sprechen, Hwltysch-Pan", erklärte
er.
„Was wollen Sie wissen, Hotrenor-Taak?" fragte mein
laktonischer Freund.
„Die Galaxis Myorexis-Chanbar ist ungefähr so groß
wie die Milchstraße, was bedeutet, dass sie rund hundert
Milliarden Sonnenmassen besitzt", sagte der Lare. „Wir
können Ihre Heimatwelt nur dann anfliegen, wenn wir die genaue
Position ihrer Sonne kennen. Sind Sie in der Lage, uns die
entsprechenden Koordinaten zu nennen?"
„Nein", antwortete Pan.
Ich wusste, warum er so einsilbig geantwortet hatte. Pan kannte
die Koordinaten der Sonne Kysch-Syan, deren zweiter Planet seine
Heimatwelt war, tatsächlich nicht. Aber er wusste, dass Dobrak
zumindest die Entfernung von Kysch-Syan vom Zentrumskern
Myorexis-Chanbars ausgerechnet hatte. Die Entsprechenden Daten hatte
er durch eine Analyse von Pans Zahlenkombinationen und einen
Vergleich mit den telemetrisch längst ermittelten Verhältnissen
innerhalb von NGC 3034 erhalten. Das durfte er dem Laren jedoch nicht
verraten, wenn er nicht zugleich verraten wollte, dass unsere Mission
mit Perry Rhodans Hilfe - und mit der Hilfe eines Keloskers -
vorbereitet worden war. Da ihm so schnell keine Ausrede einfiel,
sagte er lieber zuwenig als zuviel.
„Wir hoffen, dass unser Freund es spürt, in welcher
Region von Myorexis-Chanbar wir seine Heimatwelt suchen müssen",
warf ich ein. Damit gab ich zugleich Oberst Swingby das Stichwort
dafür, dass er letzten Endes unser Ziel ansteuern durfte, wenn
auch nicht sofort.
Was auch ich nicht ahnen konnte, war, dass meine Worte bald
prophetische Bedeutung erhalten sollten.
Als die fünf Minuten um waren, schaltete Nengho Swingby unser
Dimesextatriebwerk ab. Die OMIKRON geriet in einen Wirbel
hyperenergetischer Energien, der sie jedoch nicht zum Schwanken
brachte, sondern eine Art unsichtbaren Trichters für sie schuf,
durch den sie mit unmessbarer Geschwindigkeit direkt in den
Normalraum fiel.
Dann hing das Schiff ohne Eigenfahrt über einem Spiralnebel
vom irregulären Typ, der scheinbar so nahe war, dass ich nur
eine Hand aus dem Schiff zu strecken brauchte, um die Sternenebel zu
berühren. In Wirklichkeit hingen wir viele Tausende von
Lichtjahren über der galaktischen Ebene von NGC 3034. Deutlich
war der geballte, hell strahlende Kern dieses Spiralnebels
auszumachen. Er war allerdings längst nicht so fest
zusammengeballt wie der Zentrumskern unserer Milchstraße,
sondern von breiten Spalten und Klüften durchzogen, aus denen
grelle Gluten schimmerten. Diese Spalten und Klüfte mussten das
Ergebnis jener Explosion sein, die vor rund 11,5 Millionen Jahren im
Kern von Myorexis-Chanbar stattgefunden hatte.
Überdeutlich waren auch die Wasserstoffgas-Filamente zu
sehen, die radial vom Kern aus tief in die Spiralarme ragten. Aus der
großen Entfernung, die uns noch von dieser Galaxis trennte,
erschien uns alles starr, als wäre es in der Zeit gefroren.
Unsere Augen nahmen nicht wahr, dass die WasserstoffgasFilamente sich
mit zirka tausend Kilometern pro Sekunde immer weiter durch die
gesamte Galaxis ausbreiteten.
„Myorexis-Chanbar!" flüsterte Pan bewegt.
Ich trat zu ihm und legte ihm den Arm um seine Schultern.
„Deine Heimatgalaxis, mein Freund", sagte ich. „Bald
wirst du wieder zu Hause sein. Ich freue mich für dich."
Ich spürte, wie Pans Schultern unter meinem Arm zitterten.
Der Laktone war stark erregt. Ein Blick auf Hotrenor-Taak zeigte mir,
dass sogar der Lare es Pan nachfühlte, wie nahe ihm der Anblick
der Galaxis ging, in der sein Heimatplanet um eine Sonne kreiste.
Doch im nächsten Moment hatte Hotrenor-Taaks nüchterner
Sinn wieder die Oberhand gewonnen.
„Was sagt die Ortung?" fragte er scharf.
„Die drei SVE-Raumer stehen dreihundert Millionen Kilometer
hinter uns", antwortete der Cheforter durch die permanent
stehende Interkomverbindung mit der Hauptzentrale.
„Stellen Sie eine Hyperkomverbindung
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