Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 155 Traumhändler Des Universums

PR TB 155 Traumhändler Des Universums

Titel: PR TB 155 Traumhändler Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bestimmtes
Durchschnittsniveau des Lebensstandards nicht überschritten
wurde. Menschen waren galaktische Bürger zweiter und dritter
Klasse.
    Um den Schein zu wahren, stieg Tibur in den Pneumolift und fuhr
damit in den siebten Stock, in dem sich sein vierzig Quadratmeter
großes Apartment befand. Dort hielt er sich jedoch nur solange
auf, wie er brauchte, um sich mit Hilfe grober Kunstfaserkleidung das
Aussehen eines Unterprivilegierten zu geben. Das war notwendig, denn
Treff achtzehn befand sich in den Slums der Altstadt. In der Kleidung
eines Privilegierten dorthin zu gehen, hätte ihm Schmähungen,
wenn nicht gar Schlimmeres eingetragen.
    Um an sein Ziel zu gelangen, musste er die Rohrbahn benutzen,
deren Netz sich tief unter Krisholm City befand. Sie war noch vor dem
Auftauchen der Laren gebaut worden, und die Laren hatten nach den
ersten zehn Jahren ihrer Herrschaft zugelassen, dass die Rohrbahn
wieder für den Zivilverkehr benutzt wurde.
    Aber seitdem waren nur die allernotwendigsten
Instandhaltungsarbeiten ausgeführt worden. Der Bahnhof, den
Tibur betrat, glich einer halbdunklen Höhle, in der sich
schlechtgekleidete Menschen drängten, um einen Platz im nächsten
Zug zu ergattern. Zwei bewaffnete Überschwere sahen zu. Sie
trugen die Druckhelme ihrer leichten Kampfanzüge geschlossen, um
nicht die abgestandene Luft und den Schweißgeruch der Menge
ertragen zu müssen. Die Belüftung arbeitete seit langem nur
sporadisch und brachte praktisch keine Frischluft herein, was ihr den
Spottnamen „Miefquirl" eingetragen hatte.
    Die ersten beide Züge, die in den Bahnhof einfuhren, waren
voll besetzt, so dass niemand mehr hineinkam. Der dritte Zug war erst
halb voll, aber es warteten zu viele Menschen, als dass Tibur noch
hineingekommen wäre. Der vierte Rohrbahnzug war wieder fast
gefüllt. Tibur konnte sich gerade noch hineinquetschen.
    Er brauchte sich nicht festzuhalten, obwohl der Zug rumpelnd und
lärmend durch die Schächte fuhr. Früher sollte die
Fahrt mit einem Rohrbahnzug ein Genuss gewesen sein. Aber diese Zeit
lag in einem anderen Zeitalter, an das sich wahrscheinlich nur noch
ein paar Greise aus eigener Anschauung erinnerten.
    Nachdem Tibur den Zug an der Zielstation verlassen hatte, drängte
er sich eine stillgelegte Rolltreppe hinauf, trat ins Freie und
blickte sich um.
    Ringsum standen dunkelgraue Betonbauten, durchsetzt von
Abbruchruinen. Vor den finsteren Hauseingängen standen und lagen
überquellende Mülltonnen und Abfallhaufen. Dazwischen
spielten Kinder, wankten Betrunkene und Süchtige.
    Finsterstes Mittelalter! stellte Tibur schaudernd fest. Die
Menschenwürde ist hier im wahrsten Sinne des Wortes in den Dreck
getreten worden, bis die, die hier wohnen mussten, sich selbst nur
als Dreck empfanden.
    Tibur Opak eilte durch mehrere Straßen und versuchte, an den
Bildern des Elends vorbeizuschauen. Er konnte nicht glauben, dass die
Vorfahren dieser Menschen einst tüchtige und stolze Terraner
gewesen waren, die in riesigen blitzsauberen Raumschiffen aus der
fernen alten Heimat gekommen waren, um auf Krisholm eine neue Heimat
für sich und ihre Nachkommen zu schaffen.
    Endlich hatte er sein Ziel erreicht. Er stieg eine Treppe hinab
und klopfte an einer verbogenen Plastiktür. Ein zahnloser Alter
öffnete ihm.
    „Im Falle eines Falles ...", sagte Tibur.
    „... klebt Äset einfach alles", beendete der Alte
nuschelnd den Erkennungssatz. „Durch den Flur bis zur
Abzweigung, dann nach links und die fünfte Tür."
    „Danke!" sagte Tibur.
    Der alte rümpfte die Nase und hielt Tibur die offene Hand
hin. Tibur begriff und legte einen Kreditschein hinein. Danach eilte
er durch den übel riechenden Flur.
    Er fand die bezeichnete Tür auf Anhieb, riss sie auf und
betrat einen kahlen quadratischen Raum mit einem einzigen Tisch, auf
dem eine primitive Apparatur zur Schnapsdestillation aufgebaut war.
Auf der anderen Seite des Tisches stand Velo Asaikian. Seine Augen
wirkten unnatürlich groß, aber Tibur achtete in der
Aufregung nicht darauf.
    „Entschuldige, dass ich mich verspätet habe, Velo",
sagte er.
    „Das macht überhaupt nichts", antwortete eine
Stimme, die nicht Velos Stimme war.
    Tibur wirbelte herum und sah sich zwei Zivilisten gegenüber,
Menschen, die sich von der normalen menschlichen Bevölkerung auf
Krisholm nur dadurch unterschieden, dass sie zwei moderne
Paralysatoren in den Händen hielten.
    „Ich bin Aflas Turbaikken", sagte der Wortführer.
„Im Auftrag der Kontrollinstanz

Weitere Kostenlose Bücher