PR TB 175 Unternehmen PSI
nicht!«
Breslauer dachte an seinen Auftrag, weitete seine Speiseröhre
und schüttete das Gebräu mit einem einzigen Schwung
hinunter in seinen Magen. Wie aus Verzückung ließ er seine
Augäpfel rotieren und bestellte dann mit einer Handbewegung eine
neue Lage.
O'Brian schaute ihn mißtrauisch an.
»Sie haben einen ganz schönen Zug. Glauben bestimmt
auch, daß ein gutes Bier besser ist als so'n staubiges
Schnüffelmoos. Aber so'n kleiner Leutnant ist meist noch etwas
grün hinter den Ohren - auch wenn er Psioniker mit Prädikat
ist. Der war jetzt in'nem Stadium, wo er mich gar nicht mehr bemerken
konnte. War mir nur recht. Ich setzte mich in den Chef-Sessel, legte
die Beine hoch, stellte meine Milch und das Käsebrot auf den
F-Modulator - wahnsinnig empfindlicher Kasten übrigens - und
orientierte mich erst einmal. Von wegen Cocktail-Party! Das war 'ne
glatte Untertreibung von dem Major. Die Bildübertragung zeigte
eine richtig feine Gesellschaft mit 'nem Haufen Prominenz. Fellmer
Lloyd, der Bursche aus unserem Fach, stand gerade vor den Linsen und
unterhielt sich mit
einem ordensgeschmückten Ertruser. Ich spielte an den Knöpfen
und versuchte einen Überblickzu gewinnen. Tonübernahme ist
leider immer noch nicht bewilligt. Wäre eigentlich nicht
schlecht, mal zu hören, was die oberen Zehntausend so reden. Ich
ließ das Bild über die lautlos schwatzenden Grüppchen
wandern und pickte mir nur hier und da ein bekanntes Gesicht heraus.
Nica Mica, die Glatzköpfige, tänzelte um den bulligen
Albert Kauzer herum. Sie wissen doch, den berühmten
Kopftransplantateur. Man sah richtig, wie schlecht seine Witze waren,
aber die Mica wird er wohl kaum noch erschüttert haben. Ras
Tschubai tauchte auf. Er hörte aufmerksam einer süßen,
kleinen Blondine zu und entblößte dabei herausfordernd
seine prächtigen Zähne. Ich kenne ihn ja persönlich
-netter Junge. Weiß genau, wie gut er aussieht. Waren noch
viele andere Leute da. Zwischendrin immerwieder die geschniegelten
Ordonanzen, die Sekt einschenkten und lecker aussehende
Köstlichkeiten zum Essen anboten. Das erinnerte mich an meinen
Magen, und ich wickelte mein Käsebrot aus. Vorsichtig blickte
ich zu Pinky hinüber. Shamma-Käse ist schließlich
nichtjedermanns Geschmack. Oder Geruch. Aber der nahm solche
Kleinigkeiten gar nicht wahr. Er brütete vor sich hin.
Ich ließ das Bild weitergleiten, immer schön groß,
von Kopfzu Kopf. Das macht mehr Spaß als die Totale, obwohl's
eigentlich nur bei Gefahr erlaubt ist. In einer Ecke entdeckte ich
Reginald Bull, borstig wie'n Igel. Und nicht weit davon sah ich Perry
Rhodan persönlich. Er trug einen dunklen Smoking - seine
Friedensjacke, wie wir immer sagen. Er diskutierte mit einem
hochgewachsenen, hageren Mann, dessen Gesicht von kühnen und
bestimmenden Zügen geprägt war. Neben den beiden stand eine
Frau, die wie die jüngere Schwester von dem Langen aussah.
Rassiges Weib! Mit lockigen, rostroten Haaren, 'nem dunklen,
raffiniert einfachen Kleid, das bis über die Knöchel fiel.
Ihr einziger Schmuck war 'ne funkelnde Gürtelschnalle. Und jetzt
merkte ich erst, daß von dieser Sorte Frauen noch 'ne ganze
Menge im Saal verstreut waren. Alle mindestens 'nen guten Kopf größer
als ich, dazu sehnig-dünn und wahnsinnig elegant. Bekam gleich
wieder meine Komplexe. Es gibt nämlich Kumpels, die meinen, ich
sei ein typischer Schrumpfterraner. Aber es kann ja nichtjeder 'ne
Giraffe sein. In der Nähe des Kalten Büfetts entdeckte ich
Julian Tifflor. Der hatte sich so'ne Langbeinige geschnappt und zog
einen strammen Flirt ab. Wahrscheinlich hatte sie den letzten
Terra-Playboy gelesen, in dem der Marschall angeblich ein Interview
gegeben hat. Haben Sie das gelesen? Tips eines Tausendjährigen -
Alles was einem Unsterblichen Spaß macht - Wie aktiv macht ein
Zellaktivator? Dafür hat er bestimmt Ärger mit dem
Großadministrator bekommen. Ich fuhr gerade in aller Ruhe das
Girl mit der Optik ab, da meldete sich Pinky.
Tapsa! sagte er, das sind die Frauen von Tapsa.
Da fiel bei mir endlich der Groschen. Der Regent von Tapsa, wohl
der Hagere neben Rhodan, ist ja zurZeit mit drei Frauen und vierzehn
Töchtern aufTerra. Sucht wohl Anschluß ans Imperium.
Wenn's uns gut geht, kommen die ja immer angerannt. Die vielen Frauen
waren aber kein schlechter Einfall von seiner Reklame-Abteilung. So
was zieht immer und prägt sich ein. Kein Mensch kann sonst die
vielen Planeten auseinanderhalten. Pinkbird war unterdessen wieder in
sich
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