PR TB 175 Unternehmen PSI
eine
Fehlentwicklung. Haben Sie mein zweites Ich gesehen?«
»Unsinn, Bholal!« Koratt war ungehalten. »Im
Gegenteil. Dieses Duell hat doch nur deine Stärke gezeigt. Du
hast gewonnen.«
Bholal antwortete nicht sogleich. Dann meldete er:
»Herr, die Auswertung des Bordrechners ist soeben
eingegangen. Bei den Impulsen handelte es sich um Zeitenergien.«
Koratt erstarrte. Konnte es sein, daß eine Zeitmaschine oder
etwas Ähnliches auf diesem Planeten stand?
Nach einer langen Pause setzte sich der Chronoter in Bewegung und
wies den Psi-Androiden an, ihm zu folgen.
In der Höhle herrschte nachtschwarze Dunkelheit.
Koratt schaltete einen tragbaren Scheinwerfer ein. Der Lichtstrahl
wanderte über kahle, vor Feuchtigkeit schimmernde Felsenflächen
und blieb an einem kompliziert wirkenden Gerät hängen.
Zwischen zwei mannshohen Blöcken, aus denen ein geheimnisvolles
Summen und Zischen an die Außenwelt drang, spannte sich ein
tief schwarzes
Energiefeld.
Bholal stöhnte auf. Erschrocken krächzte Koratt:
»Was ist los?«
DerAndro wirkte völlig verstört.
»Oh ... ich, ich muß hin, Herr. Die Zusammenhänge...
ich muß hin ...«
»Wohin mußt du?« Auch der Chronoterwar
beunruhigt.
Er erhielt keine Antwort. Bholal starrte unentwegt auf die
Maschine. Dann näherte er sich dem dunklen Feld.
»Halt, Bholal! Was soll das? Komm zurück!«
»Herr, ich kann nicht anders. Ich muß es tun ... Das
Zeitparadoxon...«
Bei diesen Worten schritt der Psi-Andro in das Feld und
verschwand.
Bholal mußte den vorgegebenen Weg gehen. Er konnte nichts
anderes tun. Er sah das Wallen des energetischen Vorhangs. Um sich
herum nahm er nur noch ein hohles Brausen wahr. Er wurde wie unter
einem äußeren Zwang in die Maschine gezogen. Er mußte
durch das schwarze Energiefeld. Die Natur zwang ihn, denn wenn er
sich dem Befehl widersetzen könnte und wollte, würde er ein
Zeitparadoxon von großem Ausmaß erzeugen.
Er sah ein, daß dies verhindert werden mußte. Seine
eigene Existenz spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Erversuchte, seinem Herrn die Lage der Dinge klarzumachen, doch nur
ein unzusammenhängendes Gestammel kam über seine Lippen.
Dann schwamm er in einem Universum der Zeit.
Ringsum herrschte Dunkelheit. Aber plötzlich war da ein
Lichtschein. Er bewegte sich auf ihn zu.
Durch einen Spalt in diesem Universum konnte Bholal Bholal sehen.
Ja, er sah sich selbst!
Er kam näher an seinen ... Bruder heran. Er wollte sich mit
ihm vereinigen und verständigen.
Doch da erfolgte schon der erste Angriff. Auch sein Herr stand
dort.
Bholal wollte den beiden erklärende Worte zurufen.
Haltet ein! Ich bin Bholal, ich bin dein Bruder!
Aber er hatte keinen Mund mehr zum Rufen. Er war nur noch
gebündelte Psi-Energie, die angreifen mußte. Dabei wußte
er schon, wie der Kampfausgehen würde, denn er hatte ihn ja
schon einmal geführt.
In einem Moment der Unaufmerksamkeit erfolgte ein schmetternder
Schlag. Sein Herr hatte erneut auf ihn geschossen. Sein Bruder, sein
zweites Ich, nutzte die winzige Sekunde und fiel mit der Gewalt
seiner gesamten Psi-Energie über ihn her.
Bholal wurde weggeschleudert. Sich immer schneller um eine
imaginäre Achse drehend, raste er auf einen roten Punkt inmitten
des zeitlichen Nichts zu. Sein telepathischer Hilfeschrei verhallte,
bevor er im Strudel der Zeit verschlungen wurde. Und sein letzter
Gedanke war die glasklare Erkenntnis:
DIE NATUR WAR DOCH SCHLAUER GEWESEN.
»Keiner hätte den Psi-Andro töten können«,
erklärte Koratt dem Laren. »So griff die Natur von
Boltairagh zu einer List. Sie ließ ihn sich selbst vernichten.«
Freskentar-Lenvfnickte sinnend.
»Nur eins habe ich nicht verstanden. Sie sehen in Boltairagh
eine Art Kollektivwesen, aberwie kam es zu derZeitmaschine?«
»Ich weiß es nicht.« Koratt zuckte mit seinen
Flügelstummeln. »Aber ich vermute, daß
die Natur von Boltairagh auch hier einen Weg gefunden hatte.
Vielleicht stammte die Maschine von einer ausgestorbenen Rasse.
Vielleicht wurde sie von einem Tier aktiviert und nach der Benutzung
wieder in eine unbekannte Zeit geschleudert.«
»Nun hören Sie aberauf. Natur, Natur«, äffte
Freskentar-Lenvfnach.
»Ich bleibe dabei. Die Natur hatte etwas gegen den
Psi-Andro. Sie duldete ihn nicht, weil in ihrem Gefüge ein
unsterbliches und unbesiegbares Lebewesen keinen Platz hat. Deshalb
wurde er eliminiert.«
Freskentar-Lenvfschluckte nachdenklich. Lange sagte keiner ein
Wort. Dann erhob sich der
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