Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Dahingegangenen zu
bewundern.”
    Immer wieder auf dem Weg von Edfu nach Nechen, dorthin, wo dieses
Trockental von Osten nach Westen verlief, sahen wir die Pyramiden,
die Bergtempel und Taltempel und die vielen Mastabas, die halb
unterirdischen Begräbnisstätten der hohen Beamten. Riesige
Steinbauten, weiß, mit farbigen Friesen und riesigen Bildwänden
voller Figurinen und Schriftzeichen. Herrliche, gewaltige
Konstruktionen inmitten von grünen Feldern und Äckern,
teilweise im Schatten von Palmenwäldern, von der Sonne und dem
strahlenden Himmel in ein unirdisches Licht getaucht. Für einen
einzelnen Toten wurde tausendmal mehr gebaut als für zehntausend
Lebende. Der einzige Sinn des Le

    bens war, sich auf das Leben nach dem Tode vorzubereiten.
    Auch diese Entwicklung war bereits von den Priestern des ersten
Königs von Ober- und Unterägypten eingeleitet worden, denen
ich die Tempel gebaut hatte.
    „Sie sind in der Tat herrlich und gewaltig!” stimmte
ich zu. Bewundernd sah ich hinüber, durch die Grenzhecken der
Felder, durch die leise schwankenden Schäfte der Palmen. Eine
vollkommene Harmonie auf Wüste und abbröckelnden
Sandsteinfelsen und Kalkbergen, die Bauwerke ordneten sich der
Umgebung unter, obwohl sie groß und dominierend waren. Aber sie
hatten keinen organisatorischen Zweck, es waren nicht einmal
Festungen. Eine unvorstellbare Masse an Arbeitskraft war dort zu
Stein geworden. Rampen, rätselhafte Gestalten zusammengesetzt
aus Menschen und mannigfachen Tieren, Sphingen und Säulenreihen,
zusammengehalten von mächtigen Balken aus Stein, die von
Schlingpflanzen umwuchert waren, dazu konische Fassaden und Türme,
lange Mauern, deren Steine aussahen wie bearbeitetes Holz, kleine
Tempel, versteckt im Grün von Pflanzen, und wieder riesige
Anlagen, an die Uferberge angelehnt und teilweise aus dem gewachsenen
Felsen herausgemeißelt mit einfachen Bronzemeißeln,
Steinhämmern, Holzkeilen und anderen, härteren
Steininstrumenten. Das Volk war vom Delta bis zum zweiten Katarakt
emsig wie die Bienen.
    Unweit von Nechen näherten wir uns dem östlichen Ufer.
    In Kürze würden wir alle sehen und erleben, ob und Wie
gut die Befehle ausgeführt worden waren. Ein Akazienwald tauchte
auf, langgestreckt am Ufer, dahinter sahen wir zwischen den Dünen
die ersten Felsen. Ein kleines Dorf, Koptos, lag schräg voraus.
Der Nil floß hier ziemlich genau nach Nordosten.

    „Man sagt, daß dieses Tal einst ein Fluß war”,
meinte Ptah-Sokar nach einer Weile.
    „Ein Fluß, den es nur dann gibt, wenn es regnen
sollte”, antwortete ich. Es war so gut wie ausgeschlossen, daß
dieses Bett eines periodischen Flusses jemals mit einer
bemerkenswerten Menge Wasser gefüllt sein würde. Aber
deutlich war an den Hängen zu sehen, daß es in
vorgeschichtlicher Zeit hier Wasser gegeben hatte, damals, als die
riesige Wüste noch eine Savanne gewesen war.
    „Sicherlich regnet es nicht, wenn wir in dem Tal des Henenu
sind”, brummte Zakanza. Eines der Probleme, mit dem wir uns
herumschlagen mußten, war das kostbare Naß. Es entschied
über Leben und Tod.
    Ich drehte mich herum und rief:
    „Bringt die Barke an den großen Steg von Koptos!”
Ipuki verneigte sich. Wir fuhren an Nechen vorbei, setzten einmal die
Riemen ein und legten gegen Mittag an unserem Ziel an. Koptos war
eine kleine Stadt, die aus vielen Lehmbauten und wenigen Steinhäusern
bestand, aber einen gesunden, sauberen und wohlhabenden Eindruck
machte. Schon auf der Sandfläche unter den schattenspendenden
Wedeln der Ölpalmen sahen wir die Stapel von Material und die
Reste von größeren Stapeln. Ich hörte ein seltsam
vertrautes Geräusch an Land. Ptah-Sokar rief mit beherrschter
Stimme die Kommandos.
    Pferde! Und Räder au f Sand und Stein, wisperte der
Logiksektor. Die Barke legte an und wurde vertäut, die Planken
schlugen polternd auf die Steine. Aus den Häusern liefen die
Menschen auf uns zu. Ich sah, wie zwei junge Männer einen
prächtigen Wagen und die drei in der Helligkeit scheuenden
Pferde heranführten. Das grelle Wiehern der aufgeregten Pferde
hatte mich begeistert. Ich sprang an Land. Überall gab es die
erst teilweise getilgten Spuren einer riesigen Menschenmenge, die
hier durchgezogen war.

    Der Pharao hatte also Wort gehalten, die Händler oder
Abgesandten hatten es tatsächlich geschafft, aus dem Land der
heka-chesut, der Häuptlinge der Fremdvölker, mehrere Pferde
und sogar einen leichten Wagen mit zwei riesigen

Weitere Kostenlose Bücher