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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Speichenrädern
heranzuschaffen. Für mich eröffneten sich völlig neue
Dimensionen der Fortbewegung. Ich rannte auf den Wagen zu und blieb
bewundernd stehen, bis ich neben mir eine Stimme hörte.
    „Mit diesen furchtbaren Tieren willst du den schwarzen Koloß
zertrümmern, Atlan-Horus?”
    „Nein, keinesfalls”, sagte ich zu Zakanza-Upuaut.
„Aber der Weg dorthin wird kürzer werden. Warte, bis du
die Tiere kennst!”
    Ein Soldat kam auf uns zu und verneigte sich ehrerbietig.
    „Du bist, Herr, jener, den sie Atlan-Horus nennen?”
„Ja.”
    „Ich bin Keshy, und ich handle nach dem Befehl des Pharao,
der auch dein Befehl war. Alles ist bereit. In zehn Tagen wirst du
kennengelernt haben, Schatten des Pharao, was zwischen hier und den
Ufern des Meeres geschah, im Tal des Henenu.”
    „Du hast die Verantwortung getragen?” fragte der
Nubier mißtrauisch und musterte den Soldaten, als habe er einen
Aussätzigen vor sich. Der junge Mann wurde unsicher.
    „Man befand mich als würdig, Bote des Pharao.”
„Dann wirst du uns, denke ich, morgen bei Tagesanbruch nach
Westen führen. Sind die Straßen sicher?” „Wenn
wir angegriffen werden, dann nur von Löwen, Schakalen, Durst und
Sandstürmen, aber von keinem menschlichen Wesen!”
beteuerte Keshy. Er war unausgeschlafen; sein Gesicht wirkte grau.
Nur mit Anstrengung hielt er sich aufrecht. Aber seine Ausrüstung
war gepflegt und wirkte gebraucht. Besonders die Peitsche, die er wie
einen Wurfspeer in der Schildhand trug. Ich

    hob die Hand, kehrte Keshy die Handfläche zu und ordnete an:
    „Lege dich schlafen, Mann!”
    „Herr, du bist gütig...” Ich schnitt seine
Beteuerungen ab und sagte halblaut:
    „Weniger das. Verlasse dich nicht darauf. Aber wir brauchen
keinen Führer, der vor Erschöpfung aus dem Wagen fällt.
Wieviele dieser prächtigen Tiere befinden sich hier?”
    „Zehn Tiere, davon drei Hengste. Sie sind wild,
At-lan-Horus. Und zwei Wagen.”
    Ich deutete in die Richtung der von einer Mauer umgebenen
Handwerksquartiere und sagte:
    „Um das Maß deiner Freude überfließen zu
lassen, Keshy, erledige bitte für mich heute noch dies: die
Handwerker sollen alle ihre Kunst zusammennehmen und noch zwei Wagen
dieser Art bauen. Jedoch - die Felgen müssen breiter, die
Speichen stärker, der Wagenkorb aus leichtem Geflecht und die
federnde Achse aus mehr Holzstäben und länger sein. Wir
brauchen diese Wagen, um den Kopf des schwarzen Kolosses unter
unseren Sandalen zu zertrümmern!”
    Er nickte und rief mit leiser Stimme:
    „So soll es geschehen!”
    Dann lief er davon. Sein Schreiber berichtete uns, welche Mengen
an Material und Menschen sich durch Koptos in westlicher Richtung
bewegt hatten. Überschlägig rechnete ich aus, daß das
Ergebnis den Aufwand wohl nicht rechtfertigen würde, aber ich
wollte abwarten. Ich inspizierte gründlich die Tiere, ließ
die Hengste waschen und striegeln, änderte Kleinigkeiten an den
Zügeln, den Trensen und dem Zuggeschirr, unterzog den Wagen
einer gründlichen Prüfung und legte mich ziemlich früh,
nach einem leichten Mahl, auf das bereitgestellte Lager. Fast meine
gesamte Ausrüstung befand sich in flachen, ledernen Taschen in
meiner unmittelbaren Nähe.

    Zakanza-Upuaut grinste breit und rief laut:
    „Obwohl ich nicht geschwindelt habe, zog ich das bessere
Los. Dies alles ist mir neu, aber es verspricht, aufregend zu
werden.”
    Wir standen mit federnden Knien im dahinrollenden Wagen. Kurze,
dicke Sehnenschnüre hielten unsere Gürtel am Wagenkorb
fest. Die drei schwarzen Hengste waren noch wild, und ich hielt die
straffen Zügel in beiden Händen. Wir fuhren in raschem Trab
auf einer taufeuchten Straße dahin. Der Himmel über uns,
jenseits der Baumkronen, färbte sich grau und rosenfarbig.
    „Es wird aufregend!” versicherte ich. „Hoffentlich
marschieren unsere Freunde nicht zu langsam.”
    Wir fuhren auf einer fast klassischen Straße. Aber sie war
zeitweilig immer wieder vergessen worden, ebenso wie alles, was
jenseits des Einschnitts dieses wasserlosen Tales lag. Der nubische
Bote sagte laut: „Vor sechzig Jahren, Atlan-Horus, sandte
Pharao Mentuhotep der Zweite einen nicht mehr ganz jungen wesir nach
Punt. Sein Name war Henu oder Henenu, er war schon der Vertraute des
ersten Mentuhotep gewesen, des Vaters. Es war im achten Jahr der
Regierungszeit.”
    Beruhigend federte die weit auslegende Achse. Die Räder aus
Hartholz und Bronze, an wichtigen Stellen mit stahlhart geknebelten
Lederschnüren

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