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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstärkt, liefen spurgetreu. Die schlanke
Doppeldeichsel wippte im Takt auf und nieder. Jetzt wurde das Echo
aller Geräusche von gelbroten, mit grünlichen Adern
getigerten Felswänden zurückgeworfen. Noch war es kühl,
aber bald würden sich glühende Sonnenstrahlen wie Pfeile in
unsere Rücken bohren.
    „Dreitausend Männer mit zerlegten Schiffen gingen diese
Straße, die wir wunderbarerweise fahren. Irgendwo hier gibt es
einen geglätteten Felsen, auf dem der Bericht eingeschlagen
steht. Zuerst allerdings

    mußten sie diesen Pfad von den Feinden des Königs
säubern, was bedeutet, daß sie Wüstennomaden und
Asiaten fingen und sie die Schiffe schleppen ließen.
Bezeichnenderweise gab es andere Nomaden, die als Späher und
Kämpfer dienten. Aber heute sind alle diese Leute oder deren
Nachkommen brave Ägypter.”
    Ich deutete auf die prallen Pfeilköcher, die beiden Schilde,
leicht gekrümmten Flächen mit geraden Rändern, einer
geraden Unterseite und einem halbkreisförmigen Oberteil, auf die
Wurfspeere mit den vierkantigen Bronzespitzen und die beiden langen
Bogen.
    „Wir würden uns zu wehren wissen. Was geschah weiter
mit Enenus Truppen?”
    „Nun, sie bauten die Schiffe, segelten nach Punt, kamen
zurück und konnten das Gold, den Weihrauch und die Myrrhenbäume
kaum schleppen. Die Zurückgebliebenen aber hieben dunkelgrüne
Blöcke aus den Felsen und schleppten alles, die Schiffe, das
Gold und die Quadern zurück nach Koptos.”
    „So ähnlich werden wir verfahren. Von dem Steinbruch
wußte ich nichts”, sagte ich. „Die Entfernung
beträgt höchstens zehn Tage. Wo soll der erste Brunnen
sein?”
    In einer vielsagenden Geste breitete der Nubier die Arme aus.
    „Keine Ahnung. Am Ende des Tages erreicht der Marschierende
den ersten Brunnen, sagte Keshy!” erklärte er.
    Die Straße war mehr als zwei Mannslängen, rund acht
Ellen breit. An den meisten Stellen bestand sie aus Sand, mit Lehm
und kleinen Steinen vermischt. Sie verlief neben dem mit Geröll
gefüllten ehemaligen Flußlauf, der staubtrocken war. Sie
wand sich entlang der Felsen, war sauber und durch eine Reihe von
Steinhaufen gekennzeichnet, in denen dünne Binsenbündel
steckten. Inzwischen hatte ich die Zügel gelockert. Die wilden,
ausgeruhten Tiere wurden schneller und fielen

    in einen langgestreckten Galopp. Der Wagen schleuderte um die
engen Kurven und raste auf den geraden Teilen der Strecke dahin.
Zakanza senkte den Kopf, um , nicht allen Sand in die Augen
geschleudert zu bekommen.
    „Weißt du nun, warum ich diese Tiere brauchte?”
„Ich verstehe alles!” schrie er zurück. Ich begriff,
warum Keshy derartig erschöpft war. Er schien ehrgeizig und
entschlossen zu sein, sich während dieser Expedition einen Namen
zu machen. Jedenfalls war das erste Stück der Straße ohne
jeden Tadel. Ich drehte mich herum und ließ die Tiere rennen;
sie würden ihr Tempo selbst verringern, wenn sie sich ausgetobt
hatten. Jedenfalls waren ihre Sprünge von einem herrlichen
Gleichmaß. Der lodernde Ball der Sonne ging auf, lange
Strahlenbündel zuckten durch die Schlucht, lange Schatten
erstreckten sich über die Straße. Die Sonne war der
eigentliche Herrscher über dieses Land. Wohltuend dort, wo es
Wasser gab. Und absolut tödlich an den anderen Stellen, an denen
Wasser und Schatten fehlten. Also an den anderen achtundneunzig
Prozent der Umgebung. Jeder Schritt aus dem sicheren Niltal in die
Wüste hinaus war für den Ägypter der erste Schritt in
unmittelbare Lebensgefahr. Dies erklärte viele
Eigentümlichkeiten dieser geschlossenen Hochkultur.
    „Dort oben!” sagte Zakanza-Upuaut plötzlich. Sein
Arm mit dem Streitkolben flog hoch und deutete auf einen Felsen, der
aus einer gewaltigen Düne hervorstach, die wie eine erstarrte
Brandungswelle kurz vor dem Überschlagen wirkte. Ich folgte
seinem Blick und sah einen Bogenschützen, der grüßend
seinen Schild schwenkte. Dann, nach der nächsten Kurve, sahen
wir, daß er ein winziges Feuer anzündete, wohl Öl
oder einen ölgetränkten Lappen darauf warf. Eine dunkle
Rauchsäule, die er mit dem Schild in einzelne Fäden
zerteilte, stieg schräg in den Morgenhimmel.

    „Sehr geschickt, dieser Keshy!” rief der Nubier
anerkennend. „Sie haben Signale.”
    Von jenem Felsen gab es einen hervorragenden Blick über eine
lange Strecke des Tales. Nicht ein einziger Grashalm wuchs hier, kein
Strauch, kein Moos. Nur die Steine warfen Schatten. Jeder Punkt, der
sich bewegte, war leicht zu

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