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PR TB 178 Der Sonnentoter

PR TB 178 Der Sonnentoter

Titel: PR TB 178 Der Sonnentoter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fast
frei lagen. Höher und höher stieg die glänzende Kugel.
Sie flog immer schneller. Allmählich verklang das Brüllen
der gigantischen Triebwerke, und es schien, als treibe eine
unsichtbare Hand das Raumschiff durch die Wolken in die Unendlichkeit
hinaus.

    Wie betäubt sank der Sonnen töter zu Boden. Er preßte
die Hände an den schmerzenden Kopf. Er blickte auf den Raumhafen
hinab und fragte sich, wie er angesichts der Macht der Terraner
seinen Plan verwirklichen sollte. Bisher hatte er sich darüber
kaum Gedanken gemacht. Er war von der Vorstellung ausgegangen, daß
Rhodan früher oder später irgendwo im Gelände
auftauchen würde und daß er ihn dann nur noch zu
erschießen brauchte.
    Jetzt wurde ihm klar, daß es so nicht ging.
    Er drehte das Gewehr in seinen Händen, wunderte sich darüber,
daß er mit dieser Waffe hatte töten wollen, und warf es
weit von sich.
    Er war ein Sonnentöter. Seine Waffe war das Messer.
    MAGA tötet nicht aus der Ferne! durchfuhr es ihn. MAGA blickt
seinem Opfer ins Gesicht, wenn die Sonne hoch steht.
    Sopal setzte sich in Bewegung. Er kletterte über eine Schräge
in die Tiefe. Bald erreichte er die Baumgrenze. Der Boden war mit
MOOS und Gräsern bedeckt, so daß der Sankaner schneller
vorankam.
    Er fühlte sich nun so frisch, als habe er keinerlei
Anstrengungen hinter sich. Ständig dachte er darüber nach,
wie er vorgehen sollte. Zunächst wollte er sich den Kuppeln
nähern und die Terraner auf sich aufmerksam machen. Er hoffte,
daß sie ihn in eine der Kuppeln lassen würden. Dann wollte
er ihnen anbieten, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er wollte ihnen
einige Geheimnisse der sankanischen Völker offenbaren, um ihnen
das Gefühl zu geben, daß sie ihm vertrauen konnten.
Irgendwann, so hoffte er, würde dann Rhodan auftauchen.
    Sopal erreichte einen kleinen Wasserfall. Überrascht blieb er
im Schutz einiger Bäume stehen. Direkt am Wasser weidete ein
buntgefiederter Laufvogel. Das Tier hatte einen plumpen Körper,
lange, dünne Beine und einen breiten Hals, der etwa einen Meter
hoch war. Darüber thronte ein schmaler Kopf mit einem mächtigen
Schnabel, der die gefährlichste Waffe dieses Vogels war. Mit ihm
konnte er tödliche Hiebe verteilen.
    Sopal klammerte sich an den Baum. Eine maßlose Gier nach dem
Fleisch des Vogel überfiel ihn. Seit mehr als fünfzehn
Jahren hatte er keinen Vogel dieser Art mehr gesehen. Die Trenken
galten als ausgestorben. Sopal erinnerte sich noch daran, daß
vor etwa zwanzig Jahren überall auf Sanka Trenken zu finden
waren. Sie waren fester Bestandteil des Speisezettels, da es kein
Fleisch auf Sanka gab, das wohlschmeckender war.
    Sopal verfluchte sich, weil er das Pfeilgewehr weggeworfen hatte.
Damit wäre es nicht schwer gewesen, den Trenk zu erlegen. Auch
mit einem Messer hätte er keine Mühe gehabt. Jetzt aber
mußte er mit bloßen Händen gegen das Tier kämpfen.
    Der Sonnentöter wußte, daß er sein Leben
riskierte. Die Gier nach dem zarten Fleisch des Vogels warjedoch so
mächtig in ihm, daß siejegliche Vorsicht verdrängte.
    Sopal schlich sich bis an die Felskante heran. Der Trenk riß
einige Meter unter ihm den Boden mit dem Schnabel auf und grub große
Fische aus, die in Höhlen schliefen. Er bemerkte den Feind
nicht, der sich ihm näherte.
    Der Sonnentöter richtete sich auf, breitete die Arme aus und
sprang mit einem wilden Schrei in die Tiefe. Der Trenk erstarrte vor
Schreck. Zu. spät versuchte er, auszuweichen. Sopal stürzte
auf ihn und warf ihn zu Boden. Er packte den Kopf des Vogels mit
beiden Händen und drehte ihn zur Seite, um dem Trenk das Genick
zu brechen. Jetzt begann das Tier zu kämpfen. Es entfaltete
unglaubliche Kräfte und schleuderte den Sonnentöter wie
eine Puppe hin und her. Sopal hielt sich verzweifelt fest. Er hatte
nicht damit gerechnet, daß der Kampf so schwer werden würde.
    Der Trenk stürmte mit dem Sankaner auf dem Rücken
zwischen die Bäume. Sopal schlug mit der Hüfte gegen einen
Stamm und stürzte aufschreiend zu Boden. Er erwartete, daß
derVogel fliehen würde. Und in seiner ersten Enttäuschung
dachte er daran, daß ihm nun ein vorzüglicher Braten
abhanden kam. Doch er täuschte sich. Der Trenk fuhr herum und
griff wütend an. Der messerscharfe Schnabel riß seinen
Oberarm und die Schulter auf.
    Sopal sah sich verloren. Er wußte, daß der Vogel ihm
die Schädeldecke mit einem einzigen

    Hieb zertrümmern konnte. In seiner Todesangst warf er die
Beine hoch und hämmerte die Füße mit aller

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