PR TB 178 Der Sonnentoter
näherten sich
sieben Sankaner. Sechs von ihnen trugen eine einfache Lederkleidung,
die den größten Teil ihres Körpers verhüllte.
Ihr Gefieder war grau. Sopal stach mit seinem bunten Gefieder
deutlich von ihnen ab. Er sah frischer und gesünder aus als sie.
„Sie haben kahle Stellen", bemerkte Hernan Aaron. „Die
Federn fallen ihnen aus."
„Sie sind krank", entgegnete Tekener.
„Hoffentlich nicht so krank, daß sie Amok laufen und
uns mit den Resten ihrer parapsychischen Fähigkeiten umbringen",
sagte Preyn Davis. „Verflucht noch mal, da ist man nun seit
mehr als vierzig Jahren auf diesem Planeten und hat keine Ahnung
davon, daß die Schadane die eigentlichen Machthaber dieser Welt
sind."
„Sie sind keine Machthaber", korrigierte Tekener.
„Nicht in dem Sinn. Sie sind diejenigen, die diese Welt im
Gleichgewicht gehalten haben."
Er sprach ruhig. Er war der einzige, der sich nicht fürchtete,
da er fest davon überzeugt war, daß die Schadane die
Wahrheit erkennen würden.
Etwa fünfMeter von den drei Terranern entfernt, blieben die
sieben Sankaner stehen.
„Ich habe mein Versprechen gehalten", sagte der
Sonnentöter.
„In deiner Hand hat es gelegen, Sanka zu retten",
entgegnete der Aktivatorträger. „Du hast getan, was du tun
konntest. Du bist der Held von Sanka."
Sopal neigte geschmeichelt den Kopf.
Tekener wandte sich an die sechs Schadane.
„Ihr habt eure Macht verloren", erklärte er. „Wir
sind hier, weil wir euch die Macht zurückgeben wollen. Es ist
notwendig, sie euch zu geben, weil ihr die Friedensbringer dieser
Welt seid. Ohne euch kann Sanka nicht leben. Ihr seid euch dessen
nicht bewußt, wir aber wissen, daß es so ist."
Einer der Schadane trat dicht an Tekener heran. Er überragte
ihn um mehr als einen halben Meter. Sein Kopf war fast kahl. Nur
dort, wo bei ihm die sieben Augen saßen, waren noch einige
Federn vorhanden.
„Warum haben wir unsere Kräfte verloren? Warum kann ich
nicht mehr Kranke heilen, Frieden stiften, wenn es notwendig ist, in
alle Teile dieser Welt springen, wenn ich will?" „Schuld
sind wir Terraner", erwiderte der Aktivatorträger. „Wir
haben den Quarz abgebaut. Die Trenken sind von den fünfdimensionalen
Schwingungen des Quarzes abhängig. Je geringer der Bestand des
Quarzes wurde, desto geringer wurde auch die Zahl der Trenken. Wir
vermuten, daß die Vögel unfruchtbar wurden und keine Eier
mehr gelegt haben, so daß die Nachkommenschaft ausblieb. Die
Trenken aber produzieren ein Hormon, einen Stoff, den ihr Schadane
benötigt, um eure Kräfte zu erhalten. Wir vermuten, daß
ihr ähnlich wie die Trenken von den Schwingungen des Quarzes
abhängig seid. Wir möchten euch untersuchen, um eindeutig
zu klären, wie die Zusammenhänge sind."
„Was geschieht danach?" fragte der Schadan. „Werdet
ihr den Quarz wieder nach Sanka bringen?"
„Das ist unmöglich. Der Quarz ist längst
verarbeitet worden. Er wurde gereinigt, aufgespalten und in zahllosen
Mikroeinheiten in Hunderttausende von Geräten in vielen Teilen
der Galaxis eingebaut. Niemand könnte den Quarzjetzt noch wieder
einsammeln und zurückbringen. Aber das ist auch gar nicht
notwendig. Wenn unsere Überlegungen richtig sind, benötigt
ihr ein bestimmtes Hormon. Das müssen wir herausfinden. Dazu
brauchen wir eure Hilfe.
Danach ist es kein Problem, dieses Hormon künstlich
herzustellen. Wir werden es euch verabreichen, und dann muß
sich zeigen, ob eure Kräfte zurückkehren. Wahrscheinlich
ist es auch möglich, eine künstliche 5-D-Einheit auf Sanka
zu errichten, in deren Schwingungsbereich neue Trenken-Bestände
herangezüchtet werden können."
„Was sollen wir tun?" fragte der Schadan und gab damit
zu verstehen, daß er mit allen Maßnahmen einverstanden
war, die dazu führten, daß er und die anderen Grauen ihre
alte Macht wiedererlangten.
„Kommt mit uns an Bord. Wir werden zur FREEDOM fliegen, und
alles weitere wird sich ergeben", antwortete Ronald Tekener. Er
trat zur Seite.
Der Schadan drehte sich um und gab den anderen ein Zeichen. Die
Grauen setzten sich in Bewegung. Zögernd betraten sie die
Bodenschleuse der Space-Jet.
Sopal, der Sonnen töter, blieb zurück.
Tekener ging hin zu ihm.
„Warte noch einige Tage", bat er. „Danach werden
wir zurückkehren und dich zusammen mit den erstarkten Schadanen
in die Stadt bringen, um dort deinen Ruhm zu verkünden. MAGA
wird der Mann sein, den das Volk wie einen Gott verehren wird."
„Ich werde warten", antwortete Sopal. Er
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