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PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

PR TB 179 Unsterblichkeit X 20

Titel: PR TB 179 Unsterblichkeit X 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie sind nach Wanderer gekommen, weil Sie in diesen
zwanzig Aktivatoren eine politische Gefahr sehen. Und ich muß
Ihnen Recht geben. Zwanzigfache Unsterblichkeit ist im politischen
Kräftespiel der Milchstraße ein Faktor von entscheidender
Bedeutung. Glauben Sie, daß wir einen solchen Faktor nur zum
Spaß in die Politik einführen? Und ihn wieder ausklammern,
wenn es einigen größenwahnsinnig gewordenen
Barbarenhäuptlingen gefallt?"
    „Mit den Barbaren sind wohl wir Terraner gemeint?"
murmelte Reginald Bull.
    „Einstweilen nur ihre diplomatischenVertreter", sagte
Homunk ungerührt. „Versuchen Sie einmal sich vorzustellen,
wie wir aufWanderer die galaktische Politik sehen. Was wissen Sie
über die übergreifenden Zusammenhänge? Wissen Sie, was
für Maßnahmenjetzt in diesem Augenblick eingeleitet werden
müssen, um in zehn Billionen Jahren ein ganz bestimmtes Ergebnis
zu zeitigen."
    „Zehn Billionen Jahre?"
    Bully glaubte sich verhört zu haben. Nach den bekannten
Theorien über die Entstehung des Universums war das
Einstein-Kontinuum mit seinen Galaxien etwa dreizehn Milliarden Jahre
alt. Zehn Billionen, das war tausendmal mehr.
    „Ich habe die Zahl willkürlich gewählt",
erklärte Ho-munk gelassen. „Außerdem haben Sie sich
schon einmal überlegt, ob es einen Raum gibt ohne Gegenstände,
oder Zeit ohne Ereignisse?"
    „Bitte?"
    „Stellen Sie sich ein Universum vor, in dem keinerlei
Ereignisse mehr stattfinden, als wäre dieses Universum mitten in
einer Bewegung gefroren. In diesem Universum werden Sie niemals die
Zeit messen — weil es keine Ereignisse gibt, an deren
zeitlichem Abstand Sie sich orientieren könnten. Gibt es in
diesem Universum dann überhaupt noch eine Zeit? Und wenn Sie aus
diesem Universum dann auch noch alle Gegenstände entfernen,
zwischen denen Abstände existieren könnten -gibt es dann
noch Länge, Breite und Höhe in diesem Universum ? Gibt es
in einem solchen Universum, das weder Gegenstände noch
Ereignisse enthält, überhaupt noch Raum oder Zeit? Gibt es
dieses Universum dann überhaupt noch?

    Sie sehen, die Sache ist ziemlich verworren."
    Bully konnte dazu nur nicken. Er war ein Mann der Praxis, der auch
in der Theorie gut beschlagen war, aber soviel
philosophisch-physikalische Spitzfindigkeit ging über seine
Kräfte.
    „Könnten wir auf besagte Zellaktivatoren zurückkommen?"
bat er. „Mir würde genügen, wenn ich genau wüßte,
wo diese Aktivatorenjeweils zu suchen sind. Könnte ich
wenigstens diese Angaben bekommen?"
    Während des Sprechens hatte er sich herumgedreht, denn hinter
sich hatte Reginald Bull Schritte gehört.
    Der Mann, der sich langsam näherte, war eine der
Erscheinungsformen, in denen sich ES seinen Besuchern zu präsentieren
pflegte: ein alter Mann, mit unergründlichen weisen Augen,
sparsamer Gestik und der Aura des Geheimnisvollen. Eine zweite
beliebte Erscheinungsform von ES war eine schillernde Kugel aus purer
Energie. Diesmal kam ES als alter Mann, und sicherlich hatte das
einen guten Grund. ES paßte sein Auftreten seinen Gästen
an und dem, was er bei diesen Gästen erreichen wollte.
    „Soll das eine Anspielung auf den Alten Herrn sein",
bemerkte Bully. Unwillkürlich hatte er gewartet, bis der Alte in
Hörweite war, obwohl dieser eine Alte durchaus in der Lage
gewesen wäre, mit Bully eine Unterhaltung über Lichtjahre
hinweg zu betreiben.
    Der Greis lächelte zurückhaltend und nahm auf einem
Korbsessel Platz, der plötzlich aus der Luft heraus entstand.
Wenig später erschien eine Kaffeekanne, Zucker, Milch und sogar
Kuchen. Bully verzog keine Miene, aber innerlich grinste er, vor
allem, als er das Händezittern seines Gegenübers sah, als
sich der Alte Kaffee einschenkte. ES ließ keinen Psychotrick
aus, und der infamste dieser Tricks war die einfache Tatsache, daß
ES selbstverständlich wissen mußte, daß sich ein
Mann wie Reginald Bull nicht von einem Klappergreis würde
übertölpeln lassen. Bully wußte, daß ES
ebensogut als strahlender Apoll hätte auftreten können.
    „Würde ich Ihnen die Daten geben, lieber Mister Bull"
- bei den letzten Worten verzog Bully angeekelt das Gesicht - „wäre
die Angelegenheit viel zu simpel für einen Mann ihres Schlages."
    „Keine übertriebenen Schmeicheleien", erklärte
Bully abwehrend. „Wenn ich aus diesem Mund die Worte lieber
Mister Bull höre, wird mir schlecht."
    Der Alte kicherte unterdrückt.
    „Er hat sich nicht geändert", stellte er fest.
„Frech, aufsässig, selbstbewußt

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