PR TB 179 Unsterblichkeit X 20
sogar einigermaßen glimpflich, wie Bully sich
eingestehen mußte.
Zufrieden summend schnallte er Gwendolin los. Das Mädchen
sprang von dem Sitz, der viel zu groß für sie war, und
suchte ihre Kabine auf. Sie wolle sich umziehen, vertraute sie Bully
an, und sie könne das schon ganz allein und ohne fremde Hilfe.
Bully fand das großartig und sparte nicht mit Komplimenten. Er
seufzte erleichtert, als er den Haarschopf im Antigrav verschwinden
sah.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Die Mahnung von ES klang ihm noch
in den Ohren. Er durfte keine Zeit verlieren. Hastig tippte Bully den
Namen Veevee in die Tastatur der Bordpositronik.
Es dauerte nicht lange, bis auf einem Leseschirm die ersten Daten
sichtbar wurden.
Veevee, las Reginald Bull, vierter Planet der Sonne Veendjar im
System der Jurfer-Welten. Annähernd erdgroß, sehr warm,
stark besiedelt, 1345 876 593 Einwohner nach der letzten Volkszählung
von 2100. Veevee wird von den Antis des Baalol-Kultes kontrolliert,
die sich auf Veevee offen zeigen. Die G A stuft Veevee als weniger
bedeutend im abwehrtechnischen Sinn ein, dennoch wird Schiffen des
Solaren Imperiums von einerLandung aufVeevee abgeraten. Konsularische
Vertretung des SI seit dem 2.3.2079 in der Hauptstadt Vee-nym.
Besonderheiten: keine.
Während Bully die klimatischen, geographischen,
wirtschaftspolitischen und soziologischen Daten über Veevee
studierte, tippte er mit der Rechten blind die Koordinaten der Welt
in das Eingabesegment der Posi-tronik. Es war Sache des Rechners,
nach diesen Daten den Kurs nach Veevee zu berechnen und die
entsprechenden Steuermanöver durchzuführen. Um die
Spa-ce-Jet brauchte sich Bully nicht mehr zu kümmern. Sofern
nichts Unvorhergesehenes eintrat, brauchte er erst wieder
einzugreifen, wenn die Space-Jet kurz vor Veevee wieder in den
Normalraum eintrat.
Bully nickte zufrieden, nachdem er das Datenbündel
durchgearbeitet hatte. Danach griff er zum Hyperkom und stellte eine
Verbindung zur Erde her. Bereits nach wenigen Augenblicken tauchte
auf dem kleinen Bildschirm das Symbol der Hyperkomstation Terranias
auf. Es machte wenig später Platz für ein freundlich
lächelndes Mädchengesicht.
„Mister Bull?" fragte diejunge Frau nach kurzem Zögern.
„Richtig", bestätigte Bully freundlich. „Ich
möchte ein Gespräch mit der Galaktischen Abwehr."
„Geben Sie mir bitte Ihre Anschlußnummer, Sir?"
„Meine was?"
„Die Kennnummer Ihres Hyperkomanschlusses, Sir.
Meine Anzeige verrät mir, daß Ihr Gerät keinen
Gebührenzähler hat. Ich kann Ihnen die Gebühren
berechnen, aber dazu muß ich Sie zurückrufen. Oder ich
müßte der Galaktischen Abwehr das Gespräch
berechnen."
„Letzteres", bat Bully einigermaßen erschüttert.
Er hatte völlig übersehen, daß er ein Hyperkom der
Solaren Flotte benutzte, sich aber wie ein Privatmann in das
öffentliche Hyperkom-Netz eingeschaltet hatte. Natürlich
hätte erjetzt abrupt das Gespräch beenden und auf der
Flottenwelle Mercant anrufen können, aber das wäre
gegenüber dem Mädchen in der Vermittlung recht unhöflich
gewesen. Unhöflichkeit aber, das wußte Bully, konnte ihn
in diesem Fall fünfzig und mehr Stimmen kosten, wenn er bei der
nächsten Wahl für das Parlament kandidierte. Als
Vollblutpolitiker, der er inzwischen geworden war, vermied
Reginald Bull solche Schnitzer geflissentlich.
„Haben Sie die Nummer Ihres Gesprächspartners, Sir?"
Bully schüttelte den Kopf. Es geschah höchst selten, daß
er selbst eine Hyperkomverbindung herstellte. Normalerweise wurde das
in der Funkbude eines Flottenschiffes erledigt, oder aber seine
Vorzimmerleute stellten die Verbindung her.
„Wenmöchten Sie sprechen, Sir."
„ Allan D. Mercant, bitte!"
„Privat oder dienstlich?"
„Dienstlich!"
Die Unterhaltung begann langsam an Bullys Nerven zu zerren,
trotzdem beherrschte er sich. Eine halbe Minute verging, und Bully
begann schon zu fürchten, Mercant lehne vielleicht die Übernahme
der Gesprächskosten ab, aber dann tauchte das Gesicht des Mannes
auf dem Bildschirm auf, der seit ihrer Gründung die Galaktische
Abwehr leitete. Die Zelldusche, die Perry Rhodan seinen engsten
Mitarbeitern zugestanden hatte, bewahrte getreulich das Aussehen, das
Allan D. Mercant gehabt hatte, als er zum erstenmal das Phy-siotron
benutzt hatte. Noch immer wirkte er weit eher wie ein pensionsreifer
Buchhalter, im Nebenberuf Vorsitzender des irdischen
Tierschutzverbandes, denn als Chef einer Organisation, die Antis,
Springer,
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