PR TB 179 Unsterblichkeit X 20
ein brauchbares Bild liefern
konnte.
„Augenblick", stutzte der Arkonide. „Kenne ich
dich nicht?"
Mit einer anonymen Landung war es ohnehin vorbei, also zögerte
Bully nicht zu antworten: „Ich heiße Reginald Bull. Für
den etwas mißlungenen Landeanflug bitte ich um Verzeihung. Es
war nicht meine Absicht, den Hafenbetrieb zu stören."
Der Arkonide im Tower fletschte die Zähne. Er wußte,
daß er geschlagen war. Bully war außerhalb des Solaren
Imperiums zwar nicht annähernd so bekannt wie Perry Rhodan oder
Seine Erhabenheit Imperator Gonozal VIII, aber der Hafenbeamte wußte,
daß er einen politischen Skandal heraufbeschwor, wenn er
Regi-nald Bull einfach inhaftierte. Was den Arkonidenjedoch am
meisten ärgerte, war die Tatsache, daß Regi-nald Bull sein
Fehlverhalten offen eingestanden und sich dafür entschuldigt
hatte. Ein Arkonide hätte eine
solche Entschuldigung niemals über die Lippen gebracht.
„Können Sie die Straf gebühr bezahlen ... Sir?"
In der Stimme schwang eine leise Hoffnung mit. Wenn Bully sich als
zahlungsunfähig erweisen sollte, durfte der Beamte eine
Erzwingungshaft verhängen, und es war dem Arkoniden anzusehen,
wie gern er Re-ginald Bull hinter Gitter gebracht hätte.
„Genügt eine Kreditkarte?" fragte Bully zurück.
„Von Atlan gegengezeichnet?"
Damit war der Hafenbeamte psychisch knockout. Mit einer
Kreditkarte in der Tasche, die vom Imperator des Großen
Imperiums gegengezeichnet war, hätte Bully den ganzen Raumhafen
demolieren können. Das allein hätte genügt, den
Hafenbeamten außer Gefecht zu setzen. Aber daß Bully es
wagte, seine Allessehende, Tausendäugige Erhabenheit Gonozal
VIII. — in amtlichen Dokumenten nahmen die Titel des Imperators
neununddreißig Druckzeilen ein - schlichtweg Atlan zu nennen,
verschlug dem Arkoniden die Sprache. Jetzt begann der Beamte zu
begreifen, warum die halbe Galaxis die Terraner nicht leiden konnte.
..Darf ich fragen, welche Absichten Sie nach Veevee führen?"
„Fragen dürfen Sie", antwortete Bully trocken.
„Nur eine Antwort werden Sie nicht bekommen. Kann ichjetzt mein
Schiff verlassen?"
„Selbstverständlich", erwiderte der Hafenbeamte
hastig. „Ich kann Ihnen allerdings erst dann die Start freigäbe
erteilen, wenn Sie den Schaden bezahlt haben, den Sie angerichtet
haben." „Ich werde es mir merken", versprach Bully
und trennte die Verbindung.
Sein Plan war schon im Ansatz gescheitert. Ursprünglich hatte
er sich unauffällig umsehen wollen, aber damit war es nach der
Paukenschlaglandung selbstverständlich aus. Eine offizielle
Anfrage wäre natürlich beantwortet worden - nur nicht
wahrheitsgemäß.
Gwendolin hatte sich auf ein Instrumentenpult gesetzt, ließ
die Beine herabbaumeln und beschäftigte sich damit, ihre
schulterlangen roten Haare zu Zöpfen zu flechten.
Als erstes mußte Bully zusehen, daß er diesen
rothaarigen Plagegeist loswurde. Am einfachsten wäre gewesen,
dem Mädchen ein Linienflugticket vonVeevee über Arkon nach
Terra zu kaufen und sie nach Hause zu schicken. Fraglich war dabei
nicht, ob Bully eine so weite Reise einem achtjährigen Mädchen
ohne Begleitung zumuten durfte - fraglich war, ob er die
Verkehrsverbindungen zwischen dem Solaren und dem Großen
Imperium einer solchen Belastung aussetzen durfte. Nach den
Ereignissen der letzten Tage kam ihm Gwendolin beinahe wie ein
Ein-Mann-Sabotage-Truppvor.
„Hm!" machte Bully nachdenklich.
Was konnte er nur tun, um seine Handlungsfreiheit
wiederzugewinnen. Es lag auf der Hand, daß die Antis früher
oder später merken würden, daß sich Reginald Bull auf
die Fährte der zwanzig Zellaktivatoren gesetzt hatte. Sie würden
versuchen, ihn von dieser Fährte abzubringen; auch ein Mord war
ihnen ohne weiteres zuzutrauen. Wenn Bully dann noch ein Kind mit
sich herumschleppte ...
„Ich muß dich für ein paar Stunden verlassen",
sagte er schließlich. „Kannst du es an Bord so lange ohne
mich aushalten?"
„Sicher", behauptete sie. „Ich komme schon
zurecht. „Hoffen wir es", wünschte sich Bully.
Irgendwie fühlte er sich erleichtert, als er das Gelände
des Raumhafens hinter sich wußte. Am Tower hatte er sich einen
Gleiter gemietet, mit dem er etwaige Verfolger abschütteln
konnte. Nach einer halben Stunde Fahrt und etlichen Zickzackmanövern
im Straßengewirr der Hauptstadt fühlte sich Reginald Bull
einigermaßen sicher, daß er nicht länger beobachtet
wurde.
Auf den Straßen Veenyms herrschte geschäftiges Treiben.
Veevee war für
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