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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ortungsschirm die winzigen Glühpunkte
der heranrasenden Kampfraketen entdeckte, war es zu spät, um das
Schiff bis dicht über den Boden zu drücken und vielleicht
dadurch die selbstlenkenden Waffen abzuschütteln.
    Guy behalf sich mit einer Kreiselbewegung des Schiffes, wobei das
Heck große und der Bug kleine Kreise beschrieb. Dadurch wurde
das Plasma aus extrem hochenergetischen Elektronen und Positronen,
dessen Temperatur dicht unterhalb einer Billion Grad Kelvin lag,
trichterförmig nach hinten geschleudert.
    Nacheinander detonierten die atomaren Sprengköpfe der
Raketen, sobald sie in das Triebwerksplasma gerieten. Keine kam nahe
genug an das Schiff heran, um es ernsthaft zu beschädigen.
    Bis auf eine, die offensichtlich zuletzt abgefeuert und schlecht
gezielt worden war. Sie wäre am Schiff vorbeigerast, da Guy
sofort abstoppte,
    als er sie auf dem Ortungsschirm sah, aber sie geriet in einen
Ausläufer des abgeschleuderten Plasmas - und ihr Gefechtskopf
detonierte, als die Außenhülle mitsamt der Zündanlage
verdampfte.
    Guy und Mabel Nelson flogen gegen die Wandung des Raumschiffs,
hörten das Kreischen zerreißenden Metalls und schlossen
mit ihrem Leben ab. Doch sie taten beinahe automatisch alles, um
dennoch zu überleben.
    Als Guy sich wieder bewegen konnte, schaltete er den Antrieb aus.
Die beiden Sichtschirme waren zersprungen, aber auf dem intakten
Ortungsschirm konnte er erkennen, daß sich das Schiff etwa
dreihundert Kilometer über dem Planeten befand - und im Magen
fühlte er, daß es sich langsam überschlug, was
außerdem ein Zeichen für den Ausfall der Andruckabsorber
war.
    Mit ernstem Gesicht nickte er Mabel zu, die sich ebenfalls wieder
aufgerappelt hatte.
    »Ich kann von hier aus nicht feststellen, was am Schiff
kaputt ist, aber Triebwerke und Ortung funktionieren noch. Uns bleibt
weiter nichts übrig, als eine Notlandung nur mit Hilfe der
Ortungsanzeigen zu bauen.«
    »Und was dann?« erkundigte sich Mabel.
    »Darüber würde ich mir nicht jetzt schon den Kopf
zerbrechen, Mabel«, erwiderte Guy.

3. BESCHÜTZER DES WAHREN LEBENS
    Guy Nelson sah zu, wie Mabels Atem sich in weiße Dampfwolken
verwandelte. Ihm selbst ging es nicht anders.
    »Die Schiffshülle muß eine Menge haarfeiner Risse
bekommen haben«, sagte er. »Außerdem sinkt der
Luftdruck allmählich ab. Wenn wir Tlagalagh nicht innerhalb der
nächsten Viertelstunde finden, müssen wir irgendwo auf
diesem Planeten landen.« Falls das Schiff dabei nicht
auseinanderbricht! fügte er in Gedanken hinzu.
    »Wenn wir weit entfernt von Tlagalagh landen, können
wir gleich in der Umlaufbahn erfrieren«, entgegnete Mabel. »Was
für Temperaturen herrschen auf der Oberfläche?«
    »Hundertvier Grad Kelvin«, antwortete Guy.
    »Wie lange wird die Heizung unserer Anzüge dagegen
ankommen?« fragte Mabel.
    »Dreißig Stunden«, antwortete Guy. »Dann
sind ihre Energiespeicher leer. Aber wenn die Klimaanlagen in
Tlagalagh ausgefallen sind, was durchaus möglich ist, dann
erfrieren wir auch dort. Es sei denn, es gelingt uns, eine der
abgesperrten Hallen aufzubrechen oder sonstwie zu öffnen und
darin etwas zu finden, das uns hilft, auf dieser Eishölle
    zu überleben.«
    Mabel erwiderte nichts darauf, und Guy wußte, warum. Es ließ
sich leicht ausrechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit war,
daß es ihnen jetzt gelang, eine der versperrten Hallen zu
öffnen, nachdem sie es zuvor lange Zeit vergeblich versucht
hatten.
    Vorsichtig bremste Guy das Schiff ab, bis die Schwerkraft des
Planeten wieder Überhand nahm und das Schiff zu sich herabzog.
Als es die oberen Ausläufer der emulsionsartig erscheinenden
Atmosphäre berührte, spürte der Raumkapitän ein
schwaches Rütteln.
    Aber es war zu spät, um noch einmal umzukehren.
    Guy drückte das Schiff langsam tiefer. Auf den Anzeigen der
Hüllsensoren erschienen die fremden, aber leicht verständlichen
Äquivalente terranischer Temperaturangaben in Form von Symbolen
für die Molekularbewegung.
    »Dreißig Kilometer Höhe, achtundzwanzig Grad
Kelvin«, sagte Guy. Die seltsame Atmosphäre erzeugte,
während sie sich an der Schiffshülle rieb, Geräusche
wie Sandpapier auf Emaille.
    Es gab einen Ruck, etwas knackte laut, dann krachte ein schwerer
Gegenstand gegen die Steuerbordhülle des Schiffes - und dann war
es wieder still.
    »Was war das?« fragte Mabel erschrocken.
    »Das kann nur unsere Steuerbord-Tragfläche gewesen
sein«, antwortete Guy. »Oder wie immer man die
T-Konstruktion nennen kann.

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