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PR TB 181 Flammende Welten

PR TB 181 Flammende Welten

Titel: PR TB 181 Flammende Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Unfug, Guy? Du weißt genau, daß
nur ich da sein kann.«
    Verblüfft stellte Guy fest, daß er nahe an einem
hysterischen Ausbruch war. Er haßte hysterische Ausbrüche,
aber er konnte nichts dagegen tun, denn die Stimme, die er zu hören
geglaubt hatte, gehörte einem Toten - falls er sich nicht geirrt
haben sollte.
    »Mir war, als hätte Goratschin nach mir gerufen«,
sagte er mit tonloser Stimme.
    Seine Schwester ließ die Beleuchtung zu voller Helligkeit
aufflammen, dann musterte sie Guys Gesicht.
    »Es ist dir ernst«, stellte sie fest. »Und du
zitterst. Guy, ich fürchte, die lange Abstinenz bekommt dir
nicht. Als du noch gesoffen hattest, warst du wenigstens normal.«
    »Bitte!« rief Guy und preßte die Hände an
die Schläfen. »Ich phantasiere nicht, Mabel! Jedenfalls
glaube ich nicht, daß ich phantasiere. Ich wurde vor zirka zehn
Minuten wach, weil ich glaubte,
    meinen Namen rufen zu hören. Als ich feststellte, daß
außer uns beiden niemand hier war und folglich auch niemand
gerufen haben konnte, schaltete ich die Beleuchtung fast ganz
herunter und wollte weiterschlafen. Da hörte ich ganz deutlich,
daß mein Name gerufen wurde - und wenn meine Erinnerung mich
nicht täuscht, war es Goratschins Stimme.«
    Mabel kroch auf allen vieren zu ihm, legte ihm die Hand auf die
Stirn, schüttelte den Kopf und schwang sich dann vom Bett.
    »Der Doppelkopfmutant Iwan Iwanowitsch Goratschin ist tot«,
stellte sie fest, während sie an einem Getränkeautomaten
etwas Heißes tastete. »Ich glaube, es ist, wenn wir noch
das Jahr 3585 haben, hundertdreiundfünfzig Jahre her, daß
Goratschin auf dem Planeten Anchorot im Kampf mit dem Supermutanten
Ribald Corello fiel.«
    »Das weiß ich alles«, erwiderte Guy.
»Schließlich habe ich früher einmal Goratschin auf
einer geheimen Mission nach Balnokar begleitet. Deshalb erinnere ich
mich auch so genau an seine Stimme. Und ich weiß, daß ich
seine Stimme vorhin gehört habe. Wenn es nicht Goratschin selbst
war, beziehungsweise wenn er es nicht körperlich war, dann war
es Goratschins Geist - oder was immer man dazu sagen kann.«
    Mabel kam mit zwei Bechern zurück, in denen ein braunrotes
Getränk schäumte. Guy kannte es. Es handelte sich um ein
alkoholfreies Heißgetränk aus unbekannten Früchten
und Pflanzenauszügen, das die Müdigkeit verscheuchte.
    Dankbar nahm er einen Becher und nippte daran.
    Mabel schaute ihn prüfend an, dann meinte sie:
    »Du hast dich beruhigt. Hältst du es immer noch für
möglich, daß du vorhin Goratschins Stimme hörtest?«
    »Ich weiß es«, erklärte Guy.
    »Dann muß etwas daran sein«, erwiderte Mabel.
»Guy, ich schlage vor, daß du, wenn du ausgetrunken hast,
dich wieder hinlegst und das Licht drosselst. Solltest du danach
erneut Goratschins Stimme hören, so mußt du antworten.«
    Guy blickte seine Schwester irritiert an.
    »So spricht man mit einem Verrückten, nicht wahr?«
    Mabel schüttelte den Kopf.
    »Ich halte dich nicht für verrückt, Guy. Ich bitte
dich nur, alles zu tun, um entweder Kontakt mit dem Rufer aufzunehmen
oder um klar zu erkennen, daß es keinen Rufer gibt. Aber sollte
Goratschin wirklich nach dir rufen, dann darfst du ihn nicht im 1 Stich lassen, denn dann braucht er dich.«
    Gerührt strich Guy mit der Hand über Mabels Haar.
    »Du bist ein Prachtkerl, Mabel!«
    »Ich bin kein Kerl, sondern eine Frau«, widersprach
Mabel, aber ihr
    Lächeln verriet, daß sie sich über die Bezeichnung
gefreut hatte.
    Guy Nelson erwiderte das Lächeln, trank seinen Becher leer
und stellte ihn weg. Danach legte er sich auf das Polsterbett, gab
den gedanklichen Befehl zum Drosseln der Beleuchtung und schloß
die Augen.
    Guy Nelson!
    Guy zuckte zusammen, zwang sich aber, die Augen nicht zu öffnen.
    Goratschin?
    Und während er den Namen dachte, schlichen sich Zweifel daran
ein, daß es tatsächlich Iwan Iwanowitsch Goratschin war,
der gerufen hatte. Fast fühlte Guy darüber Erleichterung.
    Die alten Träume sind verweht. Darin war ich allein
Goratschin. Aber es waren keine guten Träume. Jetzt bin ich
Shatar, und auch Prinzessin Hashita hat ihre früheren bösen
Träume hinter sich gelassen. Wir sind Shatar geworden.
    Die gedachten Worte hallten lange in Guys Geist nach. Sie weckten
Erinnerungen an eigene Träume, an die Träume einer
Kindheit, die nicht viele Wünsche erfüllt hatte. Aber in
den Traumen war Guy meist das gewesen, was er sich als Kind wünschte
- und er hatte gegen viele dämonische Raumpiraten und

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