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PR TB 184 Aufstand Der Posbis

PR TB 184 Aufstand Der Posbis

Titel: PR TB 184 Aufstand Der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur wenige Augenblicke, dann wurde
ein Flügel des breiten Tores geöffnet.
    Eine junge Frau erschien im Eingang, eine junge Arkonidin, am
weißen Haar und den albinotischen Augen leicht zu erkennen. Ein
Hinweis mehr auf den Charakter des Springerpatriarchen. Die Springer
stammten von den Arkoniden ab, waren aber von den Herrschern
    des Arkon-Imperiums stets unterdrückt worden. Auf irdische
Verhältnisse umgerechnet, hätte Ughans Geste bedeutet, daß
ein Gutsbesitzer der Stauferzeit seine Tür von einer
Mongolenprinzessin öffnen ließ.
    Das Mädchen starrte Hadassah geistesabwesend an. Es handelte
sich demnach um eine Alt -Arkonidin, deren Degeneration in der
Galaxis schon sprichwörtlich geworden war.
    »Melde deinem Herrn, daß Djehan al Kahir ihn zu
sprechen wünscht.«
    Die Arkonidin warf noch einen Blick auf LeGrew, der entschieden
mehr Interesse verriet, dann trat sie zur Seite.
    Hadassah atmete zuerst einmal tief ein. Die Luft im Haus war
angenehm kühl, vor allem aber frei von dem Chaos von Gerüchen,
das sich auf den Gassen der Kashba austobte. LeGrew sah sich als
erstes um.
    »Der Hausherr scheint nicht unvermögend zu sein«,
stellte er fest.
    Unvermögend war ein glatter Euphemismus. Ughan war der
reichste Mann auf Berengar, und es gab hier ziemlich viele reiche
Leute. Erfolgreiche Verbrecher pflegten in aller Regel vermögend
zu sein.
    Für Ughan, den Springerpatriarchen, sprach, daß er -
von dem protzigen Türklopfer einmal abgesehen - seinen Reichtum
nicht zur Schau stellte. Die Hinweise auf die Vermögenslage des
Besitzers waren zwar eindeutig, aber ziemlich dezent. Man mußte
Kenner sein, um die beiden Gemälde von Corot einschätzen zu
können. Der terranische Maler Corot hatte nachweislich zu seinen
Lebzeiten höchstens dreitausend Gemälde fertiggestellt.
Aber schon einhundert Jahre nach seinem Tod hatten in irdischen
Museen und Sammlungen mehr als fünftausend Corots mit
Echtheitszertifikat gehangen. Von den beiden Gemälden in der
Eingangshalle wußte Hadassah, daß es an ihrer Echtheit
keinen Zweifel geben konnte.
    »Geliebte Freundin!«
    Ughan erschien auf der Bildfläche.
    Er war rothaarig und klein, rosig, rund und liebenswürdig.
Ein sympathischer Fettkloß aufBeinen. Er trug ein langes
Brokatgewand, auf dem Kopf einen schreiend bunten Seidenturban, und
an seiner Hüfte baumelte ein sehr bescheidenes Jagdschwert. Die
Silbereinlagearbeit des Griffes allerdings war ein Vermögen
wert. Vom Köpfe abschneiden und sammeln hielt der Springer nicht
viel. Wenn, dann sammelte er gedruckte Köpfe. Eine besondere
Schwäche hatte er für den Kopf Perry Rhodans, der auf den
Solar-Scheinen zu finden war.
    »Ich freue mich unendlich, Sie wieder bei mir willkommen
heißen zu dürfen.«
    Ughan streckte die runden Arme aus, umarmte Hadassah und drückte
ihr einen Kuß auf die Wange. Der Überschwang war echt.
Ughan mochte Hadassah sehr. Bisher war niemand aufgetreten, der ihm
genug geboten hätte - sonst hätte er sie wahrscheinlich von
seinen Helfern entführen und in irgendeinen Harem verschleppen
lassen. Für Geld tat Ughan alles. Von seinen privaten
Empfindungen ließ er nur die Preisschwelle bewegen, oberhalb
deren er jeden ohne Wimpernzucken verriet.
    »Tretet ein«, sagte Ughan liebenswürdig. Mit
einem Blick hatte er LeGrew taxiert.
    Auf diesen Augenblick hatte Hadassah gewartet. Der Springer
täuschte sich nie. Er wußte instinktsicher nach einem
Blick, was er von seinem Gegenüber zu halten hatte. Im Falle von
Beau LeGrew war das nicht viel.
    Ughan watschelte auf goldbestickten Pantoffeln voran.
    Irgendwie erinnerte er Hadassah immer wieder an die
Bilderbuchsultane irdischer Märchen. Er hatte einige
ausgesprochen orientalische Allüren. Beispielsweise eine
Schwäche für Seide und Elfenbein, für Perlen und
Ebenholz. Das waren die vorherrschenden Materialien in dem Zimmer, in
dem Ughan seine Gäste empfing. Er deutete auf die breiten
Sitzkissen. Hadassah nahm lächelnd Platz.
    Im Raum hing ein feiner Hauch von verbranntem Harz, dazu kam ein
dezentes Parfüm. Ughan nannte eine Zahl bemerkenswert
attraktiver Frauen sein eigen. Nur zu gern hätte er die Galerie
um Hadassah erweitert.
    »Tee? Kaffee? Rosenwasser?«
    Nach einigen Minuten kehrte eine Sklavin - ein junges Aramädchen
- mit dem Kaffee zurück.
    »Was, meine Teure, kann ich für Sie tun? Wollen Sie mir
mitteilen, daß die Phase Ihrer bemerkenswerten Sprödigkeit
beendet ist?«
    »Machen Sie sich keine Hoffnungen«, wehrte Hadassah
ab.

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