PR TB 186 Rückkehr Der Toten
aufgehalten.«
»Und was wird aus Chromund?« fragte Bully. »Selbst,
wenn ihr in den fremden Organismen eine Art Erfüllung finden
könnt, wie es den Anschein hat, könnt ihr nicht die Hälfte
der Bevölkerung opfern, Stuart. Es muß Menschen geben, die
für die Ausbreitung eurer Rasse sorgen. Ich weiß, daß
ihr hierüber anders denkt als wir Terraner. Doch eine
Vereinigung der Sternenvölker ist nur möglich, solange es
Chromunder gibt, die in andere Intelligenzen schlüpfen
können.«
»Vorerst«, meinte Rushbrook. »Wir planen schon
seit langem, unsere Freunde, etwa Pearlianer, einige Zeit im Tal
leben zu lassen. Wenn die dort herrschenden Einflüsse auf uns
wirken, müßten sie auch andere in die Lage versetzen, nach
dem körperlichen Tod weiterzuleben.«
»Möglich. Aber das ist noch Zukunftsmusik, und das
wissen Sie. Ich schlage vor, zur gleichen Zeit vier Fünfergruppen
zu versklavten Planeten zu schaffen. Dann werden wir wissen, ob sich
die Fremden beeindrucken lassen und vielleicht verschwinden. Sie
wissen nicht, daß das Potential an Chromundern begrenzt ist.
Was machen eigentlich die schwarzen Raumer in der Nähe Ihres
Systems?«
»Sie warten«, sagte Venda. »Bisher haben sie
ihre Position nicht verändert.«
»Das könnte heißen, daß sie verunsichert
sind«, spekulierte Bully. »Überlegen Sie sich meinen
Vorschlag. Wir werden Sie begleiten und dafür sorgen, daß
die Freiwilligen ebenso sicher ans Ziel kommen wie auf Pearl.«
Ein Schatten huschte über Bulls Gesicht, als er an die sieben
Toten dachte, die der Einsatz gefordert hatte.
»Es gibt nichts mehr zu überlegen«, sagte
Rushbrook ruhig. »Wir erwarten einige Raumplattformen der
Pearlianer. Sobald sie hier eingetroffen sind, können Sie
aufbrechen.«
»Hmm«, machte der Terraner. »Sie gehen also das
Risiko ein, daß die beiden schwarzen Schiffe dadurch quasi mit
der Nase auf Chromund gestoßen werden?«
»Das sind sie schon durch Ihre Landung. Wir haben uns längst
verraten, und dennoch machen sie keine Anstalten zu landen. Seit
wenigen Stunden stehen wir in Hyperfunkverkehr mit Pearl und einigen
der anderen freien Welten.«
Bull sah Rushbrook überrascht an.
»Davon sagten Sie mir nichts.«
Stuart lächelte.
»Ich wollte warten, bis ich die Auskunft hatte, auf die ich
gespannt war. Ja, Bully. Coorn-Haay hat seine Aufgabe erfüllt.
In diesen Augenblicken wächst eine neue Generation von
Pearlianern heran. Das Leben auf dem Planeten normalisiert sich
zunehmend. Die Pearlianer haben ihren Schock und die Nachwirkungen
der Versklavung überwunden, und die Beben hören auf. Von
heftigen Stürmen und einigen Flutwellen abgesehen, ist Pearl
ruhig. Sie haben neue Freunde gewonnen, Bully. Niemand auf Pearl wird
Ihnen je vergessen, was Sie für diese Welt getan haben.«
Rushbrook zwinkerte. »Auch wenn Ihre Methoden ihnen furchtbar
barbarisch vorkamen.«
»Dem Himmel sei Dank«, entfuhr es dem Staatsmarschall.
Dann fiel ihm etwas ein. »Diese Crahmanen - haben sie bereits
reagiert? Ich habe ihre beiden Botschafter seit unserer Rückkehr
nicht ein einziges
Mal gesehen.«
»Sie befinden sich nicht mehr bei uns«, sagte
Rushbrook ernst. »Sie hatten auch hier recht. Die beiden
machten ein furchtbares Theater, als sie von Ihrem Vorhaben erfuhren,
und drohten mit dem Ausscheiden ihres Volkes aus der Gemeinschaft. In
einer Diskussion wurde mir klar, was ihre wirklichen Ziele waren.«
»Sie denken doch nicht, daß sie mit den Invasoren
zusammenarbeiten?«
»Nein, Bully. Sie wollten ihr eigenes Süppchen kochen
und von unseren Problemen profitieren, indem sie sich als Söldner
zur Verfügung stellten und sich dafür reichlich
entschädigen ließen. Sie müssen blind sein. Ihr
Planet ist ebenso bedroht wie alle anderen.«
»Genau das war auch meine Vermutung«, erklärte
Bull. »Seien Sie froh, daß Sie Ihre falschen Freunde
rechtzeitig losgeworden sind. Hoffen wir nur, daß sie Ihnen
nicht noch Schwierigkeiten machen werden.«
»Kaum«, sagte Rushbrook. »Unsere Völker
sind gewarnt.«
»Wann werden die Raumplattformen eintreffen?« fragte
Bully.
»In etwa drei Stunden. Ich schlage vor, Sie lassen sich bis
dahin von Venda noch ein wenig die Umgebung zeigen, falls Jared
nichts dagegen hat.«
Coln lachte auf.
»Machen Sie keine Dummheiten, Bully!«
Bully grinste nur. Venda nahm ihn beim Arm und verschwand mit ihm
aus dem kleinen Saal.
»Ich müßte eigentlich nach meinen Leuten sehen«,
sagte der Staatsmarschall, als sie im
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