PR TB 188 Computer Kid
Inspektor
Chandiya fest.
„ „Aber meine Leute hätten ihn nicht ver ...!"
Orggen stockte und schaute sich Barrakun näher an. Plötzlich
grinste er. „ „Inspektor, dieser Kerl lügt! Sehen
Sie sich ihn an! Wo hat er die kleinste Beule oder Wunde?"
Inspektor Chandiya musterte den Kopf Barrakuns von allen Seiten.
Seine Miene verfinsterte sich dabei.
„ „Sie haben mich tatsächlich angelogen, Mister
Barrakun", sagte er verärgert. „ „Betrachten
Sie sich als festgenommen. Ich muß Sie nach Colombo mitnehmen,
und zwar nicht nur zur Klärung Ihrer Identität, sondern
auch, um Ihre Aktivitäten während der letzten Monate zu
rekonstruieren."
„ „Passen Sie nur auf, daß er Ihnen nicht
entkommt, Inspektor!" warf Orggen gehässig ein.
„ „Dieser Kerl ist ganz durchtrieben und beherrscht
zweifellos einige Tricks, die Sie noch nicht kennen."
„ „Wie kommen Sie darauf, Mister Orggen?" fragte
Chandiya.
„ „Das sieht man ihm doch an", erwiderte Orggen
lahm.
„ „Keine Sorge, Inspektor", sagte Kyron Barrakun.
„ „Ich begleite Sie freiwillig nach Colombo, denn nur mit
den Mitteln der Zivilisation kann ich es Leuten wie Orggen
heimzahlen."
„ „Kommen Sie!" sagte Inspektor Chandiya und
faßte Kyron am Arm. um ihn zu einem Fluggleiter zu dirigieren,
der das gleiche Wappen trug, wie Kyron es bei dem Hinweisschild auf
das Gal Oya-Naturschutzgebiet gesehen hatte: einen goldumrandeten
roten Kreis mit einem goldenen Löwen darin, der in der erhobenen
rechten Pranke ein Schwert trug. Nur befand sich über dem Kreis
keine Königskrone, sondern ein goldenes Oval mit den roten
Buchstaben LFT.
Chandiya bemerkte das Interesse seines Gefangenen, blieb vor dem
Einstieg des Gleiters stehen und sagte:
„ „Der Löwe ist das Wappen der Singhalesen, der
ehemals größten Bevölkerungsgruppe Ceylons. Dieser
Name leitet sich vom Beinamen eines mythischen Vorfahren her, der
Simha -Löwe - genannt wurde. Ich stamme übrigens von Eltern
ab, deren Ahnen Singhalesen auf Ceylon waren, bevor sie vor einigen
Jahrhunderten die Erde verließen. Die LFT-Regierung bemüht
sich, in die Verwaltungsbezirke Terras jeweils solche Menschen zu
schicken, deren Vorfahren dort beheimatet waren. Und, ehrlich gesagt,
halte ich das für eine gute Idee. Ich beispielsweise fühle
eine unterschwellige Verbundenheit mit Ceylon, die ich mit keiner
Gegend Zapotas, meiner Geburtswelt, je. empfunden habe." Seine
Stirn umwölkte sich. „ „Aber es gibt auf Terra auch
vieles, das ich nicht begreife. Steigen Sie bitte ein, Mister
Barrakun! Er deutete mit einer Kopfbewegung zu seinem Begleiter. Das
ist übrigens mein Assistent. Er heißt Ito Haltomo und hat
keine Ahnung, aus welcher Gegend Terras seine Ahnen stammten. Seine
Geburtswelt hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich, in deren
Verlauf viele Informationen für immer verlorengingen und
zahlreiche Menschen mit neuen Namen bedacht wurden."
Kyron Barrakun stieg in den Gleiter und sagte:
„ „Der Kosmopsychologe meines Rücksiedlerschiffs
hat mir gegenüber einmal behauptet, die Menschen wären die
Zigeuner des Universums, weil ihre sogenannten Unterrassen längst
vielfach miteinander verschmolzen wären, ihre Spezies sich mit
anderen Spezies vermischt hätte und sie dadurch nur noch als
kulturelle und soziale Einheit anzusehen wären."
Die beiden Ordnungshüter folgten ihrem Gefangenen. Chandiya
setzte sich auf den Pilotensitz und startete den Gleiter.
„ „Das hat vieles für sich, Mister Barrakun",
meinte er nachdenklich.
Das Gebäude der Regionsverwaltung in Colombo war ein
kastenförmiger Bau aus Stahl und Glassit. An dem ringsum
aufgeworfenen Erdreich, das erst teilweise bepflanzt war, ließ
sich erkennen, wie neu das Gebäude war.
Inspektor Chandiya begab sich mit Kyron Barrakun in einen großen,
auf drei Seiten von Glassitwänden begrenzten Raum, in dem bis in
Hüfthöhe Computerelemente an den Wänden standen. In
der Mitte des Raumes stand ein Schalttisch, und dahinter saß
ein großer Mann mit hellbraunem Gesicht und blauen Augen.
»Kyron Barrakun, das ist Barramo Leiyen, der Regionspfleger
der Insel Ceylon", erklärte Chandiya. Dann berichtete er
seinem Vorgesetzten kurz, was in Inginiyagala vorgefallen war und
weshalb er Kyron mitgebracht hatte.
Barramo Leiyen hörte sich den Bericht mit ausdrucksloser
Miene an. Danach stellte er eine Telekomverbindung her und ließ
sich die in einem Computer gespeicherten Informationen überspielen.
Er las sie auf einem
Weitere Kostenlose Bücher