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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und dich vom Tierfang ernährt, dann wiederum behauptest
du, viele Freunde gehabt, und einer großen Gemeinschaft
Gleichgesinnter angehört zu haben. Was stimmt davon denn
wirklich?"
    „Man muß halt richtig lesen können!” sagte
Niki spöttisch und wischte damit der Nurse eins aus. Es war
seine Rache dafür, daß sie früher immer behauptet
hatte, daß er nicht lesen und schreiben könne. Er fuhr
fort: „Ist doch alles einfach. Distel
    und Seidelbast und der Trommler und die Zwillinge, der Pfeifer und
Literweise, das sind eben meine Freunde. Wir hatten immer viel Spaß.
Mann, haben wir so manchem ein Schnippchen geschlagen. Was haben wir
alles unternommen, Saint Pidgin von Nord nach Süd und von Ost
nach West durchstreift, und dabei so manchen eingeseift. Aber übers
Ohr gehauen haben wir niemand! Nur eben ein bißchen Abenteuer
erlebt und Spaß gehabt."
    „Und wie ist das mit dem Fallenstellen?" hakte die
Nurse ein.
    „Das war Angord, der Trommler", sagte Niki unschuldig.
    „Aber du hast es so dargelegt, als wärest du der Jäger
und Fallensteller gewesen", hielt die Nurse ihm vor.
    „Man muß es eben richtig lesen", sagte Niki
abfällig.
    „Jetzt wird er auch noch präpotent", sagte die
Nurse seufzend, und wahrscheinlich wußte nur sie allein, was
das hieß. „Wenn das dein wahrer Charakter ist, der da
durchbricht, Niki, dann gute Nacht. Schon gut, mir liegt vor allem
daran, daß du wieder du selbst wirst. Mir ist da eben etwas
eingefallen. Könnte es so gemeint sein, daß all die vielen
widersprüchlichen Eigenschaften gar nicht nur auf dich bezogen
waren? Hast du alle Charaktereigenschaften deiner so genannten
Freunde nur in einen Topf geworfen, so daß ein Uneingeweihter
glauben mußte, du meintest damit dich?"
    „So ist's", sagte Niki.
    Die Nurse machte ein nachdenkliches Gesicht und nickte.
    „Das wäre eine Erklärung. Aber es wird eine wahre
Sisyphusarbeit sein, die Charakterzüge den jeweiligen Personen
zuzuordnen. Falls es sie wirklich gibt!"
    „Meine Freunde auf Saint Pidgin sind wirklich", sagte
Niki ärgerlich. „Es sind gute Freunde, sie warten auf
mich. Bessere vielleicht noch, als Dun oder Boyt es waren."
    „Und was hat es mit dem Schatz auf sich, den du immer wieder
erwähnst?" wechselte die Nurse das Thema, kaum daß er
sich mit dem einen vertraut gemacht und auf seine Pidginer Freunde
konzentriert hatte und er sich vorzustellen versuchte, wie sie mit
ihm durch den Luftraum ihrer Welt flogen oder in den Kronen der
Korkbäume herumkletterten. Doch da lenkte ihn die Nurse ab.
„Gibt es diesen Schatz wirklich? Und was stellt er dar?"
    „Distel!" platzte Niki heraus.
    „Das ist doch der Name von einem deiner angeblichen
Freunde", erinnerte sich die Nurse.
    „Und Distel ist der Schatz", erklärte Niki, obwohl
es ihm Unbehagen bereitete, darüber zu sprechen. „Distel
ist häßlich wie die Nacht und auch wiederum nicht. Aber
furchtbar anstrengend und anhänglich wie die aufgehende Knospe
vom Widerhakenigelstrauch. Ramin könnte ein Lied davon pfeifen.
Sonst ist Distel schon in Ordnung, glaub ich. Sie ist ein Schatz."
    „Ist Distel dein Mädchen, oder nur eben ein Kamerad?"
fragte die Nurse.
    „Ist sie", antwortete Niki. Sollte sich die Nurse
selbst ihren Reim darauf machen.
    „Nun, wie auch immer", sagte sie. „Dadurch wird
einiges ins rechte Licht gerückt. Und ich habe geglaubt, du
hättest Reichtümer gehortet! Daß mit Schatz ein
Mädchen gemeint sein könnte, darauf wäre ich von
selbst nie gekommen."
    „Weil du nicht lesen kannst", hielt Niki ihr vor.
    „Dieser neue Aspekt wirft wieder die Frage nach deinem
wahren Alter auf", sagte die Nurse. „Auf wie alt würdest
du dich schätzen, Niki?"
    „Weiß nicht, ist doch auch egal", meinte er
mürrisch. „Siebzehn, sagen alle. Kommt das hin?"
    „Schön möglich", sagte die Nurse. „Trotz
deiner fast dreihundert Pfund und deinem deutlich gelichteten
Haupthaar wirkst du sogar noch jünger. Aber das kann täuschen.
    Ich frage mich, ob du schon immer so ausgesehen hast, oder ob der
geistige Verfall bei dir nicht auch zu Gewichtszunahme und
Haarausfall geführt hat. Eine geistige Rückentwicklung geht
sehr oft mit physischer Degeneration Hand in Hand."
    „Wie ich mit Distel", warf Niki ein.
    Die Nurse nickte.
    „Ich beginne langsam zu glauben, daß du viel älter
bist, als du aussiehst. Möglich, daß du derselbe Jahrgang
bist wie ich. Ich war vorigen Monat dreiundzwanzig."
    Da sie ihn erwartungsvoll und irgendwie seltsam

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