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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ungeheuer
wieder bemerkbar und das Denken fiel ihm plötzlich wieder
schwer. Er stand allem verständnislos gegenüber, auch sich
selbst. Er konnte sich nur über die Leere wundern, die sich in
ihm breit machte.
    Und die Leere in seinem Geist schluckte alles Licht. Die Lichter
wurden immer schwächer, und die Dämmerung kam.
    Es war eine lange, endlos scheinende Dämmerung.

2. BUCH: HALBER NIKI
    Die Nurse war anstrengend.
    „Niki, ich meine es doch gut mit dir", sagte sie. „Ich
will dir doch nur helfen, daß du deine Erinnerung
zurückbekommst. Möchtest du dich nicht wenigstens ein
bißchen zusammenreißen und mir dabei helfen?"
    „Im Grammkleid hast du mir besser gefallen", sagte
Niki.
    „Was?" fragte die Nurse verwirrt, und Niki grinste
zufrieden, weil er sie durch diesen Gedankensprung aus der Fassung
gebracht hatte. Sie merkte gar nicht, daß er nur gescherzt
hatte. „Ich kann mich hier nicht so kleiden wie in
Griechenland. Auf Athos war es viel wärmer als hier in
Spitzbergen. In einem solchen Fähnchen würde ich hier ganz
schön auffallen. Und wir wollen doch jedes Aufsehen vermeiden.
Du weißt schon warum. Du weißt es doch, Niki!"
    „Klar."
    „Dann sage es mir."
    „Machen wir lieber 'nen neuen Lebenslauf", sagte Niki
gelangweilt.
    „Zuerst sagst du mir, worum ich dich gebeten habe",
beharrte die Nurse, und das war einer ihrer weniger netten Züge:
In was sie sich mal verbiß, das ließ sie nicht so schnell
wieder los. Da war sie wie ein lästiger Fengel.
    Und das sagte er ihr.
    „Du bist wie der Fengel von Saint Pidgin."
    „Lenke nicht ab, Niki. Also, warum müssen wir
vorsichtig sein?"
    Er gab nach, wie meist. Früher war es sehr leicht gewesen,
die Nurse auf den Arm zu nehmen und sie zu ärgern. Aber seit sie
wußte, daß er gar nicht wirklich blöd war, sondern
daß irgend etwas anderes mit ihm los war, da fiel sie darauf
nicht mehr herein.
    „Wir dürfen nicht auffallen und müssen vorsichtig
sein, damit Dun, Bran und Eawy und auch Boyt uns nicht finden",
sagte er sein Sprüchlein auf. „Du willst mich ganz allein
für mich haben, zum Spielen oder was weiß ich, so wie ich
mein Helk habe. Wenn ich mich ungut fühl' und mir ungegoren
vorkomme, dann hol' ich den Helk hervor und fummele daran herum, und
das beruhigt. Und wenn du an mir herum tun kannst, dann beruhigt es
dein Gewissen."
    Die Nurse biß sich auf die Lippen.
    „Irgendwie hat das schon seine Richtigkeit", sagte sie
mit ernstem Gesicht. „Es ist wohl auch eine gehörige
Portion Egoismus dabei, daß ich mich mit dir abgebe. Als du
nach Athos kamst und mir in Pflege übergeben wurdest, da kannte
ich die wahre Natur deines Leidens noch nicht. Deshalb behandelte ich
dich wie einen psychiatrischen Patienten, wie einen Schizophrenen.
Die wahre Natur deines Leidens kenne ich immer noch nicht, aber durch
die Gespräche mit den drei Gäa-Mutanten habe ich erfahren,
daß du geistig nicht abnormal, sondern paranormal bist. Ich
möchte nun wiedergutmachen, was ich falsch gemacht habe. Und
deshalb arbeite ich mit dir."
    Wie er das Wort nur haßte, was für einen abscheulichen
Klang es hatte! Es verkrampfte sich alles in ihm, wenn er es nur
hörte: Arbeit! Die dümmste Erfindung seit der Erschaffung
der Frauen. „Was für Arbeit?" fragte er mürrisch.
„Ich meinte natürlich, daß ich die Arbeit mit dir
habe, während du nur die angenehmen Seiten dieser Partnerschaft
zu spüren bekommst", berichtete sich die Nurse, und das
klang schon besser. „Für dich ist das alles doch nur ein
Kinderspiel."
    „So, du meinst?"
    „Kommen wir auf deine Lebensläufe zurück",
wechselte die Nurse das Thema. ,,Ich versuche, aus ihnen deine
Vergangenheit zu rekonstruieren, etwas über dein Leben auf Saint
Pidgin herauszufinden, bevor du zur Erde kamst."
    Was für Umstände die Nurse sich machte. Dabei war doch
alles klar. Er hatte alles, was er über St. Pidgin und sich
wußte, in seinen Lebensläufen niedergeschrieben. Es waren
inzwischen bestimmt schon so viele, wie sein Helk Bestandteile hatte.
Und das waren eine ganze Menge.
    „Steht doch alles drin", sagte Niki. „Stimmt, du
hast sehr viel über Saint Pidgin geschrieben", sagte die
Nurse geduldig. „Aber du sagst darin nicht viel Brauchbares
aus. Entweder du wiederholst immer ein und dasselbe, oder du
verstrickst dich in Widersprüchen. Man wird einfach nicht klug
daraus. Mal beschreibst du dein Leben auf Saint Pidgin so, als seist
du ein Einzelgänger gewesen, als hättest du in der Wildnis
gelebt

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