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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Funkzentrale, in der alle Fäden zusammenliefen und in
dem auch das Hauptquartier untergebracht war, standen ein Junge und
ein Mädchen Posten. Keiner von ihnen war älter als
dreizehn. Aber ihren Gesichtern nach zu schließen, schienen sie
sich ihrer Verantwortung vollauf bewußt.
    „Benny geht es bereits merklich besser", sagte der
Junge. „Er hat nach dir verlangt, Niki."
    „Danke, Herp."
    In der Funzentrale herrschte geschäftiges Treiben. Niki ließ
sich von Diensthabenden Bericht geben.
    Demnach hatte sich der Ring um die Stadt der Kinderrepublik
geschlossen. Zwei Meilen außerhalb des HÜ-Schirmes waren
ringsum Strahlengeschütze in Stellung gebracht worden.
Kampfflieger aller Größenordnung standen bereit. Roboter
waren aufmarschiert. Und dahinter stand ein Heer geistiger Sklaven
der fremden Macht.
    „Das ist ja schrecklich", entfuhr es Euride. „Wenn
alle diese Waffen gleichzeitig zum Einsatz kommen, bietet auch der
HÜ-Schirm keinen Schutz. Die ganze Kolonie könnte innerhalb
weniger Sekunden dem Erdboden gleichgemacht werden."
    „Das ist nicht der Zweck der Übung", erwiderte
Niki mit säuerlichem Grinsen. „Es widerspräche der
Ethik der fremden Macht, intelligentes Leben zu vernichten. Das hat
sich an mir gezeigt Versklaven, unterdrücken, ausbeuten, das ja,
aber nicht töten. Der Käp'ten will nur den HÜ-Schirm
knacken, um an unsere Gehirne herankommen
    zu können. Und ehrlich gestanden, ich weiß noch nicht,
wie wir das verhindern können."
    Euride war entsetzt, und sie verstand nicht, wie Niki lächeln
konnte, während er ihre Lage als so aussichtslos darstellte.
    Er führte sie in den Hintertrakt zu einer Luftschleuse. An
den Instrumenten konnte sie ablesen, daß dahinter eine etwas
andere Luftzusammensetzung herrschte. Aber es handelt sich um eine
Sauerstoffatmosphäre, die für Menschen durchaus atembar
war. Die Gravitation betrug mehr als eineinhalb Gravos.
    „Das ist nur eine Übergangslösung", sagte
Niki dazu. ,,Es ist möglich, Dagghian nach und nach an die
Bedingungen von Saint Pidgin zu gewöhnen."
    Sie kamen durch eine Schleusenkammer in ein Gewächshaus mit
tropischen Pflanzen. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, daß
Euride Atembeklemmung bekam, und die Schwerkraft belastete sie
zusätzlich.
    „Wir bleiben nicht lange", versicherte Niki. Er nahm
einen Translator aus einem Schränkchen und hängte ihn sich
um. Dann rief er:
    „Dagghian, hier ist Niki. Kann ich dich sprechen?"
Links von ihnen war ein Rascheln. Die riesigen Farnblätter
teilten sich, und ein Wesen, das wie eine Riesenheuschrecke aussah,
kam hervor. Es landete mit einem Drei-Meter-Satz vor ihnen und ließ
sich auf langen, abgewinkelten Hinterbeinen nieder. Der Insektenkopf
mit den faustgroßen, schillernden Facettenaugen neigte sich
nach hinten, der Körper ging in Schräglage.
    „Bringst du gute Nachrichten, Niki?" erklang es aus dem
Translator, während das Insektenwesen eine Reihe zirpender Laute
von sich gab.
    „Das kann man nicht gerade behaupten", erwiderte Niki.
„Dyn setzt zu einer alles entscheidenden Großoffensive
an." An Euride gewandt erklärte Niki: „Wir nennen das
Kräftepotential der fremden Macht Dyn, was eine Abkürzung
des griechischen dynamis ist und soviel wie Kraft heißt."
Zu dem Insektenwesen sagte er: „Wir sehen schweren Zeiten
entgegen, Dagghian, wir können die Entscheidung nicht länger
mehr hinauszögern."
    Das Rieseninsekt gab eine Reihe von Lauten von sich, die der
Translator übersetzte, und aus dem Lautsprecher des
Übertragungsgeräts tönte es:
    „Dann wird das Schiff also doch auf die Reise gehen. Wenn
euer Widerstand gebrochen ist, kann keine Macht dieses Universums
mehr verhindern, daß das Dimensionsschiff entsteht. Dyn wird
meine Kameraden aus dem Eisgefängnis holen und die Reise mit uns
fortsetzen. Damit ist unser Schicksal besiegelt. Unser Kampf gegen
das Diktat der Alten wird vergeblich gewesen sein."
    „Kannst du meiner Gefährtin erklären, worum ihr
kämpft und was man euch vorwirft, Dagghian?" sagte Niki.
    Die großen Facettenaugen schwenkten zu Euride herum.
    „Hat dir der Käp'ten auch weiszumachen versucht, daß
wir Jagzen-Jungen Verbrecher sind, Gefährtin des Niki?"
fragte es unter dem Gezirpe des Insektenwesens aus dem Translator.
„Man nennt uns schwer erziehbar, weil wir uns den veralteten
und grausamen Gesetzen der Alten nicht unterwerfen wollen. Wir haben
gegen die überkommenen Ansichten rebelliert, daß nur
absoluter Zwang, gelinder Gehorsam und

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