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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Trinkwasser.
    Eine große Siedlung, viele kleine, an den Erfordernissen der
Arbeit orientierte Anhäufungen von Hütten. Straßen
wurden in die Richtung von Epta Piges vorangetrieben, andere in die
Richtung der Esser der Pilze. Holzabfälle, vermischt mit Sand
und den lockeren Resten des vulkanischen Gesteins ergaben,
zusammengebacken und mit Zähnung versehen, einfache und
dauerhafte Bausteine für die Piste.
    Die ersten Erdstöße beunruhigten die Mucys, aber die
Elastizität des Holzes verhinderte Schäden. Die Häuser
waren durch Leitungen verbunden; es gab eine einfache, drahtgebundene
Telefonverbindung.
    Aphoristo, der Verantwortliche der Dendrophilen, gab nach den
ersten Beben über die Telephonanlage durch:
    „Haltet euch beim nächsten Beben von allem fern, das
stürzen und brechen kann. Ich denke, die Häuser sind
sicher; sie sind schließlich unsere eigene Qualitätsarbeit."
    Das traf zu. Es hatte im Verlauf eines Jahrzehnts immer wieder
kleinere Beben gegeben. Niemand fürchtete sich. Sie sehnten
allerdings den Besuch der Gäaner herbei, und bei der letzten
Landung war eine gute Tauschquote für besonders schöne
Hölzer ausgehandelt worden.
    „Es wird sicherlich noch ein paarmal beben. Wir sehen
tagsüber den Rauch der Vulkane."
    Jeder kannte die Vulkane. Sie waren tagsüber am Horizont zu
sehen, hin und wieder stiegen auch nachts sichtbare glühende
Gassäulen und Rauchwolken aus den Kratern auf und versperrten
die Sicht auf die Sterne.
    Dann kam, kurz nach Mitternacht, das schwere Beben.
    Das Epizentrum schien direkt unterhalb den Wäldern zu liegen.
Minutenlang bebte der Boden. Ein dunkles Rumoren erschütterte
die Landschaft, es kam aus den steinernen Eingeweiden des Planeten.
Die Bäume, gleich welcher Größe, schüttelten
sich wie Gras oder Schilf. Mit kreischenden Geräuschen, die
hunderttausendmal so laut klangen wie reißender Stoff, brachen
Spalten im Boden auf. Sie hatten einen gemeinsamen Mittelpunkt über
dem Planetenbebenherd. Sie gingen, unregelmäßig breit und
tief, von diesem Mittelpunkt aus nach allen Richtungen. Einige
Spalten verschlangen Erdreich, Bäume und Häuser, andere
waren nur einige Zentimeter breit. Das Lärmen der Erde, das
Knirschen der Spalten, das Krachen der Hölzer und der Häuser
waren so laut, daß die Entsetzensschreie der Mucys restlos
untergingen.
    Auch die Vulkane wurden erschüttert; mehrere von ihnen
antworteten mit plötzlichen Eruptionen von verheerender Wucht.
Senkrechte Feuersäulen stachen in die Höhe und erzeugten
zusätzlichen, gewaltigen Lärm. Die Gewalt der Schallwellen
war an den Ränder des Kontinents nicht allzu deutlich zu spüren,
die Erschütterungen zogen sich über den gesamten Kontinent
hinweg.
    Ein Teil der Erdspalten schloß sich wieder, als das Beben
andauerte. Unterirdische Quellen brachen auf und überfluteten
Teile des Spaltensystems. Als der letzte Bebenstoß langsam
aufhörte und die chaotischen Geräuschorkane nachließen,
als einzelne Lärmfolgen zu unterscheiden waren, breitete sich
über dem Gurgeln des Wassers ein fauchendes, zischendes Geräusch
aus.
    Zu diesem Zeitpunkt waren von den viertausend Mucys etwa
fünfhundert bereits erschlagen, in den Spalten verschwunden oder
ertrunken oder in ihren zusammenbrechenden Häusern begraben
worden.
    Es leuchteten nur noch wenige Elemente der Straßenbeleuchtung.
Einige Kurzschlüsse hatten in Häusern kleinere Brände
erzeugt, von denen die wenigsten gelöscht wurden. Das Fauchen
und Zischen wurde lauter. Jemand schrie in den Straßen der
Waldsiedlung:
    „Es ist Gas! Gase aus dem Planeteninnern! Giftige Gase!
Rennt um euer Leben."
    Sekunden später wiederholte jemand den Warnungsschrei über
die Lautsprecher der Arbeitskommandos.
    Die Brände beleuchteten die Szene.
    Die Multicyborgs kamen aus den erhaltenen Häusern hervor. Sie
versammelten sich in den schmalen Straßen und blieben stehen.
Viele kletterten die Leitern aus den Baumhäusern herunter. Das
Zischen war nun das alles beherrschende Geräusch zwischen den
Bäumen des riesigen Waldes. Das grelle Gelb und das lodernde Rot
der Feuer aus den Vulkanen verbargen sich jetzt hinter den schwarzen
Rauchwolken. Nur noch wenige Sterne und ein Teil des orangefarbenen
Mondes waren sichtbar.
    „Los! Flüchtet nach allen Seiten. Rennt zu den Häusern
im Innern der Wälder! Ihr kennt die Straßen!"
    Die Mucys hörten die Schreie und die Befehle, aber sie
gehorchten nicht. Sie blieben starr stehen. Jeder Lebenswille schien
sie schlagartig

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