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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war
deutlich anzumerken, daß er bis eben geschlafen hatte. Seine
Stimme klang dunkel und trocken wie Sand.
    „Wohin sollte ich sonst gehen? Der unausbleibliche Tod
findet mich hier wie an jedem anderen Ort."
    „Zutreffend, falls wir es nicht verhindern. Bis gleich."
    „Kwa heri, Mann."
    Ein Gruß, der „auf Wiedersehen" bedeutet und der
von Skiffir, dem Stammesnarren eingeführt worden war. Ob er aus
irgendeiner Sprache stammte, war unerklärlich. Yann hob die
Schultern und schaltete so lange auf dem Frequenzwähler, bis er
mithören konnte, was Atlan und Djosan sprachen.
    Es trug keineswegs zu seiner Beruhigung bei.

6.
    Gerade in dem Augenblick, als die beiden schweren Lastengleiter
den Rand der Wüstensiedlung erreichten, summte das Funkgerät.
Atlan war eben ausgestiegen und betrachtete den neu angelegten
Geländestreifen aus Rasen, Büschen und kleinen Bäumen.
    „Für Sie, Prätendent!" sagte Raysse. „Es
ist Djosan. Klingt aufgeregt."
    Atlan schaute sich um. Alles war ausgestorben; von der kleinen
Ansammlung rasenbedeckter Häuser kam kein Lebenszeichen.
    „Schalten Sie auf Bordfunk um, Raysse", sagte er,
beugte sich zum offenen Kabinenfenster hinein und rief:
    „Atlan hier. Was ist los, Djosan? Der SVE-Raumer...?"
    „Keine Sorge. Bisher nicht wieder aufgetaucht. Trotzdem
außerordentlich schlimme Nachrichten. Wo sind Sie?"
    „Bei den Edelsteinschürfern. Wir sind gerade
ausgestiegen. Was gibt es?"
    Djosan erklärte, warum er die Funkstille gebrochen hatte,
berichtete von den Ereignissen im Gebiet der Dendrophilen und sagte,
daß Kadir Yann mehr denn je beunruhigt sei, obwohl auch seine
Ratten und Mäuse in den Käfigen ruhig schliefen. Die
Mitglieder der kleinen Crew hörten, daß vermutlich mehr
als tausend Mucys dort in den Wäldern auf merkwürdige Art
Selbstmord begangen hatten. Atlan blickte auf die Uhr und sagte:
    „In zwei Stunden sind wir beim Schiff oder in Epta Piges.
Wir bringen einige Tonnen Pilzwein und Pilzauszüge mit. Könnt
ihr etwas organisieren?" sagte Atlan und versuchte, diesen neuen
Schock zu verdauen.
    Mehr denn je und drohender, je länger er noch auf diesem
Planeten blieb, sah der Arkonide das Verhängnis auf sie alle
zukommen. Abermals hatte sich gezeigt, daß die Kunstmenschen
anders reagierten als Gäaner, Terraner oder Arkoniden. Der
Logiksektor kommentierte kühl:
    Welches Verhalten erwartest du von Golems oder Homunkuli, die
nichts anderes darstellen sollen als Rohstofflieferanten, Kämpfer
gegen Laren und biologische Bomben gegen Laren und Überschwere?
Eine Vermessenheit, gleiche Maßstäbe anzusetzen, Arkonide!
    Ghoum-Ardebil legte seine knochige Hand im weißen Handschuh
auf Atlans Schulter und murmelte unter seiner Sonnenschutzmaske
hervor.
    „Ich kenne das Mucy-Programm. Jetzt bin sogar ich unsicher
geworden. Es gab irgendwo drastische Fehler, die sich ausgerechnet
hier und jetzt zeigen."
    „Was sollen wir tun?" fragte Scarron und zeigte auf die
ausgestorbene Siedlung.
    „Erst einmal schweigend überlegen", gab Atlan
zurück. Der Schmerz über soviel sinnlosen Tod und die
Beschämung darüber, daß sie, die Gäaner, durch
ihn repräsentiert, daran schuld waren, ließen keine
vernünftigen Überlegungen zu. Er ging langsam vom Gleiter
weg und betrachtete gedankenverloren eine Tintenblume, die aus dem
Stempel ihrer Blüte mit blutrotem Pflanzensaft unlesbare
Botschaften in den Sand spritzte. Jetzt, gegen Abend, hatte der
Innendruck der Pflanze seinen Höhepunkt erreicht.
    „Wir fahren voraus!” entschied Raysse Mahal. Er
verstand, daß Atlan allein gelassen werden wollte. Die Gleiter
ruckten wieder an und fuhren auf den sandigen Platz zwischen den
Häusern zu. Gegen die Hitze waren die Bauten mit Erdreich
abgedeckt und mit Rasen bepflanzt worden. Einige Heliostaten waren
mit feinem Sand bedeckt und ließen erkennen, daß die
Edelsteingräber lange keine elektrische Energie mehr gebraucht
zu haben schienen.
    Langsam folgte Atlan den Fahrzeugen und war nahe daran, feige zu
werden. Alles hinwerfen und vergessen, mit der KHAMSIN zurück
nach Gäa fliegen? Während er diese Gedanken faßte,
wußte er bereits, daß er alles andere tun oder zumindest
versuchen würde. Nur keine Flucht! Er trug die Verantwortung,
und er trug sie bis zur letzten Sekunde.
    Seine Schritte wurden ein bißchen schneller. Er beobachtete
hinter den Gläsern der Sonnenbrille, wie die Gleiter mit den
langen geschlossenen Ladeeinheiten vor den Häusern bremsten und
sich langsam auf den

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