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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verlassen zu haben. Das Gas erreichte eine Gruppe.
Die Mucys taumelten und sanken um und gerieten in die dichtere
Konzentration der schweren Gase, die in Bodennähe herrschten.
Sie starben langsam, aber schmerzlos.
    Andere sahen die ersten Opfer fallen.
    Noch wäre Zeit genug gewesen, sich zu retten. Aber nur wenige
rissen sich zusammen und rannten davon. Ab und zu sah man jemanden,
der seine Freundin oder Frau mit sich zerrte, oder eine Mutter, die,
ihr Kind auf dem Arm, davonrannte. Aber ebenso oft rissen sich Mucys
wieder los und blieben stehen. Sie waren gelähmt, sicher nicht
aus Angst, denn ihre Arbeit war stets gefahrvoll gewesen.
    „Lauft! Das Gas ist in einem Tag wieder weg! Verschwindet,
Freunde!" schrie wieder der Lautsprecher. Fast alle Mucys
blieben stehen und atmeten das Gas ein. Nicht nur in Arborville,
sondern auch an anderen Teilen der Waldsiedlung. Ein Brand griff auf
einen Baum über und entzündete die Krone. Gleichzeitig mit
dem immer stärker werdenden Zischen kam zwischen den Stämmen
ein leichter Nebel auf, der die Geräusche erstickte und sich
beklemmend auf die Schleimhäute legte. Keiner der Multicyborgs
bewegte sich. Selbst ihre Augen erschienen leblos. Mehrmals rannten
Frauen oder Männer aus den einzelnen Gruppen heraus und suchten
Schutz in den Wäldern. Etwa zweieinhalbtausend Dendrophile
blieben stehen und erwarteten das Ende. Das Gas kroch heran und
tötete zuerst die Kinder, die dem Boden näher waren. Dann
sackte ein Erwachsener nach dem anderen zusammen. Niemand schrie,
niemand wimmerte - und niemand wehrte sich.
    Veress spürte, wie in ihm etwas riß oder nachgab.
    Bisher war er am Rand der Siedlung stehengeblieben und hatte
diesem Irrsinn zugesehen. Er war nicht fähig gewesen, sich zu
rühren. Jetzt wurde das nackte Entsetzen in ihm so groß,
daß er handeln mußte. Er fing zu rennen an. Nach fünf
Sätzen stolperte er über einen Balken, schlug lang zu Boden
und rappelte sich wieder auf. Die stechenden Schmerzen der Dornen und
der Abschürfungen machten ihn vollends wach und bewußt.
    Veress wußte, daß er nichts tun konnte, um seine
Kameraden zu retten. Als er zwischen den Bäumen verschwand und
auf eines der wenigen fernen Lichter zulief, drehte er sich immer
wieder um. Lautlos und in unbegreiflicher Reglosigkeit sanken die
Mucys um und blieben bewegungslos liegen.
    Nach etwa zehn Minuten blieb er stehen und versuchte, wieder Luft
zu bekommen. Seine Glieder zuckten und zitterten; seine Brust hob und
senkte sich.
    Langsam drehte er sich wieder herum und lehnte sich an die Rinde
eines Baumes. Über ihm schrie gellend ein unsichtbarer Vogel
oder ein nachtjagendes Tier.
    Die einzige Lichtquelle waren einige isoliert dastehende Bäume,
die lichterloh gebrannt hatten und jetzt in roter Glut langsam
zusammenfielen. Dann, nur einen Sekundenbruchteil lang, sah Veress
einen flächigen Blitz. Es war, als sei eine Gaswolke detoniert
und habe sich ganz kurz in Feuer verwandelt.
    „Das Gas aus den Spalten..."
    Der Explosionsdruck und die Schallwelle trafen ihn, rissen ihn von
den Füßen und warfen ihn in ein Gebüsch. Das Gas war
tatsächlich explodiert, oder wenigstens die brennbaren Anteile
darin, mit Luft vermischt, hatten eine gefährliche Mischung
ergeben. Taub und an allen Gliedern schmerzend blieb er liegen. Er
konnte den Donner eines weiteren Vulkanausbruchs oder einer
Steigerung der bisherigen Aktivität nicht mehr wahrnehmen.
    Schließlich raffte er sich auf und versuchte, das Rauschen
und Singen in seinen Ohren loszuwerden.
    „Was soll ich tun? Zurück?"
    Es gab dort kein Feuer mehr und kein Leben. Klebriger Nebel umgab
ihn. Es war sinnlos, zurückzulaufen - für jeden, der dort
geblieben war, würde Hilfe ein sinnloses Unternehmen sein.
    „Nach Epta Piges?"
    Die Straße führte in diese Richtung, aber Kadir Yann,
der Einsiedler, war der nächste Punkt. Man sagte, daß er
ein Funkgerät besaß, mit dem er Djosan Ahar erreichen
konnte.
    Das Licht in südlicher Richtung brannte noch. Nach hundert
Metern erkannte Veress einen leichten Holzschlepper. Er klinkte die
Ladung aus, schwang sich in den Fahrersitz und startete das Fahrzeug,
das von einer winzigen Turbine angetrieben wurde. Drei Scheinwerfer
loderten auf und überschütteten die Fahrbahn, die schwarzen
Bäume und die dünnen Nebelstreifen mit ihrem
durchdringenden Licht. Veress schob den Fahrthebel nach vorn, kauerte
sich in den Sitz und fuhr bis zum Ende der ausgebauten Piste.
    Er überholte niemand.
    Kein einziger

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