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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Antigravpolstern absenkten. Sie waren bis
hierher fast ununterbrochen Höchstgeschwindigkeit gefahren und
hatten sich am Steuer abgelöst. Ghoum-Ardebil, Raysse, Lavar und
Scarron stiegen aus und gingen auf die Türen zu. Ihre Bewegungen
ließen deutlich erkennen, daß auch sie ängstlich und
gespannt waren.
    Diese Stille ist unnatürlich! sagte das Extrahirn.
    Es waren zehn Häuser, in Form eines offenen Kreises
angeordnet und in die neu gepflanzten Grünflächen
integriert. Unsichtbar fast und doch Bauwerke einer fast
eigenständigen Zivilisation. So war es in den künstlichen
Erfahrungsschatz der Mucys hineinprogrammiert worden. Ein scharfer
Schrei riß Atlan aus seinen Gedanken. Der Ära war aus der
offenen Tür herausgesprungen, hob einen Arm und schrie:
    „Kommt alle her! Etwas Schlimmes muß geschehen sein.”
    Rundel Gaschgai und Cashaij stiegen aus und drangen in ein anderes
Haus ein. Atlan bildete sich genau ein, zu wissen, was sie dort
vorfanden. Er ging schneller und blieb vor Ghoum und Scarron stehen.
Er fühlte sich schrecklich einsam und verlassen. Ratlosigkeit
überfiel ihn. Er sah Scarron an.
    „Ja?”
    Sie deutete nur schweigend zur offenen Tür. Ein merkwürdig
stechender Geruch drang aus dem Haus. Atlan hob den Kopf, aber er sah
am Himmel nicht einen einzigen Aasvogel seine lautlosen Kreise
ziehen. Atlan ging ins Haus, das durch die Glasflächen genügend
erhellt wurde. Mit einem langen Rundblick voller Verzweiflung
betrachtete er den Innenraum.
    Es waren fünf Mucys, wie überall auf dem Planeten fast
im selben scheinbaren Alter.
    Sie waren tot. Ihre Gesichter drückten Zufriedenheit und
etwas wie eine unbegreifliche Heiterkeit aus. Sie konnten nicht lange
tot sein, höchstens zehn, fünfzehn Stunden.
    Zwei junge, hübsche Mädchen in engen gelben Overalls
saßen in Sesseln zurückgelehnt. Zwei Männer,
ebenfalls in sauberer Arbeitskleidung, saßen an einem Tisch
beziehungsweise am Fenster und waren in den Sitzen zusammengesackt.
Auch ihre Gesichter wirkten entspannt. Ein älter erscheinender
Mann, Rundel Gaschgai nicht unähnlich, saß vor einem
sauber aufgeräumten Schreibtisch. Dort standen fünf Becher
und ein Krug, von dem der herbe Geruch auszugehen schien.
    Ein Arrangement des Todes.
    „Furchtbar”, sagte Scarron leise hinter Atlan. „Sie
haben sich umgebracht und schienen darüber glücklich
gewesen zu sein.”
    Atlan gab zurück:
    „Ihre Gesichter sehen glücklich aus. Die Geschichte,
sagte einst ein kluger Mann, ist die Herausforderung der Natur und
die Antwort des Menschen. Hier haben wir eine Antwort, die uns nicht
paßt. Aber sie ist endgültig."
    „Bei Pyrarchos!" knurrte Raysse wütend. „Ich
bin Mucy. Ich stand schon allen Gefahren gegenüber und träumte
nächtelang vom Purpurnen Drachen. Ich habe noch niemals den
Impuls gespürt, mich umbringen zu wollen. Niemals!"
    „Ich auch nicht!" polterte Rundel, der hinter Scarron
und Taysse stehengeblieben war. „Warum das da?"
    „Ich glaube nicht, daß wir diese Frage beantwortet
bekommen", meinte der Arkonide leise und ging einmal langsam,
ohne etwas anzurühren, durch den Raum. Er sah in die
angrenzenden Zimmer hinein. Hier schienen zwei Paare gewohnt zu
haben. Die Räume waren peinlich sauber und aufgeräumt.
Ganz, als hätten sich diese Mucys lange Zeit auf den Tod
vorbereitet. Schweigend ging Atlan hinaus; jedes weitere Wort war
sinnlos. Nacheinander untersuchte Atlan alle zehn Häuser. Sie
fanden insgesamt fünfundsiebzig Tote, kein Kind war darunter.
    Der bemerkenswerte Raum des letzten Hauses war ein großes
Büro. Bodenproben, Karten, Unmengen von Zeichnungen und einige
Werkzeuge lagen und standen geordnet in den Fächern eines
Wandschranks. Auf einer Wandtafel, die noch Spuren von farbigen
Zeichnungen und stratographische Abbildungen trug, stand in
gestochener Schrift zu lesen:
    „An unsere Schöpfer, die Leute von Gäa. Wir haben
uns alle freiwillig getötet; es ist nicht eure Schuld. Wir
fanden heraus, daß wir trotz aller Ähnlichkeiten nicht
mehr als bessere Tiere oder Androiden sind. Mit dieser Überzeugung
ist ein Weiterleben unmöglich; es wäre kein Leben, sondern
bestenfalls ein schaler Ersatz. Auch Pilzwein half uns nicht.
    Hoffentlich sind wir die einzigen mit dieser Einsicht. Der Tod
hatte für uns keinen Schrecken. Nichts ergibt einen Sinn. Es
gibt keine Überlegung, die uns geholfen hat. Wir lebten nicht
gern, wir starben lieber.
    Neben der Tür steht ein Container, Er ist für die
richtigen Menschen

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