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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ritten mit einer Echse von Epta Piges hierher.
Das Tier wird sich losgerissen haben und ist vermutlich
zurückgerannt."
    Atlan winkte der Gruppe zu, die den Turm verließ. Dann goß
er sein Glas noch einmal halb voll und erklärte:
    „Ich bin ziemlich ratlos, Djosan. Ein Zustand, der selten
und daher einigermaßen qualvoll ist."
    „Ich verstehe. Es geht jedem so oder ähnlich",
pflichtete Djosan Ahar bei. „Wie ist der Zustand zu ändern?"
    „Durch Handeln, nicht anders", meinte der Arkonide.
    „Gern. Was, wie und wo?"
    Atlan lächelte abwesend.
    „Auch in diesem Fall bin ich ratlos."
    Sie saßen unzufrieden und mit steigender Nervosität in
den Sesseln. Die ausgesuchte Musik hörten sie zwar, nahmen sie
aber nicht wahr. Atlan begann zu ahnen, daß sie nur noch fähig
waren, zu reagieren. Der Planet oder die Geschehnisse würden sie
zum Handeln treiben oder zwingen.
    Schließlich stand Atlan auf.
    „Wir waren in der Siedlung der Edelsteinschürfer. Sie
haben sich umgebracht und eine Nachricht hinterlassen, die genau das
aussagt, was wir über die Mucy-Problematik denken. Ich schlage
einen Kompromiß vor. Djosan, Drigene - wir schaffen Ihren
wertvollen Besitz in die KHAMSIN. Einverstanden?"
    „Natürlich. Und dann...?"
    „Der Rest des Teams, einschließlich aller Multicyborgs
wie beispielsweise Ihrer Freundin, bleibt im Schiff und schläft
auch dort. Dadurch ist gewährleistet, daß wir schnell
flüchten können. Ich gebrauche dieses Wort sehr ungern,
aber es wäre selbstmörderisch, anders zu planen. Klar?"
    „Ich habe die unselige Angewohnheit", meinte Djosan
unbekümmert, „alle Ihre Vorschläge für
hervorragend zu halten, Sir."
    Atlan blieb ungerührt.
    „Raysee und Rundel erreichen mit der sensibilisierenden
Ladung sehr viele Mucys. Für einen Flug zu Yann ist es heute,
denke ich, zu spät. Wir sollten morgen vor Sonnenaufgang dorthin
fliegen. Das enthebt uns einiger Sorgen, denn nachts finden wir
vielleicht schlechter zum Schiff zurück. Haben Sie
Funkverbindung zu Kadir Yann?"
    „Natürlich. Ich rufe ihn nachher an."
    Scarron faßte nach Atlans Hand, als er an ihrem Sessel
vorbeiging. Sie hielt ihn fest und erkundigte sich:
    „Das waren Planungen für die unmittelbare Zukunft. Aber
was geschieht mit fünfundvierzigtausend Mucys und deren
Kindern?"
    „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder überleben
sie oder nicht. Wenn sie. vielleicht mit Hilfe von Pilzwein oder
ähnlichem, überleben, können wir abfliegen und
zufrieden sein. Überleben sie nicht, können wir ihnen nicht
helfen. Nicht einer solchen Menge. Und, ohne Ihnen weh tun zu wollen,
Drigene, sie würden auch auf Gäa oder einer jeden anderen
Welt nicht überleben, denn sie bringen sich selbst um.
Selbstmordabsichten lassen sich nicht durch Ortswechsel ausschalten.
Vielleicht kurzzeitig und für einige Wochen, aber niemals auf
die Dauer. Oder sind sie anderer Meinung, Mädchen?"
    Atlan sah Drigene ruhig und forschend an. Sie gab den Blick offen
zurück und schüttelte den Kopf.
    „Ich werde mich nicht umbringen", sagte sie langsam.
„Sie haben recht. Wenn alle anderen gern oder von ihrer Natur
gezwungen sich das Leben nehmen wollen, dann tun sie es auch an jedem
anderen Platz."
    Die Folgerungen waren brutal, und sie klangen auch nicht anders.
Aber auch in diesem Fall war die Wahrheit eine böse Sache. Für
Atlan nicht weniger als für die Betroffenen.
    Im Eingang erschienen zwei Besatzungsmitglieder. Sie wirkten müde,
aber einigermaßen ausgeglichen. Sie begrüßten Atlan
und Scarron; und Delutry sagte entschlossen:
    „Wir sind mit dem Gleiter hier. Ich bin sicher, wir können
helfen."
    Djosan stand auf und senkte, nachdenklich und verblüffenderweise
eine Spur erleichtert den Kopf.
    „Das also ist der Abschied vom schwarzen Turm. Ein Jahrzehnt
lang habe ich dieses Gemäuer mehr verflucht als geliebt. Jetzt,
rätselhafterweise, fallen mir nur lauter traurige
Abschiedsgedanken ein. In Ordnung - packt an, Freunde."
    Es dauerte nur rund eine Stunde, bis sämtliche
Aufzeichnungen, Filme und Diagramme, die wichtigsten persönlichen
Besitztümer und einige Fundstücke von Karthago II im
Gleiter verladen waren. Zum Schluß montierte Djosan seine
eigentümliche Warnanlage ab und öffnete die Türen der
Käfige neben dem Eingang. Falls die Tiere in Panik gerieten,
konnten sie die Käfige mühelos verlassen. Djosan wußte,
daß jeder Handgriff etwas Endgültiges hatte. Einmal fuhr
der Gleiter voller Ausrüstung hinüber zur

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