Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vernichtet
ist?" fragte er nach einer Weile und duckte sich unter den
feuchten Zweigen von kühlen und schattenspendenden Bäumen.
    „In unserer Nähe öffnete sich der Schlund eines
Schildvulkans. Die Lava war dünnflüssig wie Wasser. Sie
verbrannte die Felder, zündete viele Bäume an, bedeckte das
fruchtbare Land und vernichtete die Gewächshäuser. Wir sind
fast am Ende und die Lava fließt weiter."
    „Auch, nachdem der Ausbruch vorbei ist?" wollte Ahar
wissen.
    „Als ob der Vulkan noch immer arbeiten würde. Und
Tausende von Erdspalten haben sich geöffnet. Ein zweites Mosaik
ist erschienen.
    Ich lüge dich nicht an, Gäaner!"
    Wieder griff der Schrecken nach Djosan. Er kannte das erste und
bisher einzige Mosaik. Drei Millimeter große Mosaiksteinchen
bildeten in hervorragender, nahezu dreidimensionaler Wiedergabe den
Purpurnen Drachen; das Bild eines feuer- und rauchspeienden
Fabelwesens mit Flügeln, Drachenzähnen und -schwanz,
Raubtierpranken und langen Hörnern. Das Mosaik fand sich einst
unweit der Stelle, die sie gerade auf den keuchenden Echsen
passierten. Es handelte sich um eine senkrechte Felswand, auf der das
rotweiß-gelbe Bild prunkte, von einer unzerstörbaren
Glasschicht in die Steine eingeschmolzen. Wie der Turm war auch
dieses mysteriöse Bildwerk eindeutig die Schöpfung von
Planetariern, die vor vielen Jahrhunderten diesen Planeten betreten
hatten.
    „Ein zweites Mosaik. So. Und wo erschien dieses Bild?"
fragte Djosan tonlos.
    „Bei uns. Ein Felsbrocken zerbrach in zwei Teile. Im Innern
sahen wir das Bild."
    „Auch ein purpurner Drache?"
    „Ja. Unversehrt, mit schrecklichem Gesichtsausdruck. Frauen
wurden ohnmächtig, als sie seiner ansichtig wurden."
    Die Katakomben im Roten Hang. Nunmehr zwei Mosaike! Die Ruinen der
Bauwerke im topographischen Zentrum des Subkontinents. Der Turm, der
jetzt schon einem Dutzend Erdstößen widerstanden hatte! In
der neuen Sicht der Dinge erlangten diese unerklärlichen
Phänomene eine neue, furchterregende Bedeutung. Djosan krümmte
die Schultern nach vorn und stellte sich in die Steigbügel. Der
Trab der Echse wurde stolpernd und rauh.
    Die ersten Öffnungen im weichen Gestein der runden Berge
tauchten jenseits einer Barriere aus Büschen und niedrigen
Bäumen und einer schräg verlaufenden Abraumhalde voller
wild wuchernden Unkrauts und Gestrüpps im waagrecht einfallenden
Licht auf. Die zwei Echsenreiter überholten die Spitze der
langen Kette. Djosan ahnte, welches Entsetzen dieses zweite Mosaik
hervorgerufen haben mußte. Es galt eindeutig und unzweifelhaft
als Zeichen des Pyrarchen, des Purpurnen Drachen. Ein Zeichen, das
die Alpträume bestätigte und aus ihnen Realität werden
ließ.
    „Und wie beurteilen die Männer das Erscheinen des
Bildes?" wollte Djosan wissen. Er wußte, daß er ohne
Raysse Mahal hier Schwierigkeiten haben würde. Auch die Freundin
des Siedlungschefs war mit Atlans Gruppe zu den Pilzessern unterwegs.
    Der Reiter neben ihm gab unbewegt zur Antwort:
    „Wir Männer verloren nicht das Bewußtsein. Aber
wir wissen jetzt, daß Karthago Zwei mit uns allen untergehen
wird. Diejenigen, die jene Zeichen geschaffen haben, die deinen Turm
bauten, wußten es schon, bevor sie kamen. Deswegen verließen
sie diese Welt wieder."
    „Daran mag viel Wahres sein", schloß Djosan. Die
Tiere schwenkten in die Hauptstraße von Epta Piges ein. Auch
hier waren sämtliche Anlagen sorgfältig gegen jede Sicht
von oben getarnt. Vor dem Flachbau der Verwaltung hielten die Männer
die Reittiere an. Djosan schwang sich aus dem Sattel und sprang die
Stufen hinauf. Zwei jüngere Männer kamen ihm entgegen. Ihre
Gesichter drückten ihr Erstaunen deutlich aus.
    „Ich bin der Mann aus dem schwarzen Turm", sagte
Djosan. „Raysse ist, wie ihr wißt, bei den Essern der
Pilze. Wann er wieder hier sein kann, ist fraglich. Ihr müßt
viereinhalbtausend Leute des Innern unterbringen. Sie sind vor der
Lava auf der Flucht."
    „Das wird eine Katastrophe!” murmelte der
dunkelhaarige Mann. „Nicht wegen des Essens. Es sind die
Quartiere.”
    Der Echsenreiter stapfte steifbeinig auf die Multicyborgs zu und
meinte in fast drohendem Tonfall:
    „Raysse hat mir einst erzählt, daß viele Höhlen
in den weichen Bergen leer sind. Dort werden wir bis auf weiteres
schlafen.”
    Die Männer hoben die Arme und antworteten entsetzt:
    „Aber... wenn wieder der Planet bebt? Dann werdet ihr
doppelt soviel Angst haben wie wir.”
    „Das einzige, wovor wir Angst haben, ist

Weitere Kostenlose Bücher