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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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bereits in die
Höhlensysteme zurückgezogen und sich in Tiefschlaf begeben.
Wurtzit Sternenklau, mit der Formel (Zn, Fe, Mn, Cd)S, beneidete jene
Glücklichen, die sich schon jetzt in ihre Homophore wickeln und
ein ausgedehntes Nickerchen machen konnten. Er, ein Mann mit großer
Verantwortung, mußte bis zuletzt ausharren.
    Dabei hatte er schon längst die nötige Bettschwere. Er
spürte es regelrecht in den Knochen, wenn sich die Asteroiden
dem Perihel näherten. Dann wurde er träge und schob alle
wichtigen Entscheidungen bis zur nächsten Wachperiode nach dem
Gezeitenwechsel hinaus. Seine Frau Geuphel konnte ein Klagelied über
seine Trägheit singen und mußte sich für die Zeit vor
dem Gezeitenwechsel einen Liebhaber zulegen.
    Wurtzit war im Geist schon längst in seinen Homophoren
gerollt, als ihm einer seiner Vettern die Annäherung eines
terranischen Kugelraumers meldete. Das paßte dem Patriarchen
gar nicht in den Kram, und er befahl, das fremde Schiff durch einige
Salven einfach zu verjagen. Wenn Terraner auftauchten, bedeutete das
immer Schwierigkeiten, und davon wollte Wurtzit so knapp vor dem
Gezeitenwechsel nichts wissen.
    Aber sein Vetter Safflorit, der ihm die Nachricht überbracht
hatte, setzte ihm solange zu, bis Wurtzit ihm erlaubte, Kontakt mit
dem Schiff aufzunehmen. Safflorits Argumente hatten auch wirklich
etwas für sich, und sein stichhaltigstes davon war, daß
ein 500-Meter-Kugelraumer eine beachtliche Verstärkung ihrer
Flotte darstellen würde, die ohnehin nur aus drei Schiffen
bestand, von denen die altersschwache KLAUCLAN noch das stolzeste
war.
    „In Ordnung", sagte Wurtzit verschlafen. „Erledige
du das für mich, Safflorit."
    Aber der Vetter ließ ihm noch immer keine Ruhe. Bald darauf
erschien er schon wieder und berichtete:
    „Der Terraner hat von sich aus Funkkontakt mit uns
aufgenommen. Der Sprecher, ein recht kühn aussehender Geselle,
hat behauptet, der Schwarze Pirat zu sein. Seiner Aussage nach
handelt es sich bei der SINGSING, wie der Kugelraumer heißt, um
ein Sträflingsschiff, das unterwegs zu einer Strafkolonie war.
Dorthin hätte der Schwarze Pirat zwangsweise gebracht werden
sollen. Aber er überlistete seine Bewacher und eroberte das
Raumschiff im Alleingang. Jetzt bittet er uns um Asyl."
    „Schicke ihn meinetwegen nach 733 Kloake", sagte
Wurtzit und gähnte. „Dort soll er bis nach dem
Gezeitenwechsel auf meine Entscheidung warten."
    „Du mußt dich jetzt schon entscheiden, Wurtzit, die
Sache duldet keinen Aufschub", bedrängte ihn der Vetter,
der gerade so tat, als sei noch lange nicht an den Tiefen Schlaf zu
denken. „Du mußt dich zusammenreißen und den
Schwarzen Piraten
    empfangen. Denk an dieses prächtige Schiff! Du könntest
das Geschäft deines Lebens machen. Diese Chance dürfen wir
uns nicht entgehen lassen. Du mußt ihn zu dir bitten. Er
scheint ein recht harter Bursche zu sein, der weiß, was er
will. Aber wenn er erst einmal auf unserem Planetoiden ist, dann
haben wir ihn in der Hand. Nur muß er erst einmal hier sein."
    „Läßt sich das wirklich nicht umgehen?”
unternahm Wurtzit einen letzten Versuch, die unliebsame Störung
abzuwenden.
    „Es muß sein!”
    „Also schön, der Schwarze Pirat soll kommen”,
sagte der Patriarch ergeben.
    Er verließ seine Ruhegemächer und begab sich ins
Patriarchenzimmer, von wo aus er die Geschicke der Felix-Asteroiden
lenkte. Er ließ sich von den Elevinnen der Karyatiden-Schule
waschen, salben und massieren. Er inhalierte belebende Dämpfe,
ließ sich von seinem Leibarzt Aufputschmittel injizieren und
schluckte Vitamintabletten. Aber die Wirkung war trotz aller guten
Bemühungen nicht optimal, denn was nützten alle
Energiestöße, wenn er sich im Geist längst schon im
gemütlichen Schoß eines Homöotasters ruhen sah.
    Er döste weiterhin vor sich hin, bis man ihm die Ankunft des
Schwarzen Piraten meldete. Da erst riß er sich zusammen. Er
nahm seine Herrscherpose ein, straffte sein Gesicht und gab ihm einen
gewichtigen Ausdruck. Äußerlich war er nun wieder ganz
Potentat, Herr über Leben und Tod von 200.000 Intelligenzwesen
und über 100.000 Asteroiden. Er verstand es, selbst im
Halbschlaf Eindruck zu schinden.
    Sein Besucher war ein großer, stattlicher Mann in einem
Phantasiekostüm. Sein Helm, offenbar Teil eines Kampfanzugs, war
mit allerhand Klimbim verziert. Das weite, wie ausgestopft wirkende
Obergewand war mit Schmuck und technischem Kleingerät behangen.
Seine schmale Hüfte starrte
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