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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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Asteroidenschwarms zu regulieren",
erwiderte der Schwarze Pirat. „Ich habe in der kurzen Zeit
meines Aufenthalts Berechnungen angestellt, deren Ergebnis mich
überaus optimistisch gestimmt hat. Es wäre selbst jetzt
noch möglich, die Umlaufbahn der Asteroiden so zu ändern,
daß sie nicht in den schädlichen Gravitationsbereich der
Sonne geraten. Die technischen Mittel dazu bietet die SINGSING. Du
müßtest dich nur schnell entscheiden, Wurtzit."
    „Aber der Tiefschlaf hat bei uns eine lange Tradition",
sagte der Patriarch und unterdrückte ein Gähnen. „Dein
Vorschlag kommt etwas zu plötzlich, Schwarzer Pirat. Selbst wenn
ich wollte, könnte ich darüber nicht alleine entscheiden.
Ich müßte die Clanführer zusammenrufen und die Sache
mit ihnen besprechen. Das kostet zuviel Zeit. Es wäre besser,
die Angelegenheit erst mal zu überschlafen und nach Perihel
darüber zu diskutieren."
    Wurtzit kuschelte sich in seinen Homophoren, den er wie einen
Umhang über der Schulter trug, und genoß seine
einschläfernden Impulse. Guter Freund, dachte er, ich weiß,
du möchtest mich in den Schlaf des Gerechten wiegen. Aber du
siehst selbst, daß man mich nicht läßt, wie ich
möchte.
    „Warum die Entscheidung auf die lange Bank schieben",
mischte sich da Safflorit ein. „Ich finde den Vorschlag des
Schwarzen Piraten gut. Warum sollen wir uns einem Lebenszyklus
unterwerfen, der nur Nachteile für uns bringt, wenn wir die
Möglichkeit haben, regulierend einzugreifen. Es ist erwiesen,
daß uns jede Tiefschlafperiode in unserer Entwicklung
zurückwirft. Wir verlieren dadurch jedesmal ein halbes
Norm-Jahr. Wir verschenken bei jedem Gezeitenwechsel ein halbes Jahr
unseres Lebens, Wurtzit! Warum also an einer Tradition festhalten,
die eigentlich keiner will?"
    „Ich kenne eine ganze Reihe, die ohne die regenerierenden
Tiefschlafperioden gar nicht mehr leben könnten", erwiderte
Wurtzit und dachte: Nun fällt mir mein eigener Vetter, meine
rechte Hand, in den Rücken. Möglich, daß er dies als
Vorwand für ein Kräftemessen um den Patriarchenthron nimmt.
Gleichmütig fuhr Wurtzit fort: „Der Lebensrhythmus ist uns
längst schon in Fleisch und Blut übergegangen. Eine
plötzliche Änderung könnte schwerwiegende Folgen
haben. Die Sache muß gut überlegt sein."
    „Es bleiben immerhin noch zweiundsiebzig Norm-Stunden, um
einen Beschluß zu fassen", sagte der Schwarze Pirat.
„Innerhalb dieser Zeit ist es noch möglich, die
Asteroidenbahn erfolgreich zu ändern."
    „Das reicht, um alle Clanführer zusammenzurufen",
sagte Safflorit. „Ich plädiere unbedingt dafür. Und
wie steht es mit dir, Wurtzit? Willst du dich dem Fortschritt
entgegenstellen?"
    Der Patriarch beschloß, seinen aufmüpfigen Vetter bei
nächster Gelegenheit aus dem Weg räumen zu lassen. Und der
Schwarze Pirat sollte denselben Weg gehen.
    „Meinetwegen, ruft die Clanführer zusammen", sagte
Wurtzit. „Mir ist es schließlich egal, wie ich mir bis
zum Gezeitenwechsel die Zeit vertreibe."
    Aber es war ihm nicht egal. Er hätte viel lieber seine Ruhe
gehabt und die Zeit bis zum Gezeitenwechsel im Halbschlummer an sich
vorübergehen zu lassen. Aber da man ihn nun einmal geweckt
hatte, war auch der Kämpfer in ihm erwacht.
    Sein Zorn würde jene treffen, die seinen Schlummer gestört
hatten!
    „Laßt uns feiern!" verkündete er. „Das
Fest soll solange dauern, bis alle dreiunddreißig Clanführer
eingetroffen sind. Und der Schwarze Pirat soll unser Ehrengast sein!"
    Wurtzit benutzte das Fest nur, um in der allgemeinen
Betriebsamkeit ungestörter seine Vorbereitungen zu treffen. Das
heißt, nebenbei nutzte er die Gelegenheit, um seine Wut
hinunterzuspülen.
    Der Patriarch scheute keine Mühen, um das Fest zu einem
Spektakel werden zu lassen. Ihm war klar, daß er dadurch eine
ganze Menge Leute verärgerte, aber er hoffte, den Schwarzen
Piraten als Südenbock hinstellen und allen Ärger auf ihn
abwälzen zu können.
    Die Sklaven wurden aus den Bunkern geholt, wo sie sich bereits auf
den Tiefen Schlaf vorbereitet hatten, und die Diener vergaßen
nicht, ihnen zu verraten, daß dies alles zu Ehren des Schwarzen
Piraten geschehe. Sie mußten tonnenweise Vorräte aus den
Lagern holen und in die Großküche schleppen, wo sie der
Chef koch mit seinen unausgeschlafenen Hilfskräften in Empfang
nahm. Auch sie erfuhren, daß sie dies dem Schwarzen Piraten zu
verdanken hatten, und der Chefkoch, ein reinblütiger
Sternenklau, machte ein Gesicht, als überlege er,
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