PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen
Köpenickiade
steigerte sich zur Weißglut, als der Springer selbstsicher
verkündete:
„Ich habe Quinto-Center von Perry Rhodan um zwanzig
Milliarden gekauft. Hier ist der Kaufvertrag mit allen erforderlichen
Papieren. Von diesem Augenblick an bin ich der rechtmäßige
Besitzer von Quinto-Center mitsamt allen technischen Einrichtungen.
Ich gebe Ihnen eine Woche Frist, um den Stützpunkt von Ihren
Leuten räumen zu lassen, damit ich mit meiner Sippe einziehen
kann. Ich muß Sie jedoch bitten, mir Ihr Büro ab sofort
zur Verfügung zu stellen, Lordadmiral, damit ich mich mit den
administrativen Arbeiten vertraut machen kann. “
Atlans anfängliche Wut über diese Anmaßung war
nach Überprüfung der vorgelegten Unterlagen der Gewißheit
gewichen, daß er das Opfer eines raffinierten Betruges werden
sollte. Die Papiere waren nämlich so gut gefälscht, daß
selbst die Computer der öffentlichen Notariate des Solaren
Imperiums darauf hereingefallen waren und sie beglaubigt hatten.
Perrys ID-Muster, seine Fingerabdrücke und seine Unterschrift
widerstanden auch einer Überprüfung durch den Großcomputer
von Quinto-Center und wurden von diesem als echt bezeichnet.
Die Angelegenheit begann Atlan einiges Kopfzerbrechen zu bereiten,
und er unternahm alles, damit sie nicht an die Öffentlichkeit
drang. Anstatt den Springer aus Quinto-Center fortzujagen, nagelte er
ihn hier fest und nahm es sogar in Kauf, von ihm auf Schritt und
Tritt belästigt und an die Vertragserfüllung erinnert zu
werden.
Atlans Lage wurde durch eine Aussage von Mike noch zusätzlich
erschwert, der doch tatsächlich behauptete :
„Ich erinnere mich noch ganz genau, wie Dad in meiner
Gegenwart mit Ma den Verkauf von Quinto-Center diskutierte, um die
Staatskasse aufzubessern. Dabei wurde als aussichtsreichster Käufer
auch Herr Arbundo genannt.“
Atlan hätte Mike daraufhin am liebsten übers Knie legen
mögen, denn der Springer hatte diese Aussag natürlich
prompt auf Band festgehalten und spielte sie ihm bei jeder sich
bietenden Gelegenheit vor.
Natürlich besaß Perry Rhodan gar nicht das Recht,
Quinto-Center zu verkaufen. Die USO war eine autarke Organisation und
unterstand nicht dem Solaren Imperium. Rhodan hatte Atlan nichts
dreinzureden, ihre Zusammenarbeit beruhte auf rein freundschaftlicher
Basis, und die Zuschüsse, die die USO vom Solaren Imperium
erhielt, wurden durch entsprechende Hilfsdienste abgegolten,
schlössen jedoch eine politische Einflußnahme nicht mit
ein. Aber allein das Gerücht, daß der Großadministrator
des Solaren Imperiums Quinto-Center an einen Privatmann verschachert
hatte, hätte den Ruf der USO untergraben und Atlan zum Gespött
gemacht. Um einen Skandal zu vermeiden, mußte Atlan die ganze
leidige Angelegenheit geheimhalten und versuchen, sie auf elegante
Weise aus der Welt zu schaffen.
Er schickte ganze Kompanien von USO-Spezialisten aus, die über
die ganze Galaxis ausschwärmten, um dieser mysteriösen
Affäre auf den Grund zu gehen und den „falschen“
Perry Rhodan zu finden. Und natürlich auch die zwanzig
Milliarden Solar, die er für den Verkauf von Quinto-Center
angeblich kassiert hatte.
Inzwischen war die Sache aufgeklärt und der Betrüger
entlarvt und dingfest gemacht. Die USOSpezialisten waren ihrem Ruf
wieder einmal gerecht geworden, und Atlan hätte eigentlich
aufatmen können. Aber es gab noch einige dunkle Punkte, und die
ganze Art und Weise, wie der Betrug eingefädelt worden war,
zeigte ihm, wie verletzlich ein so aufgeblähter Apparat wie die
USO eigentlich war. Dazu kam noch Michael Rhodans Haltung, der stur
bei seiner Aussage blieb,
daß sein Vater den Verkauf von Quinto-Center erwogen und
Arbundo als potentiellen Käufer genannt hätte.
Der Betrüger, der nicht zum erstenmal den Namen Perry Rhodans
für dunkle Machenschaften mißbraucht hatte, hieß in
Wirklichkeit Rhotan Barry und war unbestimmter Herkunft und
Abstammung. Die Recherchen der Spezialisten ergaben, daß er es
durch komplizierte Transaktionen über verzweigte Kanäle
geschafft hatte, seinen Namen nach und nach abzuändern, bis aus
Rhotan Barry eben Perry Rhodan wurde. Gleichzeitig mit dieser
Namensänderung oder -Metamorphose, denn es war ein über
Jahre laufender Prozeß, arbeitete er systematisch auf eine
Veränderung seines Gehirnwellenmusters hin und ließ von
verbrecherischen Aras durch langwierige chemobiologische Prozesse
seine Hautlinien mutieren, bis sein Daumenabdruck mit dem von Perry
Rhodan identisch war.
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