PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen
vernehmlich und sagte: „Also gut. Ich bin bereit.“
Walty verfiel in Trance, und in Rhotans Kabine breitete sich
Schweigen aus. Michael wandte seine Aufmerksamkeit dem
Panoramabildschirm zu, weil er wußte, daß sich die
weiteren sichtbaren Ereignisse bei der von Walty gebauten
Dimensionsschleuder abspielen würden. Die Geschehnisse auf
parapsychischer Ebene, die unsichtbar und ohne äußere
Begleiterscheinungen abliefen, waren für ihn sowieso nicht
auszumachen.
Aber es dauerte fast zehn Minuten, bis Mike auf dem großen
Bildschirm etwas zu sehen bekam. Denn solange brauchte das Licht von
der Sonne nach Atzon.
Der Himmel war auf einmal in gleißenden Lichtschein gehüllt,
so daß Michael geblendet die Augen schließen mußte.
Erst als die Automatik einige Filter zwischenschaltete, konnte er die
Augen wieder öffnen.
Jetzt sah er ein dickes, bläuliches Lichtbündel, das von
der hoch am Himmel stehenden Sonne auszugehen schien und sich über
Waltys monströser Anlage in unzählige Blitze verteilte, die
knisternd in die Antennen und anderen Aufbauten einschlugen.
Die gesamte Anlage begann unter den gewaltigen auf sie
überströmenden Energien zu glühen. Michael befürchtete
schon, daß die filigran wirkende Anlage dieser Belastung nicht
standhalten würde. Doch noch bevor das überforderte
Material schmelzen konnte, begann sich der
Energiestrom zu wandeln. Die Farbe wechselte von Blau zu Gelb,
wurde rötlich und immer dunkler, bis der Strahl zu erlöschen
schien.
Aber mit einem Blick auf die Hyperinstrumente erkannte Michael,
daß der Energiestrom immer noch floß, jedoch für das
Auge nicht mehr sichtbar war. Der Kraftfluß war jetzt reine
Hyperenergie. Und er floß jetzt in umgekehrte Richtung. Er kam
nicht mehr von der Sonne, sondern bewegte sich in ihre Richtung.
Auf einmal schien der Himmel zu brennen. Die Hypertaster der
DILLINGER spielten verrückt. Die Werte wechselten ständig
und fielen von einem Extrem ins andere. Sicherungen brannten durch,
Instrumente fielen krachend aus, Überschlagsenergien entluden
sich knisternd und geisterten in blitzartigen Verästelungen über
die Schaltanlagen. Der Panoramabildschirm barst in tausend Trümmer.
Michael floh die Kommandozentrale. Als er ins Freie kam, sah er am
Himmel ein unglaubliches Schauspiel. Dort war ein trichterartiges
Gebilde aus absoluter Schwärze entstanden, das zu den Rändern
hin in einem tiefen Violett glühte und von einem Mahlstrom
durcheinandergewirbelt wurde. Es sah aus wie eine gewaltige Windhose,
die in ihrem Sog die Energien mit sich riß und in den schwarzen
Schlund zerrte. Aber Michael wußte, daß nur eine
bestimmte Art von Energie davon betroffen war, nämlich jene, aus
der Atzikon bestand.
Die Erscheinung dauerte nur wenige Sekunden, dann löste sie
sich in Nichts auf. Und über Atzon erstrahlte ein tiefblauer
Himmel, der klar war und von keinen hyperenergetischen Nebeln
getrübt. Rhotan Barry kam aus der DILLINGER gestürzt.
„Greyl Loch existiert nicht mehr!“ rief er bestürzt.
„Jetzt sind wir durch nichts mehr vor unseren Verfolgern
geschützt. Wir müssen augenblicklich starten.“
Aus Richtung des Atzonen-Krals tauchten die ersten Meuterer auf,
die die neue Gefahr erkannt hatten und nun nicht mehr auf dieser Welt
bleiben wollten.
„Das hast du absichtlich gemacht, Klackton!“ rief
Rhotan Barry vor Wut schäumend, als er Walty aus dem Schiff
kommen sah. „Das hast du nur gemacht, um uns die USO auf den
Hals zu hetzen. “ „Das ist nicht wahr“, widersprach
Walty. „Ich habe so gehandelt, um Atzikon zur Heimkehr in den
Hyperraum zu verhelfen. Und das dürfte mir gelungen sein. “
9.
Die Besatzungen der USO-Schiffe beobachteten gebannt das kosmische
Schauspiel, in dessen Nähe sie in Warteposition gegangen waren.
Als es vorbei war, konnten keine hyperenergetischen Aktivitäten
mehr festgestellt werden, die an Greyl Loch erinnerten.
Statt dessen wies die Fernortung eine Sonne mit einem einzelnen
Planeten aus. Atlan befahl, darauf Kurs zu nehmen.
Zuerst wurde der Planet von den USO-Schiffen aus dem All
beobachtet. Unbemannte Sonden wurden ausgeschickt, die die Oberfläche
einer genaueren Untersuchung unterziehen sollten. Aber man konnte
keine Spuren einer eigenständigen Zivilisation entdecken.
Man entdeckte zwar aufrecht gehende Echsenwesen von imposanter
Größe, doch schienen diese primitiv und weit von einer
technischen Entwicklung entfernt zu sein.
Als die ersten Bilder von dem Raumschiffsfriedhof
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