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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seccar etwas Falsches
gesagt. Die Eingeborenen griffen zu ihren Waffen, der Bezopfte der
beiden Männer schwang drohend ein unterarmlanges Kurzschwert.
    „Wo kommt ihr her? Zu welchem Sippenverband gehört
ihr?“
    Mit der zweiten Frage konnte Seccar wenig anfangen. Auf die erste
Frage konnte er eine klare, eindeutige Antwort geben. Er deutete zum
Himmel hinauf.
    „Von dort!“ sagte er und lächelte so freundlich
wie möglich. „Aus dem Weltraum.“
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, so war er damit
erbracht. Nador spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte.
    „Sie sprechen eine andere Sprache als wir“, sagte er,
heiser vor Erregung.
    Jeder der Ulizzas wußte, was das hieß. Es gab zwar
verschiedene Sippenverbände auf der Ebene, und es hieß,
daß es in anderen Ebenen weit entfernt weitere Sippenverbände
geben sollte. Aber allen Sippenverbänden war die gleiche Sprache
gemeinsam, darüber wachten die Ältesten und Weisen.
    Folglich konnten die beiden Fremden nicht zu einem der Verbände
gehören; das klang ungeheuerlich, war aber offenkundig.
    „Ihr kommt aus den Oberen Regionen?“ fragte Ruhan.
    „Ich weiß nicht, wie ihr das nennt“, antwortete
der Bärtige der beiden Fremden. „Wir nennen es Weltraum.
Wir kommen jedenfalls von einer anderen Welt.“
    Ruhan stieß ein triumphierendes Gelächter aus.
    „Da hört ihr es“, sagte sie. „Es gibt
andere Welten.“
    „Unser Schiff ist auf diesem Planeten notgelandet“,
erzählte der Fremde weiter. Nador fiel auf, daß der Mann
unentwegt auf die Waffe in seiner Hand starrte. Offenbar wußte
er sehr genau, womit Nador auf ihn zielte. Allein das sprach schon
eine deutliche Sprache.
    „Ihr meint jenes Ding, das vor etlichen Stunden über
den Himmel geflogen ist?“ fragte Ruhan.
    Die Frau des Fremden deutete auf den Horizont.
    „Es muß dort irgendwo liegen“, sagte sie. Nador
hatte noch nie eine Frau gesehen, die sich derart mit
Kleidungsstücken behängt hatte. Wie wollte sie einen Mann
finden, wenn sie sich derart verhüllte? Noch dazu war ihre
Kleidung ziemlich zerschlissen.
    „Und wohin wollt ihr?“
    Die Fremden machten das Frage-und-Antwort-Spiel willig mit.
    „Wir sind nicht freiwillig hier gelandet“, sagte der
Mann. „Wir wurden beschossen...“ „Der Blitz“,
entfuhr es Nador, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie man mit
Blitzen schießen konnte. Auf der anderen Seite hielt er eine
Waffe in der Hand...
    „Richtig“, bestätigte der Fremde. „Der
Schuß kam aus den Bergen. Dorthin wollen wir.“
    Nador ließ seinen Blick über die beiden Fremden
wandern. Der Mann hatte ein nicht sehr vertrauenerweckend aussehendes
Messer, mehr an Waffen war nicht zu sehen.
    „Ihr wollt euch rächen?“ fragte Jeller.
    „Wir wollen uns ansehen, was dort zu finden ist“,
sagte der Fremde.
    „In den Bergen wohnen die Berggötzen“, erklärte
Nador.
    Der Fremde zog die Brauen in die Höhe.
    „Und wie sehen diese Götzen aus?“
    „Sie sind größer als wir, heißt es. Sehr
groß und breit gewachsen, und aus ihren Häuptern sprießen
fürchterliche Mähnen. Sie töten jeden, der sich ihnen
zu nähern wagt, und dazu stoßen sie ein furchtbares Lachen
aus.“
    „Das Lachen würde passen“, murmelte der Fremde.
„Sagt, haben die Berggötzen meist rote Haare?“
    „Sie haben. Ihr kennt sie?“
    „Springer“, sagte der Fremde. „Ganz ohne
Zweifel, Springer.“
    „Was sind Springer?“ fragte Nador. Er ahnte, daß
sein Weltbild die nächsten Stunden nicht überstehen würde.
Diese Fremden schienen Dinge zu wissen, die zu den letzten und
höchsten Geheimnissen zählten.
    „Ein Volk, das keinen festen Wohnsitz hat, sondern in großen
Raumschiffen den Weltraum durchstreift. Ein Volk von Händlern,
gerissen, geschickt und sehr oft ein wenig skrupellos.“
    Nador hatte Mühe, diese kurze und knappe Darstellung zu
verdauen. In diesen wenigen Worten waren Ansichten enthalten, die
alle Vorstellungen sprengten, die Nador bisher gehabt hatte. Er
würde, das wurde ihm in diesem Augenblick klar, noch viel lernen
müssen, beinahe alles, wie ihm schmerzlich bewußt wurde.
    Der fremde Mann deutete auf die Waffe, die Nador in der Hand
hielt.
    „Dies ist ein Impulsstrahler, eine Waffe, wie sie von
unserem Volk hergestellt wird. Ihr wißt, wie man eine solche
Waffe bedient?“
    Wortlos gab Nador einen Schuß ab, der auf dem Boden eine
große Lache verflüssigten Gesteins entstehen ließ.
    „Du kannst die Waffe wegstecken, Freund“, sagte

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