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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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so hell, daß dies nicht
mit natürlichen Dingen zugehen konnte.
    „Tot!“ stellte Jeller nach kurzer Untersuchung fest.
„Er hat sich das Genick gebrochen.“
    „Wahrscheinlich hat er die Flutwelle nicht so früh
erwartet“, mutmaßte Nador. „Zu welchem
Sippenverband mag er gehören?“
    Jeller hatte den Toten auf den Rücken gedreht. Er war
ungewöhnlich groß und breitschultrig gewesen. Und er hatte
eine höchst befremdliche Kleidung getragen.
    „Ich kenne keine Sippe in weitem Umkreis, die diese Tracht
tragen würde“, sagte Ruhan. „Vor allem aber kenne
ich keinen Sippenverband, der so ein Ding besitzen könnte.“
    „Du glaubst, daß beide miteinander zu tun haben?“
    „Bestimmt“, antwortete die Frau. „Begrabt ihr
den Toten, ich werde mich um das Ding kümmern.“
    Die beiden Männer sahen sich kurz an, dann zuckten sie mit
den Schultern und machten sich an die Arbeit. Es war offenkundig, daß
Ruhan die Führung der Gruppe übernommen hatte, und das war
gut so. Ihre Stellung war von keinem der beiden Männer
gefährdet, und beide hätten es niemals zugelassen, daß
der andere sich zum Anführer aufwarf.
    Nador und Jeller hoben eine flache Grube aus, legten den Toten
hinein und bedeckten ihn mit Steinen. Als sie mit der Arbeit fertig
waren, kehrten sie zu Ruhan zurück.
    Die junge Ulizza-Frau saß auf dem seltsamen Ding und ließ
die Beine herunterbaumeln. Sie schien vor dem Ding nicht die
geringste Angst zu haben.
    „Nun, was sagt ihr dazu?“ fragte Ruhan lächelnd.
Sie ruckte auf dem Brett, das seine Lage nicht veränderte. „Habt
ihr jemals so etwas gesehen?“
    „Noch nie“, sagte Nador.
    „Seht euch das Ding einmal ganz genau an“, sagte
Ruhan. „Aus der Nähe.“
    Erst jetzt stellte Nador fest, daß das Brett aus Metall
bestand, auch die Auswüchse und Buckel bestanden aus Metall.
Einer dieser Buckel summte in seinem Innern leise. Außerdem gab
es eine sehr kleine Beule, die von innen heraus rötlich
    leuchtete; daneben waren weiße, seltsam regelmäßig
aussehende Warzen zu erkennen. Alles in allem ein Anblick, wie er
sich fremdartiger und bedrohlicher kaum denken ließ.
    „Was mag das sein?“ rätselte Nador. „Und
wie ist es entstanden?“
    „Das ist eine sehr richtige Frage“, sagte Ruhan. „Wie
ist es entstanden? Denn eines ist wohl klar - dieses Ding wurde von
jemandem hergestellt.“
    Der Gedanke, daß ein Lebewesen - womöglich gar der Tote
- in der Lage war, ein solches Wunderwerk herzustellen, war
beängstigend. Über welche Macht mußten solche Wesen
gebieten?
    „Ein Grund mehr, uns um das Ding zu kümmern, das auf
diesem Planeten gelandet ist“, stellte Ruhan fest. Obwohl Nador
langsam begriff, wie Ruhan zu diesen Gedanken kam, erschien es ihm
doch irgendwie anstößig, davon zu reden.
    „Ob es hier in der Gegend noch mehr von diesen Fremden
gibt?“ überlegte Jeller laut. „Kein vernünftiges
Wesen wird sich allein hierherwagen. Vielleicht sind die anderen vom
Wildwasser abgetrieben worden.“
    „Das werden wir feststellen“, bestimmte Ruhan. „Wir
folgen dem Trockental ein Stück - es führt ohnehin in die
Richtung, die wir einhalten wollten.“
    Sie sprang von dem Brett herunter, das ein wenig ruckte und
anschließend wieder ruhig in der Luft hing. Langsam gewöhnte
sich Nador an den Anblick. Ruhan packte seelenvergnügt ihr
Bündel auf das Brett.
    „Legt eure Sachen dazu, dann brauchen wir nicht soviel zu
tragen!“
    Nador war dieser Vorschlag nicht recht geheuer.
    „Und wenn das Ding sich selbständig macht und mit
unseren Sachen davonläuft?“ fragte er, bekam aber keine
Antwort. Jeller grinste, und Ruhan sah ihn verwundert an; Nador
begriff, daß er wieder einmal etwas sehr Törichtes gesagt
hatte. Und in dem stillen, aber unausgesetzt geführten
Wettbewerb um die Gunst Ruhans war er, so sagte er sich, einmal mehr
ins Hintertreffen geraten.
    So zog er es vor, zu schweigen und hinter den beiden anderen stumm
und verbittert herzutrotten. Es war erstaunlich, was sich mit dem
seltsamen Brett alles machen ließ - es genügte, es mit dem
Finger voranzuschieben. Es trieb durch die Luft, leichter als eine
Blüte auf dem Wasser des Naquar.
    Nador begriff, daß sich Dinge abspielten, die seinen
Verstand überforderten. Auch wenn ihm klar war, daß weder
Ruhan noch Jeller wirklich wußten, was sie taten und womit sie
umgingen, änderte das nichts daran, daß er sich über
seine Hilflosigkeit ärgerte. Er hatte das sichere Gefühl,
daß er tiefer und tiefer

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