Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Speer schwingen, gegen Nadors
Waffe half das nichts.
    Zum ersten Mal seit dem Aufbruch aus dem Dorf verspürte Nador
das Gefühl, daß sich vielleicht doch alles noch zum Guten
wenden konnte.
    In dieses Gefühl hinein platzte Jeller mit einer neuen
aufregenden Botschaft.
    „Spuren!“ rief er schon von weitem. „Ich habe
Spuren gefunden. Sie führen zu den Bergen.“
    Er kam die Böschung des Trockentals herabgestürzt.
    Seine Stimme klang atemlos:
    „Und ich habe gesehen, daß sie die gleiche Art
Fußbekleidung getragen haben wie der Fremde, den wir begraben
haben.“
    „Wie viele sind es?“ fragte Nador, und er dachte, daß
diese Frage wohl müßig sei, denn gegen die Waffe in seiner
Hand zählte auch die Übermacht nichts mehr.
    „Zwei!“ sagte Jeller und lächelte zuversichtlich.
„Nur zwei.“
    Nador steckte die Waffe in seinen Gürtel.
    „Wir folgen ihnen!“ bestimmte er.

9.
    „Glauben Sie wirklich, daß wir eine reelle Chance
haben?“ fragte Vanessa.
    Ihre Beine schmerzten vom Marsch, und in ihren Eingeweiden wühlte
der Hunger. Sie hatten nichts Eßbares finden können, weder
Tiere noch Pflanzen, und es war auch nichts in Sichtweite, womit man
den quälenden Hunger hätte stillen können.
    „Ehrlich gesagt, nein“, antwortete Hardan Seccar. „Das
heißt, ich rechne nicht mit einem Erfolg. Auf der anderen Seite
bleibt uns aber keine andere Wahl. Die Chance ist verschwindend
gering, aber wir müssen sie wahrnehmen.“
    „Sehr aufmunternd reden Sie nicht“, bemerkte Vanessa
spitz.
    „Ich will gar nicht erst Illusionen aufkommen lassen“,
antwortete Seccar gelassen. „Weder bei mir noch bei Ihnen.“
    Sie saßen im Schatten eines Baumes, um wenigstens die größte
Mittagshitze dort abwarten zu können. Sehr weit waren die beiden
nicht gekommen. Gänzlich ohne Hilfsmittel war ein Marsch durch
die Trockensteppe überaus anstrengend.
    „Wenn wir es schaffen“, fragte Vanessa, „was
werden Sie machen?“
    „Pah“, machte Seccar. „Was weiß ich? Ich
habe Wichtigeres zu tun, als mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
Alles, was ich will, ist, zur Erde zurückzukehren. Was dann
kommen wird, überlasse ich der Zukunft.“
    Vanessa sah unverwandt in die Ferne. Über der Ebene flimmerte
die Luft in der Mittagshitze.
    „Sehen Sie die Vögel dort?“ fragte sie. „Wären
wir auf der Erde, würde ich an Geier denken.“
    Seccar spähte in die Richtung, die Vanessa ihm bezeichnete.
    „Sie haben recht“, sagte er. „Ich weiß
zwar nicht, wie die Viecher hierzulande genannt werden, aber sie
erfüllen mit Sicherheit die gleiche ökologische Aufgabe wie
daheim die Geier. Sie vertilgen das Aas.“
    „Soll das heißen...?“
    „Denken Sie nicht daran“, empfahl Seccar. „Der
Vorgang ist nur natürlich.“
    Vanessa schluckte. Die Vorstellung, daß dort irgendwo in der
Weite des Landes geierähnliche Vögel darauf warteten, daß
ein Besatzungsmitglied starb, erfüllte sie mit Grauen. Vor allem
aber bereitete ihr der Gedanke Übelkeit, daß die Tiere
bald auch auf ihr Ende lauern würden.
    „Ich wünschte, wir hätten eine brauchbare Waffe“,
sagte Vanessa.
    „Sie würde uns in dieser Situation auch nichts nützen“,
antwortete Seccar. „Es gibt nichts, worauf wir schießen
könnten.“
    Und dann standen sie vor ihnen.
    Zwei Männer und eine Frau, alle drei sonnenverbrannt, schlank
und hochgewachsen, nur mit einem Lendenschurz bekleidet.
    „Alle Teufel!“ entfuhr es Seccar unwillkürlich.
    Einer der Männer trug einen Impulsstrahler in der Hand, und
der Wilde schien von der Waffe genug zu verstehen, um die Mündung
auf Hardan Seccar richten und den Finger am Abzug haben zu können.
    „Es wird besser sein, wenn wir keinen Widerstand leisten“,
sagte Hardan Seccar. Sehr langsam stand er auf, ebenso langsam hob er
die Hände.
    Die Wilden äugten ihn mißtrauisch an. Die Frau war
auffallend gut gewachsen, dem Gesichtsausdruck nach zu schließen,
auch die Anführerin der drei Eingeborenen.
    „Wer seid ihr?“ fragte die Frau.
    Seccar brauchte einige Zeit, bis er die Frage verstanden hatte.
Die junge Frau hatte ein seltsam gefärbtes Interkosmo verwendet,
eine Abart jener Sprache, die im Kugelhaufen M13 üblich war.
Offenbar waren die Eingeborenen arkonidischer Abkunft.
    „Freunde!“ sagte Seccar hastig. „Freunde.“
    Zu Vanessa gewandt, fuhr er fort:
    „Wir stecken irgendwo im Arkonimperium. Der Teufel weiß,
wohin Ihr Chef uns gelotst hat.“
    Die Wilden zuckten zusammen. Offenbar hatte

Weitere Kostenlose Bücher