Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
der
Fremde. „Wir sind keine Feinde. Wir suchen Freunde.“
    Nador überlegte nicht lange. Er steckte die Waffe in seinen
Gürtel.
    „Wenn du diesen kleinen Hebel umlegst“, fügte der
Fremde hinzu, „kann dir die Waffe nicht unversehens im Gürtel
losgehen.“
    Nador befolgte den Hinweis. Instinktiv spürte er, daß
die Fremden es ehrlich meinten.
    „Wie kommt es, daß ihr ohne Waffen und Ausrüstung
durch die Steppe irrt?“
    Der Fremde, der sich Hardan Seccar nannte, berichtete kurz, was
sich zugetragen hatte. Nador verstand zwar nicht ganz, was die
Fremden ausgerechnet auf dieser Welt suchen wollten, aber er begriff
sehr rasch zweierlei:
    Er verstand, daß die Berggötzen sterbliche Wesen waren,
wie die Fremden und die Bewohner der Ebenen. Und er verstand, daß
die Fremden mit den Springern, wie sie die Berggötzen
bezeichneten, verfeindet waren.
    „Es läge nahe, wir würden uns gegen die Springer
verbünden“, erklärte Jeller, als der Fremde geendet
hatte.
    „Zuerst sollten wir etwas essen“, warf Ruhan ein. „Zum
Glück gibt es hier Nahrung im Überfluß.“
    Nador sah, daß der Fremde mit den Augen rollte.
    „Bitte? Wo soll es hier Nahrung geben?
    Ruhan lächelte.
    „Seht ihr die Blätter dieses Baumes? Man kann sie
essen, und sie schmecken sehr gut.“
    Die beiden Fremden sahen sich entgeistert an, und Nador folgerte
aus ihrer Mimik, daß sie den Gedanken, die Blätter zu
essen, alles andere als angenehm empfanden
    - ein Beweis mehr für die Behauptung der Fremden, daß
sie von einer anderen Welt stammten. Jeder, der in der Ebene lebte,
kannte diese Art von Bäumen und zehrte gern davon.
    Jeller und Nador kletterten am Stamm in die Höhe und trennten
mit ihrem Messer ganze Zweige ab. Als sie einen genügend großen
Haufen geerntet hatten, stiegen sie auf den Boden zurück. Nach
kurzer Arbeit hatten sie die Blätter zu einer Art Salat
zurechtgehackt, der offenbar auch den beiden Fremden mundete; nach
anfänglichem Zögern langten sie wacker zu. Offenbar hatten
sie des längeren nichts mehr zu sich genommen, denn sie
entwickelten einen erstaunlichen Appetit.
    Es war erstaunlich, in welch kurzer Zeit zwischen den fünf
Menschen ein vertrautes Verhältnis hergestellt war. Nach einer
Stunde war sich Nador sicher, daß ihm von den beiden Fremden
keinerlei Gefahr drohte. Im Gegenteil, plötzlich erschien Nador
die Zukunft in eher rosigem Licht.
    „Was also sollen wir tun?“ fragte Vanessa nach dem
Ende der Mahlzeit. „Ihr seid Ausgestoßene, wir sind
versprengt von unseren Begleitern, vor denen wir Grund haben, uns zu
fürchten. Vielleicht leben sie nicht mehr, wenn aber doch, dann
sind sie mit Sicherheit zum Gebirge unterwegs. Nur dort können
sie hoffen, das Ziel zu erreichen, das sie sich gesteckt haben.“
    „Also müssen wir ebenfalls dorthin“, sagte Ruhan.
„Wir müssen uns diese Berggötzen einmal ganz genau
ansehen.“
    „Mit unseren Waffen wird das nicht einfach sein“, warf
Nador ein. „Wir haben nur diese eine moderne Waffe.“
    Er hielt das Gerät in die Höhe, das Hardan Seccar als
Impulsstrahler bezeichnet hatte. Was er mit der Bezeichnung anfangen
sollte, wußte Nador nicht, wohl aber, daß diese Waffe
eine verheerende Wirkung hatte.
    Nador sah, daß Hardans Augen förmlich an der Waffe
klebten. Der junge Ulizza zögerte einen Augenblick, dann drückte
er Seccar die Waffe in die Hand.
    Einen Augenblick war es still. Fiel es den beiden Fremden ein, die
Waffe auf die Ulizzas zu richten, hatten sie ihr Spiel verloren.
    „Danke“, sagte Hardan Seccar und lächelte. Dann
steckte er die Waffe in seinen Gürtel.
    Mit dieser Geste waren die Verhältnisse geklärt. Es
konnte keinen Zweifel mehr geben, die beiden Gruppen hatten sich
verbündet. Ob der Pakt Früchte tragen würde, stand auf
einem anderen Blatt.
    Seccar richtete seinen Blick auf das Gebirge. Irgendwo dort
hausten angeblich die Berggötzen. Es handelte sich
höchstwahrscheinlich um Springer, und zwischen Springern und
Terranern gab es seit einigen Jahrzehnten ganze Stapel von offenen
Rechnungen. Das Verlangen der meisten Springer, jedem Terraner, den
sie trafen, nach Möglichkeit den Hals umzudrehen, wurde nur
gebremst durch die leidvolle Erfahrung der Galaktischen Händler,
daß die Terraner das Halsumdrehen meist sehr übel
aufnahmen und sich bitter zu rächen pflegten.
    Wenn die Springer in den Bergen hockten und dafür sorgten,
daß sie bei den Eingeborenen als Berggötzen bekannt und
gefürchtet waren, so ergaben

Weitere Kostenlose Bücher