PR TB 204 Söhne Der Liga
aufwärts gepolter künstlicher Schwerefelder
aus dem Innern des Berges heraussaugen und nach draußen
abblasen konnte.
Damit nicht genug. Der Boden des Zylinders mußte geebnet
werden, damit er den Raumschiffen als Standfläche dienen konnte.
Entlang der Wand der Höhlung waren zwei ringförmige
Terrassen angebracht worden - eine in Höhe des vorderen Drittels
des Raumschiffsrumpfes, und eine weitere einhundert Meter unterhalb.
Auf die obere Terrasse mündete der Stollen, durch den der
Mannschaftswagen gekommen war. Von hier aus gingen die Mannschaften
an Bord der Schiffe. Die untere Terrasse dagegen war vermutlich der
Endpunkt des von Osten heranführenden Tunnels, durch den
Treibstoff, Ladung und Versorgungsgüter an Bord gebracht wurden.
Zwei weitere Raumschiffe standen in dieser riesigen Halle. Ihre
Standorte waren in Neunzig-Grad-Abständen längs der
Peripherie des Kreises angeordnet. Man konnte sehen, daß eine
der Positionen unbesetzt war.
Langlons Blick kehrte zu der Decke zurück, die den gewaltigen
Hohlraum etwa dreihundert Meter oberhalb der höheren Terrasse
nach außen hin abschloß. Er versuchte, sich den
Mechanismus vorzustellen, der die Aus- und Einflugöffnung für
die Raumfahrzeuge schuf und sie wieder verschloß. Es schien
unvorstellbar, daß ein solches Gebilde aus materieller Substanz
bestand. Langlon Brak hielt die Decke für eine Schicht aus
Formenergie, die auf der Oberseite wahrscheinlich mit geschickt
projizierten Auswüchsen und Unebenheiten versehen war, um eine
natürliche Berglandschaft vorzutäuschen. Das heißt,
es mußte im Innern dieser Anlage Kraftwerke und
Projektorstationen geben, und sie waren vorzüglich abgeschirmt;
denn die Meßgeräte der ISLE OF CAPRI hatten beim Anflug
keinerlei energetische Tätigkeit im Innern des Bergmassivs
registriert.
Langlon musterte die nähere Umgebung. Die Schiene, auf der
der Wagen ruhte, führte über den vorderen Rand der Terrasse
hinaus und über den Abgrund hinweg in eine offene
Schleusenkammer des Raumschiffs. Der Fahrthebel auf dem
Armaturenbrett des Wagens war beim automatischen Anhalten in die
neutrale Stellung zurückgekippt. Langlon war sicher, daß
er ihn nur nach vorne zu drücken brauchte, um das Fahrzeug
wieder in Bewegung zu setzen und zu der Schleuse hinüberzubugsieren.
Er sah aber auch, daß zur Rechten und zur Linken ein sechzig
Zentimeter hoher Einschienenstrang die Rundung der Terrasse
entlangführte, zu den Standorten der anderen Schiffe hin. Der
Strang war dort, wo der Wagen in diesem Augenblick hielt, durch die
aus dem Stollen kommende Schiene unterbrochen.
Langlon wandte sich an Drasch.
»Ist das hier die PANTERA?«
Drasch antwortete nicht sofort.
»Sieh her, mein Junge«, sagte Langlon Brak mit
unüberhörbarer Schärfe in der Stimme: »Du hast
die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Entweder du hilfst uns,
als stünde dein Leben ebenso auf dem Spiel wie das unsere. Dann
lassen wir Turaloo hinter uns und bringen dich in Sicherheit. Oder du
stellst dich weiterhin störrisch und machst uns das Leben
schwer. Dann wird Turol Fant uns wahrscheinlich einholen, und wir
machen ihm klar, daß du uns nach Kräften geholfen hast.
Was dir dann blüht, kannst du dir selbst ausmalen. Also -
welches von beiden soll es sein?«
Drasch war bleich geworden.
»Die PANTERA steht dort drüben«, würgte er
hervor und deutete auf das rechts an der Wand des Kessels stehende
Fahrzeug. »Du hast zwei Knöpfe dort auf dem
Armaturenbrett. Drück den rechten.«
Langlon tat, wie er geheißen war. Ein helles, summendes
Geräusch war zu hören, und der Wagen geriet in drehende
Bewegung. Ein etwa vier Meter langes Stück der aus dem Tunnel
kommenden Schiene hatte sich von dem Rest des Strangs gelöst und
drehte sich mitsamt dem Gefährt nach rechts. Die Bewegung kam
zum Stillstand, nachdem das Schienenstück in den Strang
eingerastet war, der die Terrasse entlangführte. Langlon schob
den Fahrthebel nach vorne, und der Wagen begann zu beschleunigen.
Am Standort der PANTERA bewirkte ein analoges Manöver, daß
ein Abschnitt des Schienenstrangs nach links schwenkte und Verbindung
mit der Schiene aufnahm, die in die offene Schleuse des Raumschiffs
führte. Langlon Brak steuerte den Wagen über den Abgrund
hinweg. In der Schleusenkammer stiegen sie aus.
Langlon Brak kannte diesen Schiffstyp. Die eigenartige Anlage der
Schleuse überraschte ihn nicht. Das äußere Schott
lag, wenn man aus der Schleuse nach draußen blickte, in der
rechten
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