PR TB 206 Die Energiefalle
er kann, und ich sage euch, wir sollten
die Finger von der Sache lassen. Wenn dieses Bild auch nur annähernd
mit dem Charakter des Akonen übereinstimmt, haben wir praktisch
keine Chance.“
„Angst?“ fragte Ganclar.
„Natürlich“, antwortete Mac ohne Zögern. „Du
vielleicht nicht?“
„Wir haben Zeit“, sagte Ganclar. „Nach dem
Frühstück suchen wir uns einen Job, nach Möglichkeit
ein ganzes Stück außerhalb von Mora. Dort werde ich mir
die Datenbänder vornehmen. Und dann sehen wir weiter.“
Mac warf einen Blick auf Schlagzeilen der Zeitungen. Sein Gesicht
verfinsterte sich. „Wir müssen von Mora verschwinden“,
sagte er mürrisch. „Und das nach Möglichkeit
schnell.“
„Gibt es dafür einen besonderen Grund?“ wollte
Ganclar wissen.
Mac tippte auf die kurze Notiz, die besagte, daß vermutlich
Perry Rhodan in Kürze seinen Urlaub auf Salita IV verleben
wollte.
„Wenn Rhodan kommt, wird der Planet von Sicherheitsbeamten
wimmeln“, sagte Mac. „Ich habe das vor ein paar Jahren
schon einmal erlebt, da kam Atlan, und man konnte glauben, jeder
zweite, der einem über den Weg lief, sei von der USO.“
Ganclar bezahlte das Frühstück, dann verließ die
Gruppe das Cafe. Mac übernahm die Führung durch die Stadt.
Giorgio war nur mit Mühe zu bewegen, sich nicht dem ersten
besten Polizisten als vermeintlicher Brunnenmörder zu entdecken.
So sehr ihn der Verdacht am gestrigen Tag auch in Angst und Zweifel
versetzt hatte, so sehr hatte er sich auch wohl gefühlt, als
Gegenstand des allgemeinen Interesses. Damit schien es nun vorbei.
Auf Salita IV war Hochsaison, entsprechend knapp war die Zahl der
Arbeitssuchenden. Die Schlange vor dem Vermittlungsbüro war sehr
kurz, und schon nach einer knappen Viertelstunde waren die vier an
der Reihe. Bedient wurden sie von einem ziemlich großen Mädchen
mit heller, sommersprossenübersäter Haut und lustigen
blaugrünen Augen.
„Dinah“, sagte Mac, der das Mädchen offenbar
kannte. „Wir suchen Jobs, nach Möglichkeit einen, bei dem
wir zusammenbleiben können.“
Dinah starrte Giorgio an, den sie offenbar gerade erst
wiedererkannt hatte.
„Für ihn auch?“
Mac maß Giorgio mit einem energischen Blick.
„Er wird auch arbeiten“, verkündete er in einem
Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Georgio rollte nur mit den
Augen.
„Ich hätte da etwas“, sagte Dinah, nach kurzem
Gewühl in ihren Unterlagen brachte sie eine Datenkarte zum
Vorschein. „Die SEE braucht noch Leute.“
Ganclar erinnerte sich an sein Gespräch mit Bennet.
„Salita Entertainment Enterprises“, sagte er. „Für
Detsa, nicht wahr? Bennet hat mir davon erzählt.“
„Stimmt“, sagte Dinah. „Aber sie brauchen sechs
Leute, und ihr seid nur vier. Außerdem wollen sie euch diesmal
auf der Insel behalten, wenigstens für die erste Woche.“
Mac grinste zufrieden.
„Genau das, was wir gesucht haben. Gan, du bleibst hier und
machst alles klar. Ich laufe zur Treppe und besorge noch zwei Leute.
Wartet auf mich.“
Er verschwand aus dem Büro.
„Was ist das für eine Arbeit, beziehungsweise, was ist
das überhaupt für ein Unternehmen?“ fragte Ganclar.
Dinah zuckte mit den Schultern.
„Unterhaltungsindustrie“, sagte sie ratlos. „Ich
habe gehört, sie wollen auf Salita IV eine ganze Reihe
riesengroßer Vergnügungspaläste hochziehen. Frag mich
keine Einzelheiten, ich weiß es wirklich nicht. Die Arbeit soll
aber nicht schlecht sein - und sie wird gut bezahlt. Elf Solar die
Stunde, und wenn ihr weniger als sechs Wochen arbeitet, braucht ihr
weder Steuern noch Sozialabgaben abzuführen.“
„Sechs Wochen!“ jammerte Giorgio. „Das halte ich
nicht aus. Das kann überhaupt niemand aushalten.“
„Man kann“, konterte Ganclar trocken. „Wenn du
fortfährst zu jammern, bekommt dich die Polizei doch noch zu
fassen, und dann kommst du ins Arbeitslager - für sechs
Jahrzehnte.“
Diese Drohung ließ Giorgio verstummen. Nach einer knappen
Stunde kehrte Mac zurück, gefolgt von Bennet und Vivian, beide
mit keineswegs sehr glücklichen Gesichtern.
„So“, sagte Mac zufrieden. „Jetzt sind wir
sechs. Mach die Papiere fertig, Mädchen.“
„Papiere brauchen wir nicht“, sagte Dinah. „Hättet
ihr überhaupt Papiere?“
Mac grinste nur.
„Wie lange soll diese Arbeit dauern?“ fragte Bennet.
„Ich habe da eine Verabredung...“
„Mindestens eine Woche“, verriet Ganclar. „Reg
dich nicht auf, es ist nur zu deinem Besten - wir
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