PR TB 209 Saboteure Wider Willen

sein.«
    »Ausgezeichnet!« rief Goran Maisk.
    »Das finde ich nicht«, sagte Valya Hintel erschüttert.
»Wenn unsere Kontrollroboter so leicht zu beeinflussen sind,
kannjajeder Agent...«
    »Nicht jeder!« rief Kyron Barrakun. »Es gibt
vielleicht drei Menschen auf Terra, die so etwas
    können, ohne einen Alarm auszulösen.«
    »Einer davon sind Sie«, sagte Goran Maisk.
    Kyron nickte.
    »Wer sind die beiden anderen Menschen?« fragte Valya
Hintel.
    »Professor Lwellyn Shrinardy, Chefkybernetiker von
Imperium-Alpha«, sagte Kyron. »Und eine unbekannte
Person, die in der Lage ist, in ihren Computer einzusteigen und das
solare Computerverbundnetz auszuspionieren. Ich bemerkte ihre
Aktivitäten und wurde von ihr bemerkt, was die hohe
Qualifikation dieser Person beweist.«
    »Professor Shrinardy dürfte überjeden Verdacht
erhaben sein«, erklärte Goran Maisk. »Bleibt diese
unbekannte Person, die Sie...« Er stutzte. »Wie haben Sie
ihre Aktivitäten überhaupt bemerkt, Mister Barrakun?«
    Verlegen suchte Kyron nach einer unverfänglichen Erklärung,
aber da er ein überaus schlechter Lügner war, fand er
keine.
    Earny sprang für ihn ein.
    »Alles, was unsere Ermittlungen für Klienten betrifft,
fällt unter unsere berufliche Schweigepflicht, Mister Maisk.«
    Der Ertruser lächelte in sich hinein.
    »Nun, ja, das ist nicht so wichtig. Wie kann man diese
Person aufspüren?«
    »Ich denke, ich weiß wie«, erklärte Kyron
und erhob sich. »Vielen Dank, Mister Maisk.«
    »Aber wollen Sie die Entführung Ihrer Partnerin nicht
dem kriminalistischen Ordnungsdienst melden, Mister Barrakun?«
fragte Goran Maisk.
    »Wozu?« fragte Kyron zurück. »Er könnte
mir nicht helfen, sondern würde meine eigenen Nachforschungen
nur behindern. Komm, Earny, gehen wir!«
    In der Büroetage von Dolenc Place l angekommen, befragte
Kyron Barrakun als erstes seinen Computer-Terminal, ob Anrufe für
ihn gekommen wären.
    Der Computer spielte Mitteilungen von Ekron Varmind und Alyip
Sahgiirüy ab. Beide Personen erkundigten sich nach Fortschritten
bei Kyrons Ermittlungen in ihren Angelegenheiten und baten um
Rückruf.
    Kyron ignorierte ihre Wünsche vorläufig und hörte
sich an, was eine unbekannte Frau hinterlassen hatte. Er sah sie auf
dem Bildschirm: eine hochgewachsene schlanke Frau von etwa neunzig
Jahren, also im mittleren Alter, mit schulterlangem kastanienbraunem
Haar und einem ovalen, ebenmäßigen Gesicht.
    Ihre gespeicherte Nachricht hatte folgenden Wortlaut:
    »Sehr geehrter Mister Barrakun, ich bitte Sie, mich
anzuhören und danke Ihnen im voraus dafür, dass Sie mir
etwas von Ihrer Zeit geopfert haben.
    Ich heiße Byrilla Impler, bin einundneunzig Jahre alt und
von Beruf Computerkonstrukteurin, Spezialgebiet hyperinpotronische
Zusatzelemente für Positroniken. Nach meiner Rückführung
von Gäa lernte ich Ihre Partnerin Carilda Today kennen und
arbeitete mit ihr für GUSTOS, um die verbrecherischen
Bodenspekulationen zu bekämpfen.
    Später verloren wir uns aus den Augen. Ich nahm eine Stellung
in einem Experimentallabor einer Computerbaufirma an, die allerdings
vor zwei Wochen in Konkurs ging. Seitdem suche ich nach einer neuen
Stelle, aber die Bedrohung durch die Orbiter lässt die Industrie
und Wirtschaft stagnieren. Niemand stellte neue Arbeitskräfte
ein.
    Da erfuhr ich, wo Carilda arbeitet, und erkundigte mich danach, um
was für eine Firma es sich handelt. Als ich es erfuhr, war ich
begeistert und fest entschlossen, in Ihrer Firma mitzuarbeiten, falls
Sie mich einstellen. Ich kann mir keine interessantere und
nützlichere Tätigkeit denken.
    Bitte, Mister Barrakun, rufen Sie mich zurück und geben Sie
mir wenigstens die Chance, ein direktes Gespräch mit Ihnen zu
führen. Mit den besten Grüßen, Byrilla Impler.«
    Es folgte der Anschlußkode eines Visiphons.
    »Was hältst du davon, Earny?« fragte Kyron den
Roboter, der neben ihm stand und alles mitangehört hatte. »Eine
Computerkonstrukteurin mit dem Spezialgebiet hyperinpotronische
    Zusatzelemente für Positroniken muss ein toller Chip auf dem
Gebiet der computergetragenen Ermittlungen und Analysen sein.«
    »Die Dame ist ziemlich aufdringlich«, meinte Earny und
machte ein verdrießliches Gesicht. »Außerdem
    können wir zur Zeit nicht nachprüfen, ob sie tatsächlich
mit Carilda bei GUSTOS arbeitete. Du hast sie damals nicht
kennengelernt, oder?«
    »Ich kann mich nicht an sie erinnern«, erwiderte
Kyron. »Aber ich habe ja nur zu wenigen Mitgliedern von