PR TB 210 Das Rote Leuchten
der Weg in den Untergrund. Er war sicher, daß
es in den Vergnügungszentren illegale Spielhöllen gab, in
denen er zur Not ebenfalls das nötige Geld für den Rückflug
zur Erde verdienen konnte.
Zehn Stunden später hatte er das Geld. Er verließ ein
düsteres Haus im Vergnügungsviertel von Eyster, das sich
auf ein Hochhaus beschränkte und .sämtliche Stockwerke
umfaßte, wobei von Etage zu Etage beträchtliche
Unterschiede im Niveau bestanden. Die Buchungsstellen für
Raumflüge waren geschlossen, so daß er bis zum nächsten
Tag warten mußte.
Als die Buchungsstelle öffnete, versuchte er, einen Platz auf
einem der Raumschiffe zu bekommen, die zur Erde flogen.
Es gelang ihm nicht.
Er erfuhr, daß erst in etwa drei Wochen Plätze frei
waren. Doch damit wollte er sich nicht abfinden.
Innerhalb weniger Stunden fand er Zugang zu den Flugplänen
der nächsten Tage. Er stellte fest, daß tatsächlich
keine Plätze mehr frei waren. Daher notierte er sich die
Adressen von einigen Passagieren und versuchte, einem von ihnen die
Flugkarte abzukaufen.
Auch das gelang nicht, nachdem es zunächst so ausgesehen
hatte, als könne er endlich ans Ziel kommen.
Als er in einem Automatenrestaurant aß, verlor er plötzlich
das Bewußtsein. Sein Geld war weg, als er wieder zu sich kam.
Er hatte es nicht anders erwartet.
Und so ging es weiter.
Acht Tage lang bemühte Tekener sich, die Voraussetzungen für
eine Rückkehr zur Erde zu schaffen, oh- 1 ne den
geringsten Erfolg zu erzielen. Seine Anstrengungen verringerten sich
allerdings von Tag zu Tag, bis er sie schließlich als eine Art
sportliche Betätigung ansah. Nun bedauerte er ein wenig, daß
er sich rechtzeitig eine neue Identifikationskarte besorgt hatte. Er
fragte sich, was die Behörden von Xexter wohl getan hätten,
wenn er dieser Empfehlung nicht nachgekommen wäre.
Er merkte, daß er bei seinen Anstrengungen Xexter zu
verlassen, immer wieder scheiterte, weil irgend jemand gegen ihn
arbeitete. Er konnte diesen Unbekannten jedoch nicht fassen, so
geschickt er auch gegen ihn vorging. ,
Schließlich empfand Tekener Bewunderung für seinen
unsichtbaren Gegner, der von beängstigender Geschicklichkeit war
und offenbar nur das eine Ziel hatte, ihn von der Rückkehr zur
Erde abzuhalten.
Einige Tage lang glaubte er, ihn entdeckt zu haben, denn er
merkte, daß er beschattet wurde. Doch dann fand er heraus, daß
sein Schatten nicht mit seinem Gegenspieler identisch war. Daraus
schloß er, daß er es mit zwei Mächten zu tun hatte.
Die eine gehörte offen
bar zur Abwehrorganisation von Xexter, während die andere
nebulös und nicht greifbar blieb.
Tekener beschloß, die Dinge treiben zu lassen und zunächst
einmal abzuwarten. Diesen Entschluß faßte er allerdings
erst, nachdem er einen Flug gebucht hatte, der drei Wochen später
stattfinden sollte. Die Registrierung dieses Platzes gab ihm eine
gewisse Sicherheit.
Danach konzentrierte er sich nur noch auf seinen Schatten. Ihm kam
es nun darauf an, diesen zu täuschen und von seiner
Harmlosigkeit zu überzeugen. Er dachte an das Gespräch, daß
er unmittelbar nach seiner Ankunft im Gleiter mit einer
Computerstimme geführt hatte, und nahm eine einfache Arbeit in
dnem Büro an, um ein paar Xexter-Rents zu verdienen. Einige Tage
verstrichen, und der Schatten verschwand. Tekener führte
absichtlich einige Situationen herbei, in denen er einen Schatten
hätte entdecken müssen, wenn einer da gewesen wäre,
und wußte danach, daß er einige kritische Tage schadlos
überstanden hatte.
Nun setzte er sich mit einem Passagier in Verbindung, der eine
Flugkarte für den nächsten Tag hatte. Von ihm wußte
er mittlerweile, daß er eine Spielernatur war. Es gelang ihm,
das Interesse des Mannes zu wecken und ihn zu einem Spiel zu
verleiten. Dabei gab er offen zu, daß es ihm um die Flugkarte
ging. Wie nicht anders erwartet, war der Spielpartner bereit, die
Flugkarte einzusetzen.
Der Narbengesichtige traf sich mit ihm in einem verschwiegenen
Lokal im Vergnügungsviertel von Eyster. Der andere streckte ihm
lachend die Hand entgegen.
„Ich bin Belem Aghun", stellte er sich vor. Er war
größer als Tekener, hatte tiefschwarzes Haar und
forschende, blaue Augen. „Ich habe fürchterlich gelacht,
als Sie mir vorschlugen, um die Flugkarte zu spielen. Sie wollen
Xexter möglichst bald verlassen. Ich habe Zeit. Dennoch werden
Sie nicht gewinnen. Ich hätte
s
mich nicht auf das Spiel eingelassen, wenn ich nicht ganz fest
davon überzeugt
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