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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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örtlichen Zuständigkeiten
in Konflikt und hatte alle Hände voll zu tun, sich bei den
zahllosen Völkern der bekannten Galaxis den Respekt zu
verschaffen, dessen sie bedurfte, wenn sie ihre nutzbringende Wirkung
zugunsten aller galaktischen Zivilisationen voll entfalten wollte.
Die Bekämpfung des Drogen-Schwarzmarkts stand für die GAVÖK
selbst ziemlich weit unten auf der Liste der Prioritäten.
    Also beauftragte sie private Nachrichtendienste, sich um das
Problem zu kümmern, unter anderen das Unternehmen SOLEFT. Das
erste Anliegen einesjeden Metathen-Schwarzmarktjägers war,
Hinweise auf die galaktographische Lage der Synthesenanlage zu
erhalten, in der die Schwarzhändler die gefährliche
Substanz produzierten. Langion Brak, dem der Auftrag übergeben
wurde, hatte nicht viel Schwierigkeiten erwartet. Syntheseanlagen
sind komplizierte und teure Gebilde, die Zahl der Hersteller ist
begrenzt, und Anlagen zur Synthese von Metathen unterlagen derselben
Kontrolle wie die Droge selbst.
    Brak war unangenehm überrascht, als wochenlange
Nachforschungen nicht einmal die Andeutung einer Spur erbrachten.
Eine Zeitlang war er hinter einer zwielichtigen Gestalt namens
Treloff her. Er bekam den Mannjedoch nie zu fassen, und als er aus
zuverlässiger Quelle erfuhr, daß er zwar mit
Syntheseanlagen, aber nur mit solchen für anorganische Produkte
handele, verlor erjedes Interesse an Treloff. Irgendjemand anders
würde sich um ihn kümmern müssen, da er offensichtlich
eine Gewohnheit daraus machte, weitjenseits der Grenzen des Gesetzes
zu wandeln und in seiner Skrupellosigkeit ohne Zweifel eine Bedrohung
der Öffentlichkeit darstellte; aber im Zusammenhang mit dem
Metathen-Schwarzhandel war er ohne Belang. So glaubte Langion Brak
damals; jetzt, in diesem Augenblick, wußte er nicht mehr so
genau, was er von der Sache halten sollte.
    Dem Verteilerzentrum auf Solvaigh war er durch Zufall auf die Spur
gekommen. Das Solvaigh-Dilemma hatte er seitdem so oft vor seinem
geistigen Auge Revue passieren lassen, daß es seinem Gedächtnis
unauslöschlich eingeprägt war. Undjetzt befand er sich auf
dieser urzeitlichen Welt namens Karsis, auf der eine Hochland- und
eine Tieflandzivilisation terranischer Siedlerabkömmlinge
getrennt voneinander existierten und auf der ihm abermals ein Mann
namens Treloff in die Quere kam. War es derselbe? Warum hatten Faider
Kunzaf und seine Leute ihren Gefangenen ausgerechnet auf Karsis
abgesetzt?
    Langion Brak hatte eine dumpfe Ahnung. Aber als er sie zu
analysieren begann, verwirrten sich seine Gedanken, und die Müdigkeit
übermannte ihn.

3.
    Der Lagerführer war ein hoch gewachsener Burangi mit zu
Borsten getrimmten roten Haaren und ernstem, aber nicht
unfreundlichem Blick. Nach dem Frühstück in der großen
Speisehalle, bevor er die Aufgabenverteilung vornahm, rief er Langion
Brak zu sich.
    „Ich heiße Naruwa“, sagte er. „Du hast
Schekel ganz schön zugesetzt. Wir mußten ihn mitten in der
Nacht abtransportieren. Für die nächsten Monate ist er nur
zu leichter Arbeit zu gebrauchen. Ich hoffe, du weißt, was du
dir da auf den Hals geladen hast.“
    Es war nicht ganz klar, wovon er sprach: Schekels Verlangen nach
Rache oder dem Amt des Obersten der Gefangenen, das automatisch
Schekels Überwinder zugefallen war. Seine Stimme klang, als sei
er mit den Ereignissen der vergangenen Nacht zufrieden.
    „Ich weiß nichts, Naruwa“, antwortete Brak.
„Außer daß ich mich von niemand herumstoßen
lasse, besonders nicht von Männern wie Schekel. Ich habe getan,
was ich tun mußte, und alles Weitere wird sich von selbst
ergeben.“
    Der Lagerführer musterte ihn eindringlich. Schließlich
erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht.
    „Du siehst nicht aus wie ein Kämpfer, aber du mußt
ein harter Bursche sein. Ich habe von Kasengi über dich gehört.
Das Amt des Obersten der Gefangenen ist kein offizielles. Die
Gefangenen haben es selbst eingerichtet. Du mußt deinen Weg aus
eigener Kraft finden; aber wenn die Schwierigkeiten zu groß
werden, komm' zu mir. Kasengi nennt dich seinen Freund. Ich werde das
nicht vergessen.“
    Die Organisation der Nacht besaß während des Tages
keine Gültigkeit. Die Arbeitsgruppen, im Durch
    schnitt sechzig Personen stark, wurden wahllos aus Bewohnern
verschiedener Schlafbaracken zusammengestellt. Das Lager zählte
nach Braks Schätzung etwa neunhundert Insassen. Die Gefangenen
waren also bei weitem in der Minderzahl. Er selbst wurde einer Gruppe
zugeteilt, die aus

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