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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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achtundvierzig Burangi und fünfzehn
Gefangenen bestand. Einer von ihnen war Kriput. Die ändern
hatten ihren neuen Obersten während des anspruchslosen
Frühstücks in der Speisehalle zum ersten Mal zu sehen
bekommen. Ihre Blicke waren zurückhaltend und zum Teil scheu.
Sie wußten noch nicht, was sie von ihm zu halten hatten. Sie
wußten nicht, wieviel Loyalität sie ihm bezeugen sollten.
Schließlich konnte Schekel schon am nächsten Tag wieder
zurückkehren.
    Die Disziplin innerhalb der Arbeitergruppe war erstaunlich locker.
Brak erfuhr erst, nachdem sie das Lager längst verlassen hatten,
daß ein älterer Burangi namens Tupi ihr Anführer war.
Sie trugen Geräte, mit denen der Boden rings um die
Matacumbe-Pflanzen aufgehäufelt wurde. Dies förderte, wie
Brak gelernt hatte, die Luftzufuhr zu den Wurzeln und ließ die
Stauden eine größere Höhe erreichen. Tupis Gruppe
bearbeitete einen einhundert Meter breiten Streifen einer Pflanzung,
die viele Quadratkilometer bedeckte. Die Sonne brannte heiß,
und der geringe Luftdruck machte Brak zunächst zu schaffen.
Allmählich gewöhnte er sichjedoch daran. Er empfand
dankbar, daß Tupi keine Anstalten unternahm, ihn anzutreiben.
Der Alte wußte, daß er erst gestern angekommen war und
daß Fremde mit den atmosphärischen Bedingungen des
Hochlands Schwierigkeiten hatten.
    Die Arbeit war stupide. Die Häufler waren elektrisch und
wurden von Batterien betrieben. Ihre einzige Funktion war, den
Erdboden aufzureißen. Das Häufeln wurde dadurch bewirkt,
daß der Arbeiter das Werkzeug unter einem gewissen Winkel von
außen her auf den Stamm der Staude zuführte. Ein
geschickter Arbeiter brauchte nicht mehr als zwanzig Sekunden für
eine Staude. Langion Brak beobachtete, daß die Gefangenen im
Schnitt nicht langsamer arbeiteten als die Burangi. Sie waren zu
diesem Dienst gezwungen worden; aber es gab offenbar einen Anreiz,
der bewirkte, daß sie sich bemühten, ihr Bestes zu tun.
    Die Szene im Sonnenglast des Hochlands hatte etwas Unwirkliches an
sich. Die Gegenwart des 36. Jahrhunderts war weit entfernt. Auf
Karsis war die Vergangenheit eingezogen. Männer und Frauen, die
mit primitiven Geräten das Erdreich lockerten, damit die Wurzeln
der Pflanzen mehr Luft bekämen. Wie lange war es her, daß
man auf der Erde ein solches Bild hatte sehen können? Brak wußte
es nicht. Er fragte sich nach dem Sinn des Ganzen. Die Burangi bauten
Matecumbe nicht für ihre eigenen Zwecke an; sie hatten Abnehmer.
Diese lebten im Tiefland, in einer offenbar zivilisierten Stadt.
Warum bauten die Verbraucher, die offensichtlich zu moderner
Technologie Zugriff hatten, die Matecumbe-Stauden nicht in eigener
Regie und nach den Methoden der zeitgenössischen Agrartechnik
an? Warum waren hierjahraus, jahrein Tausende von Menschen damit
beschäftigt, Erdreich zu lockern, Stauden aus dem Boden zu
ziehen, Blätter abzustreifen und Knollen in den Boden zu
stecken, wo die ganze Arbeit wesentlich effizienter von
Agrar-Robotern hätte getan werden können?
    Irgendwo lag eine Antwort auf diese Fragen. Und wenn er sie fand,
würde er das Geheimnis Karsis zum Teil entschleiert haben.
    Das Gespräch mit Kriput und Basillo heute morgen vor dem
Frühstück hatte ihn nicht viel schlauer gemacht, als er
ohnehin war. Er hatte über den Alltagsablauf erfahren,
Arbeitszeiten, Pausen, Mahlzeiten und dergleichen. Wie in der
vergangenen Nacht war es in der Hauptsache Kriput gewesen, der Fragen
beantwortet hatte. Über den Hintergrund der Situation wußte
Kriput nichts, und wenn Basillo eine Ahnung davon hatte, behielt er
sie für sich. Basillo war mit der Wendung, die die Ereignisse
genommen hatten, offenbar unzufrieden. Durch sein Verhalten gab er zu
verstehen, daß er Langion Brak als Oberstem der Gefangenen
keine große Überlebenschance zugestand. Er wartete auf
etwas; und wenn das erwartete Ereignis eintrat, würde er
zuschlage n. Brak hatte auf der Hut zu sein. Aber wenn er seinen
eigenen Adjutanten bei einem Verrat ertappte, dann würde ihm
niemand verübeln, wenn er hart zugriff. So hart, daß
Basillo, ob er wollte oder nicht, alles von sich gab, was er über
die merkwürdigen Umstände auf dem Hochland von Karsis
wußte.
    Nach drei Stunden ununterbrochener Arbeit gelangte der Trupp an
eine Schneise, eine jener zehn Meter breiten Straßen, die die
Pflanzung in regelmäßigen Abständen durchzogen. Tupi
ordnete eine Ruhepause an. Die Männer und Frauen lagerten sich
wahllos in den dünnen Schatten der Stauden.

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