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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Minuten später
rumpelte in einer dichten Staubwolke ein von zwei Flexen gezogener,
vierrädriger Karren heran. Der Lenker des Gefährts
verteilte Becher mit Wasser und kleine Stücke Brotfladen an die
Arbeiter. Langion Brak war beeindruckt von der umfassenden und nichts
außer acht lassenden Organisation. Der Karren war unmittelbar
nach Beginn der Ruhepause hier eingetroffen. Nach dem Umfang der
Vorräte, die sich auf der Pritsche stapelten, hatte er
mindestens noch fünf weitere
    Arbeitsgruppen zu versorgen. Das Gefährt rumpelte davon,
nachdem die Becher wieder eingesammelt worden waren, in Richtung der
nächsten Gruppe, die ebenfalls ihre Pause gerade dann begonnen
haben würde, wenn es dort ankam. Ackerbau mit primitiven
Geräten, und eine Organisation, bei der Hunderte von Rädchen
fehlerfrei ineinandergriffen. Wer mochte sich das zusammenreimen?
    Tupi mußte seine Verwunderung bemerkt haben. Er kam auf ihn
zu und sagte: „Die Burangi lassen ihre Arbeiter nicht hungern
oder dürsten. Ob sie Gefangene sind oder unsere eigenen Leute,
das macht keinen Unterschied.“
    „Sprich zu mir, Tupi“, forderte Brak ihn auf. „Außer
Matecumbe wird im Hochland nichts angebaut, ist das nicht wahr?“
    „Es ist wahr.“
    „Aber ihr verbraucht die Matecumbe-Blätter nicht
selbst. Ihr liefert sie an die Leute in Belenda und bekommt dafür,
was ihr zu -n Leben braucht. Ist auch das richtig?“
    „Es ist richtig.“
    „Warum ist das so, Tupi? Die Burangi sind ein tapferes,
kluges Volk. Warum lassen sie sich von den Belendi beherrschen? Warum
lassen sie sich zum Diener der Menschen degradieren, die im Tiefland
wohnen?“
    Tupi antwortete nicht sofort. Er dachte nach, seufzte und sagte
schließlich: „Das ist eine lange Geschichte -
vierzehnhundert Jahre lang. Bei Gelegenheit wirst du sie erfahren,
jetzt haben wir nicht genug Zeit dazu. Nur soviel sollst du wissen:
Als unsere Vorfahren diesen Planeten besiedelten, ergab sich die
Einteilung in Belendi und Burangi von selbst, denn das tropische
Tiefland bot nicht genug Raum, das ganze Volk zu ernähren.
Jahrhundertelang waren wir mit dieser Einteilung glücklich und
zufrieden. Erst in jüngster Zeit...“
    Er unterbrach sich plötzlich und spähte mit halb
zusammengekniffenen Augen in den Sonnenglast hinaus.
    „Unerwarteter Besuch“, murmelte er, und in seiner
Stimme schwang deutlich ein Unterton der Besorgnis.
    Langion Brak wandte sich um und gewahrte einen glitzernden Punkt,
der sich vor einer dünnen Staubfahne her aus Westen dem
Rastplatz näherte.
    Langion Brak hatte den Mann nie im Leben zu Gesicht bekommen; aber
erkannte ihn aufgrund der Bilder, die er gesehen, und anhand der
Beschreibungen, die er erhalten hatte: hochgewachsen, dürr, mit
einer mächtigen Hakennase, weißes Haar und rote Augen, der
Sohn eines Arkoniden-Vaters und einer Ära-Mutter. Soliman
Treloff.
    Treloff hatte seinen Gleiter, ein neues Modell, unweit der
rastenden Arbeitsgruppe zu Boden gesetzt. Selbstbewußten
Schrittes trat er auf Tupi zu. Er kannte sich hier offenbar aus und
wußte, daß der Alte die Gruppe anführte.
    „Welches ist der Mann, der sich Langion Brak nennt?“
fragte er in näselndem Interkosmo.
    Er war aufwendig, stutzerhaft gekleidet. Er trug eine eng
geschnittene Hose, die die Hagerkeit seiner Gestalt noch unterstrich
und aus einem metallisch schimmernden Material gefertigt war, das in
allen Farben des Spektrums glitzerte. Die Füße staken in
weichen Stiefeln aus kostbarem, rotem Leder. Den Oberkörper
bedeckte eine mit Goldstickereien verzierte Bluse, und um die
Schultern trug er ein kurzes, ebenfalls rotes Cape, das um den Hals
durch eine protzige goldene Spange zusammengehalten wurde. Auf dem
fast haarlosen Schädel saß ein rundes Käppchen aus
demselben glitzernden Material wie das Beinkleid.
    Tupi sah sich um.
    „Ich bekomme ständig neue Leute“, antwortete er,
ebenfalls auf Interkosmo. „Ich kenne nicht alle ihre Namen.“
    Das, verstand Brak, war eine Warnung. Es blieb ihm selbst
überlassen, ob er sich zu erkennen geben wollte. Tupi schien ihm
davon abzuraten. Treloffs Blick glitt über die Gruppe der
Rastendon und blieb an ihm hängen. Er war eine Zeitlang von
Langion Brak verfolgt worden. Sicherlich war ihm das nicht verborgen
geblieben, gewiß hatte er sich eine Beschreibung seines
Verfolgers besorgt.
    Brak stand auf.
    „Ich bin es“, sagte er. „Was willst du?“
    Ein hämisches Lächeln erschien auf dem schmalen, scharf
geschnittenen Gesicht. Aus den

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