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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Wir denken wie du, sind neugierig wie du, leben gern wie du,
hassen nicht minder wie du, sind so engstirnig und genauso
weitherzig, können Glück und Trauer empfinden, sind
edelmütig und intolerant, im gleichen Maß weise wie dumm,
sind barmherzig und töten, um zu überleben.
    Wie du.
    Aber wir wissen nicht, wo wir hingehören. Du hast deinen
Platz oder auch nicht. Magst wissen, was der nächste Tag bringt,
hast aber vielleicht alle Hoffnung fahren lassen, bist ohne Zukunft.
    Wie du auch immer im Leben stehst, du bist nicht anders als wir,
im Grunde rastlos und vorwärtsstrebend, auch wenn du es nicht
weißt. Und da du hier stehst und unsere Botschaft hörst,
hast du etwas mit uns gemeinsam. Wäre es anders, du könntest
nicht hier sein.
    Du könntest diese Wahrnehmung nicht haben.
    Wir sind Nomaden. Wir wandern von Galaxis zu Galaxis, aus einem
Universum ins andere. Das tun wir, seit wir gelernt haben, die Kräfte
zu meistern, die die Türen zu jenseitigen Bereichen aufstoßen.
Darauf bilden wir uns nichts ein. Es ist im Vergleich nicht mehr, als
das Rad zu erfinden oder sich die Atome Untertan zu machen.
Irgendwann kommst auch du dorthin, es ist nur eine Frage der Zeit.
Denn man kann nicht die Tür zum Universum entdecken, bevor man
zu gehen gelernt hat.
    Wir sind auf dieser Welt gestrandet, ohne daß wir sie uns
ausgesucht haben. Wir sind einfach losgezogen ins Ungewisse, eines
neuen Abenteuers gewiß.
    Nicht daß uns unser letzter Rastplatz nicht gefallen hätte.
Jeder Ort im Kosmos ist einmalig und schön, man muß ihn
nur aus dem richtigen Blickwinkel sehen. Aber so gut es uns dort, auf
der Welt Gestern, gefiel, wir wurden ihrer wieder überdrüssig.
Eigentlich schade, ja, wirklich schade, denn wir haben uns dort
überaus wohl gefühlt, wie eigentlich überall, wo wir
bis jetzt waren.
    Manchmal aber spielt das Schicksal seltsam, und eine kleine Laune
kann große Auswirkungen haben. Du weißt selbst nicht,
warum du etwas abgibst, von dir stößt, verläßt,
obwohl du doch daran hängst. Aber Gewöhnung führt zu
Monotonie, Monotonie zu Langeweile, Langeweile zu Unzufriedenheit -
Unmut, Widerwillen, Abscheu sind die natürliche Folge. Es kann
aber auch einfach Übersättigung sein. Irgendwann hast du
genug von dem, das dir bis dahin das Liebste war.
    Es können über auch Einflüsse von außen
mitspielen. Da ist ein Nachbar, dem du nicht gefällst. Da kommt
aus den Tiefen des Alls etwas auf dich zu, das du nicht kontrollieren
kannst. Du mußt davor fliehen... Es mag dir schwer fallen, aber
wenn du die richtige Einstellung hast, dann überwindest du alle
anderen Empfindungen und willst nur noch fortgehen.
    Wir nennen das Pendeln. Wir sind Grenzjäger, kosmische
Wanderer. Und überall, wo wir waren, hinterlassen wir ein Stück
von uns - ein Museum wie das, in dem du bist. Denn du sollst uns
kennenlernen.
    Und überall, wohin wir gehen, nehmen wir etwas mit. In
unserer Überlieferung heißt es, daß es Schollen
unserer Urheimat sind. So tragen wir stets ein Stück Erinnerung
mit uns mit. Das ist unser einziger Besitz, überaus
symbolträchtig.
    Da wir nicht wissen, wieviel Zeit vergangen ist, seit wir diese
Welt verlassen haben und wie stark sie sich inzwischen verändert
hat, wollen wir dir ein Bild von ihr vermitteln, wie wir es in uns
aufgenommen haben.
    Wir haben der Welt nie einen Namen gegeben, aber ein Volk aus
dieser Galaxis hat sie Lamarone getauft. Vielleicht ist dir dieser
Name bekannt. Dann könntest du ein Mensch sein.
    Zu unserer Zeit war Lamarone ein urweltlicher Planet. Zum
überwiegenden Teil mit dichtem Dschungel bewachsen und von
reichem Tierbestand. Wir setzten mit unseren Schollen im
Dschungelgebiet auf und achteten darauf, daß weder Pflanzen
noch Tiere sie erobern konnten. Die Schollen sind unser Symbol, unser
einziger Besitz.
    Wir veränderten eine Welt, auf der wir uns niederlassen,
nicht mutwillig, aber unsere Schollen prägen die Landschaft. Wir
nehmen keinen ungerechtfertigten Eingriff in die Ökologie eines
Rastplaneten - wir verändern sie nicht, sondern stellen uns
außerhalb. Darunter verstehen wir, daß wir unabhängig
bleiben und Flora und Fauna nicht in unsere Abhängigkeit
bringen. Wir lassen uns nicht fressen und töten auch selbst
nicht. Wir leben von dem, was die Schollen uns bieten. Sie können
uns ernähren.
    Dennoch greifen wir sehr wohl in die Natur eines Rastplaneten ein.
    Wenn wir ein neues Ziel erreichen, beginnen wir zuallererst mit
dem Bau eines solchen

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