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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Felswirrwarr das Ferlimor angelegt hatte,
um Eindringlinge irrezuführen. Was bewies, wie wenig die
Unnahbaren von der Fertigkeit zaphoorischer Späher verstanden.
Der Wirrwarr war noch keine Woche alt, da kannten die Scouts der
Wahren Zaphooren schon jede Kante, jeden Pfad, jeden Durchschlupf.
    Der Marsch war anstrengend gewesen. Als sie aufbrachen, hatten sie
ihrer dreißig gezählt; davon waren jetzt noch
zweiundzwanzig übrig. Der Durchbruch durch die Region der
Gewerkschaft der Freidenker hatte, wie üblich, Opfer gefordert.
Ragnasuth fragte sich, warum das so sein mochte. Einmal pro halbes
Jahr statteten die Wahren Zaphooren eine Expedition aus. die zu den
Stoffgründen im Bereich der Unnahbaren vorstoßen und
Nahrung beschaffen sollte. Es war dies das dritte Mal, daß
Ragnasuth sich an einer solchen Expedition beteiligte, das erste Mal
als Anführer. Er kannte die Stoffgründe und wußte,
daß sie nahezu unerschöpfliche Vorräte enthielten.
Warum ließen die Unnahbaren nicht jedermann daran teilhaben?
    Ragnasuth spürte, wie sein Magen knurrte. Er hatte seit einem
Tag nichts mehr gegessen. Es war Zeit, daß sie die Gründe
erreichten. Sie hatten soviele Umwege eingeschlagen, daß ihnen
der Marschproviant vorzeitig ausgegangen war. Aber trotz des Hungers
und trotz der Verluste, die sie im Bereich der Freidenker hatten
einstecken müssen, war die Mannschaft guten Mutes. Er hörte
ein kehliges Lachen in der Dunkelheit des Felsengewirrs. Das war
Hopakin, der Mann mit den drei Augen. Eine Frau kicherte. Irgendwo
anders in der Finsternis ertönte ekstatisches Ächzen und
Stöhnen. Ein Grinsen ging über Ragnasuths Gesicht, dessen
Nase nur ein winziger, verkümmerter, farbloser Fleischklumpen
war. Ja, sie hatten ihren Spaß - bei allem Hunger und aller
Pein. Ein ungestümes Sehnen bemächtigte sich seiner. Er
verlangte nach Vavajna, seiner Gefährtin. Er drehte sich auf die
Seite und rief halblaut ihren Namen.
    „Ich hab sie“, antwortete eine spottende Männerstimme
aus der Finsternis. „Such dir wen anders.“
    Ragnasuth gab ein wütendes Knurren von sich. Solche Spaße
machte man nicht mit einem Mann, schon gar nicht mit dem Anführer.
    „Warte, du Wicht!“ stieß er hervor, während
er sich hastig aufrichtete. „Ich kenne dich an der Stimme. Dir
werde ich's zeigen...“
    Ein grelles Licht flammte auf. Ragnasuth taumelte geblendet gegen
den Felsen, an dessen Fuß er sich zur Ruhe gebettet hatte. Eine
harte, fremde Stimme dröhnte ihm
    entgegen.
    „Ruhe, ihr läufiges Hundepack! Oder wollt ihr Ferlimor
mit Gewalt herbeilocken?“
    Der Strahl der Lampe wanderte zur Decke des Felsendoms hinauf und
erzeugte ein unsicheres Dämmerlicht. Ragnasuth sah einen
hochgewachsenen Fremden vor sich stehen. Er trug eine Umhängetasche
und fremdartig geschnittene Kleidung aus einem Stoff, den Ragnasuth
noch nie zuvor gesehen hatte. Der Mann war mittleren Alters; ein paar
grauen Strähnen zogen sich durch sein kurzgeschnittenes, braunes
Haar. Ein Hauch der Tatkraft und Entschlossenheit umgab ihn.
Unwillkürlich empfand Ragnasuth Respekt.
    „Wer bist du?“ fragte er zögernd. „Und was
weißt du über Ferlimor?“
    Es regte sich zwischen den Felsen. Junge Männer und Frauen
kamen zum Vorschein und musterten den Fremden neugierig. Der Fremde
schien von ihnen nichts zu befürchten; aber er wich etliche
Schritte zurück, so daß er sämtliche Mitglieder der
Expedition stets vor sich hatte.
    „Man nennt mich Tanathu“, sagte er. „Ich komme
aus den Tiefen der Burg, wo ich meine Forschungen betreibe. Ich bin
ein Wanderer und gehöre keiner der Bruder- oder Gewerkschaften
an. Aber infolge meiner Wanderungen weiß ich viel, was anderen
verborgen bleibt. Zum Beispiel, daß Ferlimor, der Anführer
der Genossenschaft der Unnahbaren, von eurer Expedition Kenntnis hat
und beabsichtigt, euch zu überfallen, bevor ihr die Stoffgründe
erreicht.“
    Ragnasuth hatte inzwischen seine Fassung wiedergewonnen. Das lag
nicht zuletzt daran, daß Vavajna völlig angekleidet hinter
einem Felsen hervorgekommen war, wo sie anscheinend allein die Nacht
hatte verbringen wollen, und sich zu ihm gesellte. Derart in seinem
Selbstvertrauen bestärkt, antwortete er dem Fremden in
höhnischem Tonfall: „Und woher willst du über
Ferlimors Absichten wissen? Ich sage es dir. Du bist einer von
Ferlimors Spähern. Du willst uns in eine Falle locken. Leute,
ergreift den Mann!“
    Ragnasuths Genossen drangen gegen Tanathu vor. Der Fremde wich
noch zwei

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