Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Datenspeicher hatte hinterlegen
sollen, fand er jedoch nur einen Bruchteil der Speicher, die dem Hund
insgesamt zur Verfügung gestanden hatten, und die jüngsten
Informationen waren etliche Jahrzehntausende alt. Tanathu schloß
daraus, daß Sikkim etwa zum Zeitpunkt der letzten
Informationshinterlegung seinem Schicksal begegnet war - einem
heimtückischen Strahlschuß, einer Explosion oder einer
internen Fehlfunktion -, und daß alle weitere Suche nach ihm
eine Zeitverschwendung darstellte. Sikkim war weiter nichts als ein
geschickt konstruierter Robot gewesen. Und doch tat es dem Boten um
ihn leid.
    Die Daten klärten ihn in großen Zügen darüber
auf, was sich in Murcons Burg während der Jahrtausende nach
Hors-Tanathors Fortgang abgespielt hatte Die Zersplitterung der
Burgbewohner war mit der Aufteilung in die Wahren Zaphooren und die
Freidenker nicht zum Stillstand gekommen. Immer mehr Gruppen und
Grüppchen bildeten sich und bezogen ihren Zuwachs an Mitgliedern
aus der ungewöhnlichen Fruchtbarkeit der
Freibeuternachkömmlinge. Zu Ende seiner Laufbahn berichtete
Sikkim von insgesamt dreizehn Bruder-, Genossen- und Gewerkschaften
und schätzte die Gesamtzahl der Burgbewohner auf etliche
hunderttausend. Die Burg wäre vor Überbevölkerung
schon längst aus den Fugen geraten, wenn die ehemaligen
Freibeuter nicht begonnen hätten, sich untereinander zu
bekriegen. Das war das Ventil, das die Natur schuf, um den
Bevölkerungsdruck zu verringern.
    Neue technische Aktivität hatte es seit der Absplitterung der
Freidenker, die zuvor Zaphoors Techniker gewesen waren, nicht mehr
gegeben. Zwar hatten Erequoth und seine späteren Nachfolger
versucht, Zaphoors Pläne am Leben zu erhalten, und die Sichtung
des von Murcon überkommenen Daten- und Gerätevorrats
fortgesetzt. Aber es gab unter ihnen keine geschulten Fachleute mehr,
und zwischen den Wahren Zaphooren und den Freidenkern herrschte durch
die Jahrtausende erbitterte Feindschaft
    - auch dann noch, als niemand sich mehr an die ursprüngliche
Ursache des Zwistes erinnern konnte. Es bestand somit keine Gefahr,
daß die Abkömmlinge der Freibeuter jemals wieder ins
Weltall hinaus vorstoßen würden. Das Geheimnis des
Mikrokosmos war gesichert.
    Eine Entwicklung, die Sikkim nicht mehr hatte aufzeichnen können,
war die Auffindung der großen Stofflager, die offensichtlich
erst vor ein paar Jahrhunderten stattgefunden hatte. Auch hier hatte
das Schicksal wieder eingegriffen: Als die riesigen Proviantvorräte,
die Murcon aus unerfindlichen Gründen im Innern der Burg
angelegt hatte, zur Neige gingen, wurden die Stofflager entdeckt.
Stoff, das war, soweit Tanathu hatte erfahren können, eine
grundlegende Nahrungssubstanz, aus der sich synthetische
Fertignahrung hätte produzieren lassen, wenn die entsprechenden
Maschinen zur Verfügung gewesen wären. Er hatte das Zeug
bei verschiedenen Gelegenheiten probiert. Es war eine zähe,
klebrige Masse mit einem Geschmack, der gleichzeitig an
Fleischextrakt, Sirup, faule Eier und mehrere Arten von
Mineral-Vitamin-Konzentraten erinnerte. Waren schon die Vorräte
an Fertigproviant, die Murcon angelegt hatte, ein Rätsel
gewesen, so erwiesen sich die Stoffvorräte als völlig
unerklärbar.
    Von dem „Stoff“ lebten die Nachkommen der Freibeuter,
seit ihnen die Fertignahrung
    ausgegangen war. Während das Konzentrat alle wichtigen
Ingredienzien einer vernünftigen Ernährung enthielt,
befanden sich manche doch in einem nicht ohne weiteres absorbierbaren
Zustand. Es hätte eben der Weiterverarbeitung bedurft, zu der
die Maschinen fehlten. Die Nahrung der Freibeuter-Abkömmlinge
war somit überreich an gewissen Bestandteilen, während es
andere nur in unverdaulicher Form enthielt.
    Die Mutationen, die Tanathu an vielen Mitgliedern besonders der
jüngeren Generationen beobachtet hatte, ließen sich gewiß
zum großen Teil auf die Einwirkung der harten kosmischen
Strahlung zurückführen, unter deren andauerndem Beschuß
die Burg stand. Aber auch Nahrungsdefizienzen riefen
Mutationsprozesse hervor. Der Auftrag des Unsterblichen lautete, das
Überleben der ehemaligen Freibeuter zu sichern. Gegen die
kosmische Strahlung vermochte Tanathu, wenig auszurichten. Aber das
Proviantproblem würde er lösen können. Dazu gehörte
unter anderem, daß er die Maschinen fand, die die
Weiterverarbeitung des „Stoffs“ bewirkten. Es gab bislang
keinerlei Hinweis darauf, daß solche Maschinen in der Tat
existierten. Aber der Bote des Unsterblichen

Weitere Kostenlose Bücher