Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
für
immer in dieser Burg gefangen saßen. Aber sein Auftrag war
nicht von der Art, die nur einen automatischen Mechanismus zur
Isolierung des Mikrokosmos verlangte. Hier ging es um lebende,
denkende Wesen, deren Zukunft es zu sichern galt. Bisher hatte unter
den Burgbewohnern trügerische Eintracht geherrscht. Jetzt hatten
sie sich in zwei Gruppen gespalten, die sich anschickten, einander
bis aufs Blut zu befehden. Es ging darum, ihr Überleben zu
sichern.
    Erequoth und seine Gefolgsleute bildeten in diesem Augenblick noch
die überlegene Macht. Erequoth mußte gebremst werden.
Erequoth mußte erfahren, daß seine Untat nicht geheim
geblieben war.
    Während Hors-Tanathor dahinschritt, mit den Wänden des
langen Felsenkorridors verschmelzend, beschäftigte ihn eine
Frage, die ihm seit Tagen schon nicht mehr aus dem Sinn gehen wollte.
Als er drunten auf der Plattform der Techniker die vielen Räume
für Experimentier- und Meßzwecke gesehen hatte, da war ihm
bewußt geworden, daß in Murcons Tagen der Mächtige
nicht der einzige gewesen sein konnte, der in dieser Burg lebte. Er
hatte ein zahlreiches Gefolge, eine Dienerschaft, oder wie man das
sonst auch immer nennen mochte, besessen. Das Gefolge hatte sich
unter anderem mit technischwissenschaftlichen Experimenten befaßt.
Nach längerer Überlegung war Hors-Tanathor zu dem Schluß
gekommen, daß es sich bei diesen Wesen sehr wahrscheinlich um
Roboter gehandelt haben müsse.
    Dann aber hatte er von der Existenz des riesigen Proviantlagers
erfahren, aus dem Erequoth und seine Untertanen sich ernährten,
und schließlich hatte er selbst ein zweites solches Lager
gefunden. Wofür hatte Murcon diese Vorräte gebraucht?
Roboter nahmen keine Nahrung zu sich - wenigstens nicht von der Art,
wie sie in den Lagern aufbewahrt wurde. Hatte der Mächtige
wirklich vorgehabt, die Freibeuter zu seinen Freunden zu machen und
sie für immer bei sich in der Burg zu behalten?
    Hors-Tanathor wußte es nicht. Aber er wäre der Sache
gerne auf den Grund gegangen. Er hätte das Geheimnis des
Mächtigen Murcon gerne enträtselt, und deshalb tat es ihm
leid, daß sein Auftrag in Kürze abgeschlossen sein und er
ins Reservoir des Unsterblichen zurückkehren würde.
    Drei Männer standen in dem behaglich eingerichteten Vorraum:
Erequoth, der Schielende und jener, den man Rumaloq nannte. Der
Anführer der Freibeuter schob die Strahlwaffe in den Gürtel
und wischte sich die Hände. Es war wie eine symbolische Geste.
    „Man wird die Sache Herlik in die Schuhe schieben“,
sagte er. „Rumaloq, du weißt, was du zu sagen hast.“
    „Ich weiß es, Herr. Du kannst dich auf mich
verlassen.“
    In diesem Augenblick öffnete sich die äußere Tür,
und Sikkim glitt herein. Die drei Freibeuter schraken auf. „Das
Tier des Fremden!“ schrie Erequoth. ,,Der verdammte Hund!“
    Er griff nach der Waffe. Rumaloq und der Schielende, die Sikkims
unglaubliche Fähigkeiten kannten, wichen bis zur Wand zurück.
Erequoth hatte den Lauf des Strahlers noch nicht aus dem Gürtel
gezogen, da materialisierte scheinbar aus dem Nichts der Fremde
selbst. Er hatte die Waffe schußbereit im Anschlag. Erequoth
erstarrte mitten in der Bewegung.
    „Was willst du hier, Spion?“ knirschte er.
    „Ich will sehen, was hinter der Tür dort ist“,
sagte Hors-Tanathor gefährlich ruhig und wies auf die Tür,
die dem Eingang gegenüber lag. Erequoth wurde leichenblaß.
    „Wer gibt dir das Recht...“, setzte er an.
    „Wer fragt hier nach Recht?“ fiel Hors-Tanathor ihm
ins Wort. „Du hast die Wahl, die Tür zu öffnen oder
einen Schuß in den Bauch zu bekommen.“
    Erequoth sandte einen um Hilfe heischenden Blick in Richtung
seiner beiden Genossen. Aber Sikkim hatte sich vor Rumaloq und dem
Schielenden auf gebaut, und sie wagten es nicht, auch nur einen
Finger zu bewegen.
    Knallend und fauchend trat Hors-Tanathors Waffe in Tätigkeit.
Ein daumendickes, grellweißes Strahlenbündel schoß
Erequoth dicht über die Schulter und versengte ihm die linke
Wange. Der Anführer schrie entsetzt auf und taumelte rückwärts.
    „Ich habe nicht viel Zeit“, sagte der Bote des
Unsterblichen. „Öffne!“
    Die Todesangst im Nacken, trat Erequoth auf die Tür zu.
Hors-Tanathor hielt sich in sicherer Entfernung. Erequoth schob die
Tür auf und blieb daneben stehen.
    „Hinein mit euch dreien!“ befahl Hors-Tanathor und
machte eine herrische Geste mit dem Lauf seines Strahlers.
    Sie gehorchten, aber der Bote des Unsterblichen bemerkte,

Weitere Kostenlose Bücher