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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß
Erequoth aus seinem Blickfeld verschwand, sobald er durch die Tür
getreten war. Der Anführer der Freibeuter hatte noch nicht
vollends aufgegeben. Sikkim trottete hinter Rumaloq und dem
Schielenden drein. Hors-Tanathor folgte vorsichtig. Er beobachtete
den Hund mit Sorgfalt. War die Lage drinnen zu gefährlich, würde
er ihm ein Signal geben. Dagegen hatte er Anweisung, sich ruhig zu
verhalten, wenn eine Situation entstand, in der HorsTanathor sich aus
eigener Kraft zurechtfinden konnte.
    Er trat durch die Türöffnung. Im selben Augenblick sah
er Erequoth von rechts her auf sich zugeschossen kommen. Der massig
gebaute, stiernackige Anführer der Freibeuter hatte die Fäuste
zu einem Schlag erhoben, mit dem er den Gegner zu fällen
gedachte. Bei der Kraft, die sich in seinen Muskeln staute, hätte
der Schlag sehr wohl tödlich
    ausfallen können. Aber Hors-Tanathor wich einen halben
Schritt zurück, so daß Erequoth sein Ziel verfehlte; und
als der Anführer an ihm vorbeischoß, setzte er ihm mit
genau berechneter Wucht die Handkante hinter das linke Ohr. Erequoth
brach ächzend zusammen. Er war vorübergehend gelähmt,
aber nicht bewußtlos.
    Rumaloq und der Schielende, von Sikkim keine Sekunde lang aus den
Augen gelassen, wagten es nicht, ihrem Herrn zu Hilfe zu kommen.
Hors-Tanathor sah sich in dem weitläufigen Raum um. In einer
Ecke fand er, was er hier zu finden erwartet hatte: die Leichen
Zaphoors und Herliks, beide mit einer häßlichen Brandwunde
in der Brust.
    Er trat auf den reglosen Erequoth zu.
    „Du bist also nicht davor zurückgeschreckt, den eigenen
Vater zu ermorden“, sagte er mit Bitterkeit in der Stimme. „Es
mußte so kommen. Zaphoor hatte dich durchschaut. Er wußte,
daß du kein geeigneter Anführer für die Abkömmlinge
der Freibeuter warst. Er hätte dafür gesorgt, daß das
Volk dich absetzt und sich einen neuen Führer wählt. Das
ließ dein kranker Ehrgeiz nicht zu. Du wolltest auf alle Fälle
Anführer bleiben. Also mußtest du Zaphoor beseitigen.
    Ich kenne deinen Plan. Du willst deinen Untertanen klarmachen, daß
es zu einem Streit zwischen Herlik und seinem Herrn kam und daß
sie sich gegenseitig erschossen. Man wird dir nicht glauben,
Erequoth. Man wird dir nichts beweisen können, aber das
Vertrauen derer, über die du die Macht ausübst, hast du für
immer verloren. Du wirst herrschen müssen wie ein Tyrann, damit
man dir die Macht nicht entwindet; und der Himmel möge dir
gnädig sein, falls einer deiner Genossen dich je verrät.“
    Er blickte den Schielenden und Rumaloq an und sah die Furcht, die
sich auf ihren Gesichtern spiegelte Erst in diesem Augenblick wurde
ihnen klar, was ihre Mitwisserschaft bedeutete: Erequoth mußte
sich ihrer entledigen, wenn er sicher sein wollte, daß seine
Untat nicht ans Tageslicht kam.
    Er wandte sich dem Anführer wieder zu. „Jeder, der auch
nur einen Funken Anstand und Sinn für Gerechtigkeit besitzt,
würde dich auf der Stelle umbringen. Aber das große Bild
erfordert, daß du am Leben bleibst und weiterhin die Rolle des
Führers spielst. Hüte dich aber! Hors-Tanathor ist ständig
in der Nähe und wird nicht zulassen, daß du deine Macht
mißbrauchst Begeh nicht den Fehler, dich für sicher zu
halten, nur weil du mich schon seit langem nicht mehr gesehen hast.
Ich werde stets wissen, wo du zu finden bist.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab. Erequoth versuchte sich
aufzurichten; sein Mund machte hastige Bewegungen, als schnappe er
nach Luft. Er wollte reden, aber die Lähmung hinderte ihn daran.
Hors-Tanathor schritt davon, ohne auf ihn zu achten. Sikkim folgte
ihm, nachdem er Rumaloq und den Schielenden noch einmal warnend
angeknurrt hatte.
    Es kam, wie Hors-Tanathor vorhergesagt hatte. Erequoth herrschte
wie ein Tyrann. Jeder hielt ihn für einen Vatermörder, aber
keiner hatte den Mut, gegen ihn aufzubegehren. Rumaloq und der
Schielende wurden nicht mehr gesehen. Auch bezüglich ihres
Verschwindens kursierten unter dem Volk Gerüchte, die sich
jedoch nicht beweisen ließen.
    Erequoth verbrachte einen großen Teil seines Lebens damit,
nach den Technikern zu suchen, die ins Innere der Burg entwichen
waren. Mehrmals stieß er mit ihnen zusammen, aber stets geschah
es zu seinem Nachteil, und seine Streitkräfte zogen den
kürzeren. Daß er sich an Nerquin und Irica nicht rächen
konnte, bedrückte ihn über alle Maßen, und es legte
sich ein düsterer Schatten über seine Seele, der ihm
schließlich
    den Verstand verwirrte und

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